S. 7: Vorwort
"Dieses Buch ist ein Wagnis. Es stellt sich einem bedrückenden und besonders schwer greifbaren Thema. Das freundliche, lichte, vielleicht etwas optimistische Gottesbild früherer Jahrhunderte droht unserer Zeit zu entgleiten, nicht weil sie ganz andere Erfahrungen mit Gott gemacht hätte, sondern weil die allgegenwärtigen dunklen Erfahrungen, die sie mit den Kriegen am Golf und im ehemaligen Jugoslawien, den anwachsenden Flüchtlingsströmen und nicht zuletzt mit der gefährdeten, am Rande des ökologischen Zusammenbruchs stehenden Erde macht, auf keinen Gott mehr zu verweisen scheinen. Das war nicht immer so. Das Alte Testament und in seinem Gefolge die jüdische und christliche Tradition haben den Schlüssel zu ähnlich bedrohlichen Erfahrungen in ihrem theologischen Wissen gesucht und haben sich nicht gescheut, Eifersucht, Zorn, Gewalt und Rache mit ihrem Gott in Verbindung zu bringen. Die uns unbekannten Geschichtsschreiber der Bibel, vollends die Propheten führen Zerstörung und Untergang ganzer Völker auf Gott zurück und sehen diesen Gott noch in die Katastrophen der eigenen Geschichte verwickelt: ,,Geschieht etwa ein Unglück in der Stadt und ER hätte es nicht gewirkt?" (Am 3,6) Wie kommt es zu solchen Aussagen? Welche Erfahrungen und Einsichten finden in ihnen ihren Niederschlag?"
Rezensionen
thlz.com: Henning Graf Reventlow:
Klappentext
"Wie kann Gott so etwas tun oder zulassen? Diese Frage hat die Menschen schon seit alters umgetrieben . Angesichts zahlloser Schrecken und Ängste richten sich die Blicke nach oben : Ist da einer, der dies alles in der Hand oder zu verantworten hat?
Das Alte Testament und in seinem Gefolge die jüdisch-christliche Tradition haben sich nicht gescheut, Eifersucht, Zorn,
Gewalt und Rache mit ihrem Gott in Verbindung zu bringen. Zerstörung und Untergang ganzer Völker werden auf Gott zurückgeführt - ja Gott selbst wird in die Katastrophen der eigenen Geschichte verwickelt gesehen. Nach den Erfahrungen zweier Weltkriege und dem Holocaust,
aber auch angesichts der Kriege am Golf und im ehemaligen Jugoslawien , angesichts der anwachsenden Flüchtlingsströme und nicht zuletzt angesichts der am Rande des ökologischen Zusammenbruchs stehenden Erde fragen heute viele Menschen erneut: Wo ist Gott? Was hat er zu tun mit dem Dunkel der Welt und dem Dunkel vieler Menschenschicksale? Könnte er helfen? Diesen Fragen stellen sich der Alttestamentler Walter Dietrich und der Systematiker Christian Link. Sie bringen die teilweise äußerst harten und befremdlichen Antworten der Bibel mit den
Auskünften der Philosophen und der Theologen ins Gespräch . Es geht ihnen darum, den Problemen , die auf der Menschheit und der menschlichen Existenz lasten , nicht auszuweichen und dem biblischen Gottesbild standzuhalten"