Rezension zu Uns geht's ja noch gold von Walter Kempowski
Nicht stimmig aufgebaut, aber lesenswert
von Silkchen2909
Rezension
Silkchen2909vor 7 Jahren
Mit seinem bereits 1972 erstmals erschienenen Roman "Uns geht's ja noch gold" ist Walter Kempowsi eine inhaltlich gehaltvolle und zutiefst berührende Erzählung gelungen. Ausgehend vom Jahre 1945 schildert Kempowsi die Nachkriegsjahre so, wie sie Familie und Umfeld erlebt haben. Mit einem an Beiläufigkeit grenzenden Erzählstil beschreibt er diese schwere Zeit, ohne die zuweilen unfassbar grausamen Lebensbedingungen zu verharmlosen. Inhaltlich hat mich dieses Buch gefesselt und sehr bewegt, Kempowskis gewöhnungsbedürftiger Schreibstil hat es mir jedoch schwer gemacht, in einen "Lesefluss" zu finden. Die Kapitel bestehen aus zahllosen kurzen Absätzen, die inhaltlich nicht immer in direktem Zusammenhang miteinander stehen uns mitunter sehr abgehakt wirken. So ist es mir nicht gelungen, wirklich in die Erzählung einzutauchen. Das ist schade, denn grundsätzlich finde ich die Geschichte sehr mitreißend - nur eben nicht stimmig aufgebaut. Lesenswert ist sie dennoch.