Rezension zu Das Labyrinth der Träumenden Bücher von Walter Moers
Rezension zu "Das Labyrinth der Träumenden Bücher" von Walter Moers
von dasufertaus
Rezension
D
dasufertausvor 13 Jahren
Ich habe soeben die letzten Seiten des Werkes "Das Labyrinth der Träumenden Bücher" von Walter Moers gelesen und muss gestehen, dass, als ich am 05.10. das Buch in einem Zustand der Invaktanz (hier abgewandelt in: Aufbruchsstimmung gepaart mit fiebriger Erwartung vs. angsterfüllter Erwartung aufgrund ormgeprägten Schaffens von "Rumo" und "Die Stadt der Träumenden Bücher") erworben habe, sich dieser Zustand gewandelt hat in herbe Enttäuschung, die wiederum mit einer fiebrigen Aufbruchsstimmung einhergeht. Ich bin gespalten. Ich habe "Rumo" geliebt, jede Zeile mehrfach gelesen, habe mitgekämpft, mitgefiebert und mitgelitten. Beim Lesen der Abenteuer von H.v.M. erging es mir ähnlich, nur dass ich die Seiten beim Umblättern auch noch gestreichelt habe, um das Buch letztlich auch noch verzweifelt "begreifen" zu wollen, um es noch tiefer an mich heranzubringen. Mit der Erleuchtung, dass ein "tiefer" nicht mehr möglich ist. Und der Erkenntnis, dass das leserische Orm mich erreicht hatte. Daher bin ich darüber erschrocken, nicht aus dem Grund der Denkfaulheit, sondern vielmehr aus dem des völligen Desinteresses i.S.e. glasgeblasenen Puppe, mehrere Seiten des Folgewerkes einfach ausgelassen zu haben. Es ist riskant, in einer sehnsüchtig erwarteten Fortsetzung die geneigte Leserschaft mit einem langatmig theatralischen Abriss des "ersten Teiles" zu konfrontieren. Ferner, mehrere Seiten aus dem Notizblock zu präsentieren, die die tiefsten Tiefen des Kaninchenbaus in Form des Puppetismus beschreiben, war für mich persönlich nicht mehr lesbar. Ich hoffe inständig, dass das gewaltige Fundament, welches Walter Moers mit diesem Werk erschaffen hat, auch dazu bestimmt ist, ein adäquat gewaltiges Haus zu tragen . Und so begreife ich diese Zeilen als Aufbau für etwas, wofür es sich zu warten lohnt. Auch wenn die letzten Seiten doch gewaltig entschädigen und Spannung wieder spürbar wird, so gebe ich dem Buch nur 3 von 5 Sternen. Sollte kein Folgewerk erscheinen, so kann ich nicht ausschließen, dass Göttingen zukünftig eine neue Sehenswürdigkeit besitzen wird: den Walter-Moers-Rüssel!