Rezension zu Die Stadt der Träumenden Bücher von Walter Moers
Für Leseratten geschaffen
von booksaremyescape
Kurzmeinung: "Lesen ist eine intelligente Methode, sich selber das Denken zu ersparen."
Rezension
booksaremyescapevor 5 Jahren
Die Stadt der Träumenden Bücher ist ein wunderbarer Roman über das Lesen und auch über das Schreiben von Büchern. Eine wahre Homage an Bücher.
Walter Moers hat eine wunderbare Fantasiewelt geschaffen, in der es verschiedenste Tiere zu einer intelligenten Lebensform geschafft haben. Allein diese Tatsache macht dieses Buch für mich so interessant. Alles was sie verbindet ist Eines: Bücher!
So geht es in diesem Buch nur über Bücher und somit natürlich auch über ihre Verfasser.
Die Geschichte, die Hildegunst von Mythenmetz durchlebt ist eine wahrhaft abenteuerliche und in einem Schreibstil geschrieben, der sehr erzählend, aber zugleich meist spannend ist. Hildegunst ist also ein guter Erzähler, an manchen Stellen gerät er aber auch ein wenig ins Schwafeln. Dies stellt auch meinen einzigen Kritikpunkt dar. Natürlich passiert es mit diesem Schreibstil sehr leicht abzuschweifen und bestimmt ist es auch so gewollt, da der Charakter von Mythenmetz nunmal so ist, aber durch diese Eigenschaft, verliert sich leider die Spannung an einigen Stellen, sodass es trotz der wahrhaft guten Geschichte ermüdent ist weiterzulesen. Natürlich werden einem in diesen Passagen einige Details über Buchheim und dessen Bewohner geliefert, die die Stadt lebendiger machen soll und natürlich auch dem Leser helfen soll, in dieser sehr andersartigen Welt sich zurecht zu finden. Das ist an sich auch gut und auch notwendig, aber mir war es manchmal einfach zu viel.
So, aber nun weiter zu dem Positiven:
Die Geschichte ist wunderbar durchdacht und für mich war sie auch an keinem Punkt vorhersehbar. Vieles klärt sich erst am Ende, was nach meinem Geschmack ein gutes Buch ausmacht.
Die Figuren sind wunderbar facettenreich entworfen, besonders die Buchlinge haben es mir angetan.
Die Bilder fand ich durchaus hilfreich und sie erleichterten es einem ungemein, sich ein Bild von diesen neuen Wesen machen zu können. Wenn man ein normales Fantasy-Buch liest, kommen dort vielleicht Drachen vor. Für diese Drachen braucht man keine Bilder einfügen, da jeder schon weiß, wie diese Fabelwesen aussehen, aber wenn man komplett neue Figuren schafft, muss man dem Leser unter die Arme greifen. Etwas, was Moers zu vollen Befriedigung macht.
Es war ein wahres Leseabenteuer und ich bin durchaus gespannt, auf weitere Romane von Walter Moers bzw. Hildegunst von Mythenmetz. Schließlich ist Lesen eine intelligente Methode, sich selbst das Denken zu ersparen.