Rezension zu "Tote Hose" von Walter Raaflaub
Walter Raaflaubs Buch ist viel mehr als "nur" ein Tagebuch über seinen Leidensweg als Prostatakrebspatient. Dabei wäre das alleine schon genug schwer verdaubar. Er berichtet in der gleichen ehrlichen Weise auch über das Sterben seiner Schwägerin, er schreibt eindrücklich über das Gemenge von Arzt und Patient in ihm, beschreibt seinen Kampf um seine Beziehung zu seiner Frau und seinen Söhnen und natürlich ausführlich über seinen schlaffen Penis, was dies für ihn bedeutet und seine diversen Versuche, diesen wieder zum Stehen zu bringen.
Ich denke, dass er damit ganz vielen Männern in der gleichen oder ähnlichen Situationen einen nicht zu unterschätzenden Dienst erwiesen hat, indem er das Kind beim Namen nennt.
Alles in allem ein sehr gelungenes, wichtiges, aber halt auch schwer verdauliches Buch, in dem zwar viele Fragen beantwortet, aber noch mehr offen gelassen werden.