Rezension zu "Erratum" von Walter Sorrells
Dieser Satz steht auf Seite 180 und beschreibt den verwirrenden Grundgedanken dieser merkwürdigen Geschichte. Dale und Jessica sind jeder für sich Außenseiter und gerade deshalb Freunde. Sie wohnen in Alsberg, Minnesota. Und dort geschehen merkwürdige Dinge. Jessica entdeckt eine Buchhandlung, die es früher nicht gab, tritt ein, stellt Fragen, die sie selbst nicht versteht und findet dort ein Buch mit dem sonderbaren Titel "Mein Leb".
In diesem Werk steht tatsächlich die Geschichte ihres bisherigen, nicht besonders spektakulären Lebens. Doch das Ende der Geschichte ändert sich ständig. Ebenso die Welt, in der Jessica und Dale bisher ständig gelebt hatten. Mit jeder ihrer Handlungen schreiben sich Vergangenheit und Gegenwart ihres Lebens zum Teil dramatisch um. Einzig sie selber bleiben so, wie sie immer waren.
Und schließlich existiert auch noch zu allem Überfluss ein Bösewicht, der das Ende der Welt heraufbeschwören möchte. Nur Jessica kann noch die Welt retten. Bereits in der Buchhandlung, in der alles beginnt, muss jedoch sie um ihr Leben fürchten. Das ist aber nur der Anfang einer sehr temporeichen Handlung, in der sich ständig alles völlig unerwartet ändert.
Wahrscheinlich habe ich den Fehler gemacht, die Handlung verstehen zu wollen, zumal sie an einigen Stellen mit physikalischem Kauderwelsch geschmückt wurde. Doch Rationalität ist wohl nicht der richtige Ansatz beim Lesen dieser locker und spannend geschriebenen Geschichte. Vielmehr hat der Autor seiner Phantasie die Sporen gegeben. So muss man diesen etwas verwirrenden Jugendroman wohl eher der Gattung "Mystery" mit scheinphysikalischem Hintergrund zuordnen.
Unser Universum, das "aus einer chronoplastischen Singularität der quartiären Phase entstanden" ist, besitzt leider einen Defekt, den offenbar nur Jessica beheben kann. Allerdings ist das nicht einfach und mit Opfern verbunden, damit auch aus "ihrem Leb" wirklich ihr Leben entstehen kann.