Rezension zu "Die Welt ist voller Morden" von Waltraut Kupf
Damit es nicht verloren geht.
In diesen zeitgeschichtlichen Erinnerungen auf 415 Seiten, verfasst von einer im Jahre 1933 geborenen Autorin, spiegeln sich ihre Erlebnisse in den Jahren von 1933 bis 1955. Der Leser begleitet sie dabei von ihrer Geburtsstadt Wien, wo sie ihre Kindheit verlebte, in die damalige Reichshaupstadt Berlin. In weiterer Folge, bedingt durch die Versetzung ihres Vaters, nach Leitmeritz und Märisch-Ostrau im Sudetengau. Diese turbolente Zeitreise, mit ihren oft unvorherbaren Erlebnissen, endet da wo sie begonnen hat, nämlich in der jetzigen Bundeshauptstadt Wien. Das Buch ist in vier Hauptkapitel gegliedert. Diese sind in viele Episoden, "Zeitgeschichtliche Splitter", mit kurzen, aber sehr prägnanten, Untertiteln aufgegliedert.
Mir hat das Buch ausnehmend gut gefallen. Besonders die vielen Untertitel bei den Erlebnissen ermöglichen einen guten Überblick in diesen Geschehnissen und lassen beim Lesen absolut keine Langeweile aufkommen. Der Schreibstil der Autorin ist auf alle Fälle überzeugend und ausdrucksvoll. Dazu noch die sehr gut gelungenen, wie auch treffenden Personen- und Ortsbeschreibungen. Auch die Schilderungen von Wohn- und Schulverhältnissen an den verschiedenen Orten fand ich hochinteressant. Ich konnte dabei einiges in meinem Kopfkino direkt miterleben und noch bis jetzt mir unbekannte historische Ereignisse erfahren. Ich kann dieses gelungene Werk, bei dem ich am Leben und dem Schicksal der Autorin teihaben durfte, nur weiterempfehlen und gebe gerne dafür fünf volle Sterne. "Denn nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Zukunft verantwortungsvoll gestalten!"