Rezension zu "Beter am Straßenrand" von Wanda Skowronska
Dieses Buch wurde mir unaufgefordert zugesandt und ich muss sagen, im ersten Moment war ich etwas skeptisch. Doch beim Lesen war schnell festzustellen, dass dies keine überspannte christliche Lektüre oder ein politisches Manifest darstellt, sondern viel mehr eine subtile Anklage des Verhaltens unserer neuzeitlichen Gesellschaft. Es geht um das christliche Wirken einer Gruppe gleichgesinnter Menschen, zunächst gegründet von Monsignore Reilly in New York 1989, die immer wieder Aufmerksamkeit erregt, indem sie einfach vor den Abtreibungskliniken überall auf der Welt betet.
Das Buch überzeugt mit Herz aber auch mit knallharten Fakten, z.B. dass pro Jahr über 10 Millionen (!) Ungeborene getötet werden. Abtreibung ist das Tabu-Thema unserer Tage! Ein von den meisten Menschen unbemerkter internationaler Holocaust. Viele engagieren sich lieber für den Regenwald als für menschliches Leben, das juristisch zur "Nicht-Person" erklärt wurde.
Als Leser erschüttert und zugleich berührt, kann ich dieses Buch - welches angereichert ist mit Erfahrungsberichten und Zitaten - jedem empfehlen, der es wagt, einmal hinter die Kulissen einer "Tötungsindustrie" zu blicken. Diese "Industrie" wird gefördert von der Politik und der Justiz und durchgeführt von der Pharmaindustrie und Ärzten, denen wir im gleichen Krankenhaus unser Leben anvertrauen.
Ein kleines Lektorat hätte dem Werk noch gutgetan und kleinere Tippfehler ausräumen können. Auch das Cover hätte man vielleicht interessanter gestalten können. Aber letztlich zählt der Inhalt. Vier von fünf Punkten.