Cover des Buches Tief steht die Sonne (ISBN: 9783596031634)
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Rezension zu Tief steht die Sonne von Oliver Welter

Grundsolide Ermittlungsarbeit, tolles Team und ein Mordfall der es in sich hat

von Kerstin_KeJasBlog vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Kurzweilige, stellenweise sehr amüsante Kriminalgeschichte rund um einen Campingplatz und ein Mordfall der einiges offenbart

Rezension

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Kerstin_KeJasBlogvor 8 Jahren
Anfänglich hatte ich etwas Schwierigkeiten die Ernsthaftigkeit hinter diesem Kriminalfall zu entdecken.
Es wurde viel gescherzt, das Campingleben sehr klischeehaft dargestellt und bei dem Privatleben der Hauptermittlerin Inka wurde mir einiges zu viel mit eingebracht.
Doch dann kam ER und hat alles herum gerissen.

Aber erstmal zur Story:
Ein idyllischer Campingplatz am Biggesee, traumhaftes Sommerwetter und ein junges Pärchen, das sich ausgerechnet die Hütte für ihr nächtliches Techtemechtel aussucht in dem der Hauswart tot in einer Ecke liegt.Kommissarin Inka Luhmann und ihr Team ziehen kurzerhand auf dem Campingplatz ein um vor Ort zu ermitteln. Wie sich bald herausstellt hatte der allseits beliebte Hauswart so viel Dreck am Stecken, dass nun eifrig gesucht wird, nach dem Mörder und vor allem nach dem Motiv.

"Tief steht die Sonne" des Autorenduos Oliver Welter und Michael Gantenberg, erschienen im Fischer Taschenbuch Verlag, ist bereits Band 3 um die Kommissarin Inka Luhmann. Die Vorgängerbände kenne ich nicht, was dieser Geschichte aber keinen Abbruch tut. Sie ist in sich abgeschlossen und in Sachen 'Privatleben Inka' konnte ich mir vieles ableiten - es hat also nichts gefehlt.

Was mir richtig gut gefiel, waren diese Ermittlungsarbeiten rund um den Mordfall des Hauswarts und wie sollte es anders sein, bei einem Toten bleibt es ja bekanntlich nicht.
Die Charaktere sind gut dargestellt und auch wenn sich fast alle nur mit Nachnamen anreden merkt man die kollegiale Zusammenarbeit enorm. Wenn man mal von Kriminalrat Pfeil absieht, der es ja eigentlich auch nur gut meint (mehr mit sich allerdings).
Klinkenputzen, Zeugen befragen, Autopsie-Ergebnisse abwarten und immer wieder telefonieren, von A nach B fahren und wieder zurück - alles nur um endlich Licht ins Dunkel dieser Tat zu bringen.

Dabei ist man als Leser der Ermittlern weit voraus, eben durch diese Erzählungen von ER.
Beginnend mit seiner traurigen und schicksalsträchtigen Kindheit, in einem naiven aber sehr eingängigen Stil gehalten, folgt man dieser Person immer weiter in der Zeit bis zur Gegenwart und doch haben die Autoren es verstanden nicht zu viel zu verraten und alles so lange herauszuzögern, dass die Seiten nur so dahinflogen.

Spannung, da man unweigerlich miträtselt und endlich wissen will was denn nun tatsächlich geschehen ist.
Protagonisten, so normal und menschlich mit all ihren Schwächen und Stärken ohne dass sie dabei nerven.
Polizeiarbeit, grundsolide und glaubhaft dargestellt.
Der Schreibstil, mal herzhaft amüsant und dann wieder sehr ernsthaft.

Alles in allem ein Kriminalfall, der es in sich hatte mit seinen verschlungenen Wegen im Sauerland.
Apropos Sauerland, diese Gegend hat es dem Autorenduo wohl angetan, ich habe selten so viel über diese Gegend gelesen wie in diesem einen Buch und auch wenn ich auf der Landkarte suchen müsste, ich weiß jetzt alles über das Sauerland. Über's Wetter, die Wolken, die Nächte, die Sterne, die Landschaft, die Menschen und Tiere, das Essen, die Gepflogenheiten und Sitten.
Und soll ich was sagen, es gefällt mir dort :-)
Für die tolle Unterhaltung vergebe ich 4,5 von 5 Sternen.
c)K.B. 03/2016
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