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Cover des Buches Tradingpsychologie - So denken und handeln die Profis (ISBN: 9783898797009)
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Rezension zu "Tradingpsychologie - So denken und handeln die Profis" von Welz Norman

JessisBuchwelt
Tradingpsychologie

Falls du gedacht hast, dass das größte Problem beim Trading die Wahl der richtigen Aktien ist, dann irrst du dich gewaltig. In „Trading Psychologie“ zeigt dir Norman Welz, dass dein größter Feind nicht der Markt, sondern deine eigene Angst ist. Und mal ehrlich, wer hätte gedacht, dass das wahre Drama an der Börse nicht auf dem Bildschirm, sondern in deinem Kopf stattfindet?

Welz, selbst Finanzpsychologe und Trader, nimmt dich mit auf eine Reise durch die Untiefen der Trader-Psyche. Er entlarvt die wahren Bösewichte – Angst, Stress und Selbstsabotage. Klingt nach einer Selbsthilfegruppe für Börsenjunkies, oder? Aber keine Sorge, Welz bringt das Ganze mit einer Prise Humor und einer Menge praktischer Tipps rüber.

Von Anfang an wird klar, dass es bei diesem Buch nicht nur um trockene Theorie geht. Welz verbindet klassische Evolutionsbiologie, Behavioral Finance und Neurowissenschaften zu einem verständlichen Mix. Ja, er schafft es sogar, Persönlichkeitsforschung spannend zu machen. Du wirst erstaunt sein, wie oft du beim Lesen denkst: „Genau so fühle ich mich manchmal beim Traden!“

Eines der Highlights des Buches ist die Art und Weise, wie Welz die Handelspraktiken der Profis entmystifiziert. Er zeigt dir, wie du mit Stress umgehen kannst und wie du deine Emotionen in den Griff bekommst – ohne dabei auszurasten. Du erfährst, warum es so wichtig ist, einen klaren Kopf zu bewahren, selbst wenn die Märkte Achterbahn fahren.

Welz liefert nicht nur theoretisches Wissen, sondern auch handfeste Übungen und Techniken. Er hilft dir, eine starke Handelsdisziplin zu entwickeln und zeigt dir Wege auf, wie du Verluste bewältigen kannst, ohne gleich das Handtuch zu werfen. Die vorgeschlagenen Methoden reichen von Hypnose über Selbstsuggestion bis hin zu einfachen, aber effektiven Techniken zur Stressbewältigung. Und ja, er ist wirklich der Meinung, dass du deine Ängste mit Hypnose-CDs wegprogrammieren kannst. Ob das funktioniert, sei dahingestellt, aber es ist definitiv einen Versuch wert.

Ein kleines Manko ist vielleicht, dass Welz manchmal etwas zu sehr auf seine eigenen Produkte hinweist. Du wirst oft daran erinnert, dass es da noch diese tollen CDs und individuellen Coachings gibt, die du unbedingt ausprobieren solltest. Aber hey, wenn es dir hilft, warum nicht?

Was mir besonders gut gefallen hat, ist die Authentizität, mit der Welz schreibt. Du merkst, dass er nicht nur theoretisch weiß, wovon er spricht, sondern selbst durch die Hölle des Tradings gegangen ist. Seine Erfahrungen und Schilderungen sind ehrlich und nachvollziehbar, und das macht das Buch umso wertvoller.

Fazit: „Trading Psychologie“ von Norman Welz ist ein Muss für jeden, der ernsthaft an seinem Trading-Erfolg arbeiten möchte. Es bietet eine gelungene Mischung aus Theorie und Praxis, angereichert mit einer guten Portion Humor. Wenn du bereit bist, an dir selbst zu arbeiten und die mentalen Herausforderungen des Tradings zu meistern, dann ist dieses Buch genau das Richtige für dich. Also, schnapp dir das Buch, setz dich in deinen Lieblingssessel und mach dich bereit, die wahre Magie des Tradings zu entdecken – die in deinem Kopf!

Der Selbstsabotage auf der Spur

Viele Trader halten nicht viel von "Börsenpsychologie". Vielleicht haben sie auch schon das eine oder andere Buch zu diesem Thema gelesen und hinterher festgestellt, dass es nichts genützt hat. Mit diesem Buch könnte das allerdings anders ausgehen, denn es unterscheidet sich erheblich von seinen Artgenossen.

Man findet in ihm keinen der üblichen Sprüche wie "Traden Sie emotionslos!" oder andere scheinbar geniale Weisheiten, die sich beim ersten Nachdenken über sie als hohl erweisen, weil man nicht erklärt bekommt, wie man sie eigentlich praktisch umsetzen soll. Norman Welz wählt einen ganz anderen Ansatz.

Im Kern untersucht er ein Phänomen, das sich bei vielen Tradern leider zu oft wiederholt und sie entweder fast in den Wahnsinn oder in den Ruin treiben kann: Diese Trader verfügen über ein Handelssystem, das nachweislich profitabel ist. Sie können es aber selbst nicht profitabel handeln, weil sie immer wieder denselben dämlichen Fehler machen, ihn als solchen erkennen, Besserung geloben und ihn dann doch wiederholen. Ich komme darauf gleich zurück.

"Trader scheitern in den meisten Fällen an sich selbst. Die mentalen Herausforderungen beim Trading sind immens groß und werden immer wieder unterschätzt." Das steht auf Seite 35, und jeder Trader wird das bedingungslos unterschreiben. Anfänger sind sich der wirklichen Herausforderungen nur selten bewusst, weil sie nicht wissen, dass sie sich auf eine Tätigkeit eingelassen haben, die sich enorm von allem unterscheidet, was sie bisher gelernt und erlebt haben. Fast alle Regeln und Standards, an die wir uns sonst halten und die uns schon von Kindesbeinen an eingebläut wurden, gelten hier nicht oder in anderen Maßstäben.

Welz macht das an einem ganz einfachen Beispiel deutlich: Professionelle Trader wissen, dass Verlusttrades zu einem erfolgreichen System einfach dazugehören. Anfänger haben damit jedoch enorme Probleme. Schon Wörter wie "Verlust" oder "Fehltrade" suggerieren in ihrem Unterbewusstsein, dass sie etwas unternehmen müssen. Dann suchen sie nach Lösungen, ändern Systeme, probieren Neues und das solange, bis sie ihr Konto versenkt haben oder frustriert aufgeben.

Wenn Trader diese Phase durchgestanden haben und sich ihr Konto stabilisiert, tritt oft das oben beschrieben Szenario ein. Sie drehen sich im Kreis und können nie beständig Geld aus den Märkten ziehen. Oft häufen sie zahlreiche kleine Gewinne an, um sie dann mit einem dämlichen Trade wieder zu verspielen. Warum ist das so?

Wie keine andere Tätigkeit fördert das Trading die psychische Konstellation eines Menschen an die Oberfläche. Man steht sich selbst nicht selten fassungslos gegenüber und begreift das eigene Handeln nicht. Anderswo kann man Entschuldigungen suchen oder sich herausreden. Hier geht das nicht. Man handelt einen Markt, der sich nicht für einen interessiert, und man sieht das Ergebnis am Kontostand. Ehrlicher geht es nicht. Und das macht die Sache so hart.

Welz erklärt die Mechanik des Leidens auf eindrucksvolle Weise. Und diese Erklärung hat mit dem Trading eigentlich nichts zu tun. Man kann sie auf fast alle mentalen Probleme übertragen, die uns das Leben schwer machen. Wir tragen in uns Programme, die installiert wurden, als wir uns dagegen noch nicht wehren konnten. Oft kennen wir diese Programme nicht. Im Buch findet man dazu einige Beispiele aus der Praxis des Autors als Tradingcoach, die vielen Tradern nicht unbekannt sein dürften.

Doch wir werden von diesen inneren Programmen gesteuert, so Welz. Sie verführen uns unbewusst, aber teuflisch konsequent zu Handelsfehlern, die wir kennen und vermeiden wollten, sie aber dennoch wiederholen. Solange wir ihre wirkliche Ursache nicht herausfinden, bleiben wir in diesem diabolischen Kreis gefangen, denn jede Wiederholung schleift die falsche Handlung noch tiefer ein.

Haben wir diese Mechanik erst einmal verstanden und einen theoretischen Ausweg gefunden, dann hilft nur noch unser letzter verbliebener wirklicher Freund, die Selbstdisziplin. Nur wenn es uns gelingt, die alten Programme zu überspielen indem wir neue Programme im Unterbewusstsein durch permanentes diszipliniertes Wiederholen implementieren und vertiefen, haben wir eine wirkliche Chance, aus der Falle zu entkommen.

Welz beschreibt diesen Ausweg detailliert. Natürlich kann ein Buch keine Lösungen spezieller Probleme einzelner Menschen anbieten. Selbst ein gutes wie dieses nicht. Mentale Probleme sind viel zu individuell, als dass sie mit einem Text, der sich an eine Allgemeinheit richtet, gelöst werden könnten. Aber Welz zeigt wenigstens einen Weg, wie man die Ursachen der ständigen Selbstsabotage finden und auch wie man sie möglicherweise beseitigen kann.

Der Text liest sich sehr gut. Der Autor hat selbst einschlägige Erfahrungen mit den Höhen und Tiefen des Börsenhandels gesammelt und sich offenbar intensiv mit ihnen auseinandergesetzt. Entsprechend authentisch wirkt dieses ungewöhnlich informative und hilfreiche Buch.

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