Cover des Buches Tinker (ISBN: 9783453527805)
Rezension zu Tinker von Wen Spencer

Rezension zu "Tinker" von Wen Spencer

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 12 Jahren

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 12 Jahren
Tinker lebt auf ihrem Schrottplatz und ist mehr als glücklich damit, denn hier findet sie alles, um ihre genialen Erfindungen und Ideen in die Tat umzusetzen. Zu diesen gehört neben einem kompletten Sicherheitssystem auch eine IK und diverse Verbesserungen an Motorrädern. Alles nicht besonders bemerkenswert, wenn nicht Pittburgh, wo sich ihr Schrottplatz befindet, durch eine Art Dimensionsverschiebung in Elfenheim, einem Reich voller Magie liegen würde. So wird die Technik mit Magie und Magie mit Technik aufgewertet. Tinkers leben könnte weiterhin in ruhigen Bahnen verlaufen (bis auf die Überlegung, ob sie auf ein College auf der Erde gehen soll oder nicht), wenn nicht eines Tages Windwolf, ein hoher Lord der Elfen, auf der Flucht vor Wargen auf Tinkers Schrottplatz geraten würde. In einer waghalsigen Aktion gelingt es Tinker, Windwolf zu retten. Dadurch gerät Tinker in Ereignisse, die ihren sonst so genialen Verstand fast übersteigen. Denn abgesehen von der Bedrohung durch Unbekannte und die NSA, scheint Windwolf an seiner Lebensretterin ein ganz besonderes Interesse zu haben... Und bevor sie sich über ihre Gefühle für Windwolf klar werden kann, wird Tinker zu einer Schlüsselfigur in einer Auseinandersetzung zwischen den Dimensionen. "Tinker" von Wen Spencer ist ein sehr dickes Buch, das man durchaus hätte ein wenig reduzieren können, wenn man ein wenig auf den technischen Bohei verzichtet hätte. Aber andererseits hätte das auch viel vom Charme und dem Charakter des Buch weggenommen. Denn Tinker ist nun mal ein technisches Genie. Und das zeigen diese Passagen sehr deutlich - zugegeben, ich habe viel davon auch einfach überlesen. Man muss auch nicht alles verstehen, um der Geschichte folgen zu können. Sicherlich würde es den Lesespass noch um einiges erhöhen, aber trotz allem ist es eine rasante Fantasy - Sci- Fi - Achterbahnfahrt. Tinkers Naivität, die hier schon ein oder zwei Mal herausgestellt wurde, ist natürlich sehr auffallend. Aber andererseits ist sie nun ein Mal erst 18, noch nie aus Pittburgh auf die Erde gekommen und eben auf Grund ihrer Genialität sozial ein wenig naja, nicht zurückgeblieben, aber eben eingeschränkt (man denke doch in diesem Zusammenhang doch nur an die Hauptperson aus einer momentan sehr beliebten Comedy - Serie, ich sage nur "War das Sarkasmus?"). Ingesamt fand ich die Charaktere recht nett gemacht, wobei bei allen wohl noch Ausbaupotenzial besteht. Bei Tinker setzt es ja zum Ende des Buches schon ein, als sie sich langsam der Situation stellt und ihre Naivität beginnt abzulegen. Windwolf könnte gerne noch etwas deutlicher beschrieben werden. Er huscht immer als der supertolle, gutaussehende Elf durchs Bild und ist dann aber sofort wieder verschwunden. Toll fand ich Oilcan (allein der Name!), Lain und Toloo. Die Welt ist an sich sehr schön beschrieben, vor allem natürlich die der Elfen. Dort hat mich alles sehr an die japanische Kultur erinnert, nicht nur von den Namen und der Sprache her sondern auch vom Essen und der beschriebenen Kleidung. Die Idee fand ich sehr schön, da sie mal etwas anderes ist als die üblichen "Elfen- Klischees". Pittsburgh und das ganze Drumherum fand ich dagegen sehr diffus und anstrengend zu verstehen, was vielleicht auch mit der oben erwähnten Technik zu tun hat. Insgesamt also ein ein wenig holperiger, aber trotzdem durchaus sehr lesenswerter Roman, der mit neuen Ideen, einem tollen Crossover von Magier und Technik und recht sympathischen Charakteren aufwartet. Ich drücke jedenfalls die Daumen, dass Heyne möglichst zeitnah den auf Englisch schon erschienenen zweiten Teil in deutscher Übersetzung rausbringt, so dass das jetzt noch offene Ende einen schönen runden Abschluss bekommt Denn auf Englisch wäre der Roman dann doch zu schwer.
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