Ich habe dieses Buch auf der Frankfurter Buchmesse als kostenloses Leseexemplar erhalten und dachte, einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul und da die Seitenzahl recht überschaulich ist, ging es auch.
An sich bekommt die Grundidee schonmal Punkte für mich. Ich interessiere mich sehr für Engel und die Offenbarungsgeschichte usw. und das finde ich hat die Autorin ganz interessant aufgegriffen.
Leider hat man schnell gemerkt, dass für den Umfang an Ideen, den die Autorin da aufarbeiten wollte, alleine für den ersten Band mindestens die doppelte Seitenanzahl hätte verwenden müssen, denn so wirkte das alles etwas gequetscht und mit der Anzahl an Charakteren, die immer wieder neu aufgetaucht sind, irgendwann auch leicht verwirrend und anstrengend.
Die gut durchdachte Story wurde leider gedämpft durch einen etwas holprigen Schreibstil, was vor allem nervig war und deshalb auch der Punkteabzug, dass die Autorin bei jedem (!) auftauchenden Charakter, erstmal eine halbe Seite beschreiben musste, was er anhat, wie er gerade aussieht usw. das hätte sie etwas knapper halten müssen, denn so hat das echt den Lesefluss gedämpft.
Vor allem hat mich gestört, dass sie mir zu wenig auf die Hauptcharas, also die drei Brüder, Adrian, Nick und Jason eingegangen ist - bei einer Buchchronik finde ich das schon ziemlich wichtig und hier haben wir wieder die Problematik mit der Kürze des ersten Bandes. Zu viel Info in zu wenig Seiten und die eigentlichen Hauptcharas bleiben dabei etwas auf der Strecke. Teilweise kamen mir auch die Erklärungen etwas abstrus vor und schmunzeln musste ich dann doch über so Sachen wie Laserkanonen im Himmel, oder Superwissenschaftler in der Hölle, aber insgesamt las es sich doch ganz gut. Allerdings hat mir dann doch noch so ein Bisschen der Zauber des Übernatürlichen gefehlt, es las sich irgendwie fast schon mehr wie ein Thriller oder ein Verschwörungsroman. Zu nüchtern aufjedenfall.
Ich bezweifle allerdings, dass mir das Buch in einer Buchhandlung ins Auge gestochen wäre, dazu empfinde ich den Titel irgendwie noch so ein bisschen als 0815. Trotzdem ist mir das Buch nach dem Gefühl her 3 Sterne wert.
Wendy Alec
Lebenslauf
Alle Bücher von Wendy Alec
Sohn der Verdammnis
Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman
Fürst des Todes
The Fall of Lucifer
The Fall of Lucifer (Chronicles of Brothers, Time Before Time, Band 1)
Neue Rezensionen zu Wendy Alec
Ein unterhaltsames Fantasybuch, das wichtige Elemente aus der christlichen Religion, aus politischen Verschwörungstheorien und den Prophezeiungen des Nostradamus enthält. Die Autorin versteht es meisterhaft, die himmlische Szenerie ebenso detailliert zu beschreiben, wie die irdischen Intrigen und Machenschaften der gefallenen Engel auf der Erde. In der Hauptrolle drei Brüder, von denen einer der Sohn des Teufels ist, als das irdische Pendant der drei himmlischen Brüder Gabriel, Michael und Lucifer. Der geklonte Abkömmling des Höllenfürsten Adrian de Ver wird schnell zum mächtigsten Mann der Erde und setzt die neue Weltherrschaft um, obwohl er von den umtriebigen himmlischen Helfern, die ebenfalls auf der Erde wandeln, immer wieder gestört wird. Sein Weg ist von Mord, Unterdrückung und Tod gepflastert. Aber hinter allem steckt letzten Endes doch der Wille des Herrn. Manche Szenen erinnern so ein wenig an den Film "Das Omen". Auch fällt es mir als Leser schwer, biblische Szenen in Zusammenhang mit futuristisch beschriebenen Waffen zu sehen. Dazu sind die Gefolgsleute des Bösen äußerst vielfältig (von Hexenkönigen bis hin zu dämonischen Wissenschaftlern), für mich schon ein wenig "too much". Hin und wieder wäre hier weniger mehr gewesen. Trotzdem freue ich mich auf den zweiten Band, denn ich möchte wissen, wie es mit den Brüdern Jason, Nicholas und Adrian de Ver weitergehen und natürlich, wie die Schlacht von Armageddon ausgehen wird.
*Drei Brüder - Jason, Adrian und Nicholas - aufgewachsen in unermesslichem Reichtum und durch ihre Familie mit einer großen Machtfülle vertraut, Zwei sind die leiblichen Söhne der Familie de Vere, einer ist es nicht. Er ist der untergeschobene Sohn von Lucifer, dem Herrn der Finsternis. Geklont aus dem Genom des Herrn der Hölle und einer ausgewählten Sterblichen, die von all dem nichts weiß....
Und er soll einst die Welt regieren, wenn das Gute besiegt ist und das Böse triumphiert hat...***
Als ich die Inhaltsangabe las, wusste ich: das ist etwas für mich. Und ich habe mich nicht getäuscht.
Wenn man die ersten 30 - 40 Seiten geschafft hat, sich einigermaßen in den vielen handelnden Personen zu Recht findet und in den verschiedenen Ebenen (Himmel, Hölle, Erde) in denen die Geschichte spielt, ist es ein tolles Buch. Die Autorin beweist viel Phantasie, Kenntnis der Bibel und anderer Bücher dieser Art und erzählt sehr plastisch. Die handelnden Personen wurden gut heraus gearbeitet und ich empfand Sympathie, große Antipathien und Schaudern sowie teilweise an manchen Stellen Amüsement, besonders wenn die etwas tollpatschigen "Unterengel" ins Spiel kamen.
Kritik üben muss ich am Verlag, denn ich kann nicht nachvollziehen, warum der deutschen Leserschaft die zwei Vorgänger- Bände "The Fall of Lucifer" (Band 1) und "Messiah - The last Judgement" (Band 2) einfach vorenthalten wurden!!
Es hätte die ellenlange Personenliste (fast 3 Seiten!!) nicht gebraucht, wenn ich die Vorgänger hätte lesen können. Und zwar auf Deutsch, denn so gut ist mein altes Schulenglisch nicht, als dass ich solche Bücher in dieser Sprache lesen könnte.
Ein grober Schnitzer, diese Serie - denn um eine solche handelt es sich wieder einmal - erst mit dem dritten Band zu beginnen!
Ich habe beim Verlag nachgefragt, warum man die ersten 2 Bände nicht auch übersetzt hat und warte auf Antwort des Selbigen.
Ferner habe ich gefragt, wann die Fortsetzung bei uns erscheint. Meiner Erfahrung nach wird das noch ziemlich lange dauern, da der vierte Teil wohl noch nicht einmal auf Englisch erschienen ist. Ich bin gespannt, was Bastei/Lübbe mir dazu sagen kann.
Das Buch "endete" jedenfalls mit einem ziemlichen Paukenschlag und geht wohl nahtlos in den Nachfolger über, denn ein Ende/Abschluss gab es nicht.
Wer sich an diese Punkte nicht stört, bekommt ein spannendes Buch, das Lust auf mehr macht. Auch auf die Vorgänger, liebe Verantwortliche von Bastei/Lübbe!!!
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