Rezension zu Die Reise nach Petuschki von Wenedikt Jerofejew
Rezension zu "Die Reise nach Petuschki" von Wenedikt Jerofejew
von Oedipa Maas
Rezension
Oedipa Maasvor 15 Jahren
Einen Tag begleitet man die mit dem Autor namensgleiche Hauptperson Wenja Jerofejew zum und in den Zug von Moskau nach Petuschki, dem idealisierten Ziel,wo er seine Geliebte treffen will. Je näher er seinem Ziel zu kommen scheint, desto mehr scheint es zu verschwinden/sich aufzulösen und umso betrunkener wird der "Held" in einen Abgrund aus Hoffnungslosigkeit gezogen. Die Kapiteleinteilung die den Zugstationen folgt, die Mono- und Dialoge, bereichert durch (satirisch) verwendete Parteiparolen, Zitaten aus der Weltliteratur und abenteuerlichen Rezepten für selbsterfundene Cocktails (von einem Selbstversuch ist abzuraten!) machen dieses Buch stilistisch einzigartig. Das zugleich lustigste und traurigste Buch, das ich je gelesen habe ! Ich rate zur älteren Übersetzung von Natascha Spitz. Auch wenn ich Peter Urban (der die neue Übersetzung vornahm) sonst sehr schätze, geht hier meiner meinung nach im Vergleich - zum Preis von Genauigkeit ? - viel verloren ...