Anrej Bely (Boris Bugaev) war ein eindrucksvoller russischer Lyriker und Prosaautor. Der bekannte Symbolist wurde zum Anthroposophen, der Rudolf Steiner persönlich kennen und schätzen lernte. Der Verfasser beschreibt in einer eindringlichen Wortmagie, die Lebensumstände in Dornach, dem Wohnort und der Wirkungsstätte Steiners am Anfang des 20. Jahrhunderts. Belys Stärke ist, dass er kein blinder Verehrer Rudolf Steiners sein wollte. Mit einem distanzierten Humor blickt er auf die Steiner-Fans seiner Zeit, und man versteht, dass der Gründer der Anthroposophie den Kult kaum gemocht haben konnte, der um ihn gemacht wurde. Vieles erfährt man über das Leben und Schaffen Steiners, indem man aus erster Hand Informationen von einem nüchternen und doch begeisterten Beobachter erhält, der Steiner über ein paar Jahre erleben durfte. Das Buch sei jedem, der an Rudolf Steiner und der Anthroposophie interessiert ist, als Ergänzung zu den üblicherweise gelesenen Biografien empfohlen.
Rezension zu "Verwandeln des Lebens" von Andrej Belyj