Pepe Rogalzky Krimi, fast schon ein Trademark. Diesmal kümmert sich der auf Mallorca gestrandete Ex-Polizist um eine Bankengeschichte, bei der es um die Keinigkeit von 200 Millionen geht, die durch eine windige Transaktion veruntreut wurden. Nach vier Jahren laufen alle Fäden auf Mallorca zusammen und einige Gruppierungen sind hinter dem Geld her, allen voran der mächtige Hotelier Sanchirez. Es gibt eine Menge Blutvergiessen und ein paar Leichen, aber eben auch einen cleveren Ermittler.
Geismar tut gar nicht erst so, als wolle er den anspruchsvollen Wirtschaftskrimi schreiben. Da wird nach Herzenslust gemordet, geschlagen und getreten und das vor der beschaulichen Kulisse von des Deutschen Lieblingsinsel. Der Autor orientiert sich an amerikanischen Vorbildern und führt rasant, mit routiniertem Schreibstil durch die Story, die natürlich genauso oberflächlich wie unoriginell ist. Die aber durch Geismars achtiongeladene Sprache jede Menge schnelle Unterhaltung schafft. Hat natürlich mit Polizeiarbeit nichts zu tun, ist aber ein guter Krimi, reicht von Hamburg bis Mallorca im Flugzeug. Solides Handwerk mit Spaßfaktor.
Werner Geismar
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Giftmüll und privater Blues
Mit der Figur des Kölner Rechtsanwaltes Bruno Böllmann (mit einem Herz für seine Klienten, der nötigen Härte, wenn es darauf ankommt und einer Vorliebe für amerikanische Sportwagen) ist Werner Geismar eine durchaus überzeugende Figur gelungen, die er nun in seinen nächsten Fall schickt.
Ein Toter, Spuren und Verdacht auf eine Kontaminierung mit hochgiftigen Altöl-Abfällen, ein Klient, der nach Auftragerteilung umgehend verschwindet, dafür aber seinen hochgezüchteten Pontiac dem Anwalt hinterlässt und eine Frau des Klienten, die unter merkwürdigen nachbarschaftlichen Bedrohungen zu stehen scheint. Das sind die Zutaten, die einen lange Zeit undurchschaubaren Fall würzen, dem Böllmann nachgeht.
Aber natürlich nicht, ohne sein privates Leben in Köln (die Atmosphäre der Stadt und der von Böllmann bevorzugten Stadtviertel trifft Geismar ebenfalls wunderbar) einem Ordnungsversuch zuzuführen. Zwischen dem ein oder anderen Absturz in seiner Stammkneipe, zwischen leicht erwachenden, romantischen Gefühlen für eine taffe Polizistin und angesichts seines anstehenden privaten Bruchs mit seiner Geliebten und Anwaltspartnerin Gerda aber geht Böllmann mit seinem neuen „Partner“ Diomid (ein mit vielen Wassern gewaschener „Straßenjugendlicher“ aus dem Kölner Problemviertel Chorweiler) beherzt die Hintergründe des Todesfalles und die Verfolgung eines ominösen Tankstellenräuber mit blauen Gummihandschuhen an.
Das man Böllmann leicht unterschätzt ins einer leicht matten, dass dieser nicht nur knochentrocken Hauptsätze formuliert, sondern neben seiner romantischen Neigung und der Liebe zum ein- oder andern Kölsch (auch mal eines zuviel) auch stringent und kühl zu handeln vermag, das müssen so manche zwielichtige Gestalten im Buch erfahren. Selbst die Konfrontation mit dem „Gang-Führer) Chorweilers von Mann zu Mann scheut Böllmann nicht, wenn es darauf ankommt.
Überzeugende Figuren, ein komplexer Fall, ein getroffenes Lokalkolorit, dass sich bei weitem nicht nur „schöne Ecken“ der Stadt ausrichtet, trockene Dialoge und eine flüssige Sprache bieten in diesem Buch einen anregenden Lesegenuss.
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