Werner Graf

 2,6 Sterne bei 15 Bewertungen

Lebenslauf

Geboren 1967 in Moos in Passeier. Studium der Geschichte und Theologie in Innsbruck, Lehrer an der Mittelschule. Befasst sich seit dem Studium mit der Geschichte des Passeiertales und hat dazu einige Publikationen verfasst.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Werner Graf

Cover des Buches Zweistimmig (ISBN: 9783903006065)

Zweistimmig

(15)
Erschienen am 02.06.2014
Cover des Buches Sterbende Götter (ISBN: 9783903296039)

Sterbende Götter

(0)
Erschienen am 25.12.2018
Cover des Buches Die Bibel: Gotteswort oder Menschenwort (ISBN: 9783981124477)

Die Bibel: Gotteswort oder Menschenwort

(0)
Erschienen am 01.10.2008

Neue Rezensionen zu Werner Graf

Cover des Buches Zweistimmig (ISBN: 9783903006065)
Witnesss avatar

Rezension zu "Zweistimmig" von Claudia Kolla

Witness
Düstere Herbstlektüre

Nach dem Tod ihrer Oma wird Alena von einigen merkwürdigen Erscheinungen in ihrem Umfeld verfolgt, die sie als Nebenwirkungen ihrer Antidepressiva abtut. Als sie jedoch die Tagebücher ihrer lange verstorbenen Mutter findet und tiefer gräbt, stößt sie auf ein düsteres Geheimnis …

Mit diesem Buch stecke ich in einem Zwiespalt: Einerseits habe ich es wirklich genossen, andererseits habe ich auch mehr als genug Kritikpunkte. Aber der Reihe nach.

Zu allererst: Der düstere, atmosphärische Einstieg hat mich sofort mitgerissen und das Gefühl des Unheimlichen zieht sich durch die gesamte Geschichte. Ich habe gespannt mitgefiebert, während Alena einem Hinweis nach dem anderen nachgegangen ist, um das Geheimnis zu lüften. Eigentlich ist das auch schon alles, was ich von einem Buch erwarte, mit dem ich mich an einem grauen Herbsttag mit einer Tasse Tee aufs Sofa kuschele.

Leider wirkt der Stil an einigen Stellen unerwartet hölzern, vor allem in den Dialogen. Die Sprünge zwischen den Szenen sind außerdem oft sehr schnell gesetzt, was zwar im Angesicht der psychischen Verfassung der Protagonistin durchaus als Stilmittel durchgehen kann, aber meistens nur irritiert.

Außerdem reißen mich hin und wieder inhaltliche Brüche aus dem Lesefluss. Beispielsweise heißt es auf Seite 58: „Die beiden Freundinnen […] sprachen noch einmal über die Party. Vor allem über Matthias.“ Von besagter Party handelte das vorherige Kapitel. Dass Matthias auch dort war, wurde mit keiner Silbe erwähnt. Später im Buch nimmt außerdem ein Pfarrer Bezug auf etwas, was sein Mesner in einem Gespräch mit der Protagonistin gesagt hat – dabei kann er dieses Gespräch unmöglich mitbekommen haben, weil er zu dieser Zeit woanders gewesen ist.

Hier kommt der Spoiler-Teil:

Dass das düstere Geheimnis darin besteht, dass Alena – wie zuvor ihre Mutter und ihre Oma – von einem Dämon besessen ist, fand ich etwas ernüchternd. Seit dem ersten Hinweis darauf, nämlich der Tatsache, dass Alenas Oma Bücher über Teufelsaustreibung gekauft hatte, habe ich daran geglaubt, dass es da noch irgendeinen Twist gibt. Aber nein, das ist wirklich das Ergebnis. Und auch wenn ich einige Szenen sehr eindrucksvoll und gruselig fand, war mir das dann doch ein bisschen viel Klischee. Vor allem, als die Native Americans ins Spiel kamen. Als der Pfarrer, mit dem Alena sich zusammentut, den Dämon besiegen will, erinnert er sich nämlich daran, wie er vor Jahren bei einer Amerikareise einem schamanischen Ritual beigewohnt hat. Dass indigene Menschen hier nur für den Grusel-Faktor herhalten sollen, zeigt sich insbesondere dadurch, dass sie nur im Ritual gezeigt werden und dass ihre spezifische Sprache lediglich als „indianische Sprache“ bezeichnet wird. Eine kurze Google-Suche ergibt, dass es heutzutage in den USA knapp 200 indigene Sprachen gibt. Da erscheint es wenig glaubhaft, dass der gute Freund und Reisebegleiter des Pfarrers sie angeblich jahrelang studiert hat, wenn er sie nicht einmal benennen kann.

Während der Pfarrer das Ritual dann an Alena durchführt, findet diese sich gedanklich in einer mysteriösen Landschaft wieder. Das hat mich erst ein wenig aus der Geschichte gerissen, denn ich hatte nur noch wenige Seiten vor mir und ich mag es eigentlich nicht, wenn ich mich so kurz vor Schluss noch einmal in eine völlig neue Umgebung eindenken muss. Die physische Manifestation des ausgetriebenen Dämons als alter Mann mit verstümmelten Händen fand ich jedoch sehr gelungen – so hat Alena Mitleid mit ihm und lässt ihn in das Haus in ihrer Gedankenwelt. Zu spät merkt sie, dass sie den Dämon damit erneut in ihre Körper hineingelassen hat.

Die friedliche Epilog-Szene hat mir ebenfalls gut gefallen. Sie zeigt eine glückliche Alena, allerdings wissen wir durch die Geschehnisse zuvor sehr gut, dass das Ritual nicht erfolgreich war und die Dämonen – jetzt sind es mehrere – in ihr nur darauf lauern, sie erneut zu quälen.

Was mich am Ende noch umtreibt ist die Frage, wie dieser Dämon eigentlich funktioniert. Sicher, er flüstert Alena und früher auch ihrer Mutter Dinge ein, ändert manchmal ihr Verhalten und ihr Aussehen, das ist zu erwarten. Aber beispielsweise wacht Alena einmal in einem Kirchenkeller neben der mumifizerten Leiche eines Mesners auf, mit dem sie kurz zuvor noch gesprochen hat. Die Szene war toll zu lesen und unheimlich gruselig, aber auch irgendwie sehr spezifisch dafür, dass sie nur eine beliebige Halluzination gewesen sein soll. Anders kann sie nicht erklärt werden, denn Alena erfährt später, dass es so einen Keller in dieser Kirche gar nicht gibt. Auch gelingt es dem Dämon einmal, in die Kirche einzudringen, obwohl der fachkundige Pfarrer das für unmöglich hält. Warum gerade dieser Dämon es trotzdem schafft, wird nicht erklärt.

Wer innovativen und gut durchdachten Horror sucht, ist mit diesem Buch wahrscheinlich nicht gut bedient, aber wer sich einfach nur ein bisschen gruseln möchte, ohne allzu viel darüber nachzudenken, kommt hier bestimmt auf seine Kosten.

Am Ende kann ich sagen, dass ich die Geschichte trotz ihrer Schwächen genossen habe und sie mich wunderbar auf den Herbst eingestimmt hat. Für ein Buch, das ich in erster Linie wegen des hübschen Covers gekauft habe, ist das nicht schlecht.

Cover des Buches Zweistimmig (ISBN: 9783950367003)
Melanie_Vogltanzs avatar

Rezension zu "Zweistimmig" von Werner Graf

Melanie_Vogltanz
"Der Exorzist" im idyllischen Waldviertel

Als Alenas demenzkranke Großmutter überraschend stirbt, verfällt die junge Frau in schwere Depressionen. Dies ist immerhin nicht das erste Unglück, das ihre Familie heimsucht - als sie noch ein Kind war, wurde ihre Mutter Opfer eines Hirntumors, und ihren Vater hat sie niemals kennengelernt. Im nun verlassenen Haus ihrer Großmutter kämpft Alena gegen die Trauer, die Leere - und die Stimmen, die sich plötzlich in ihrem Kopf breitmachen. War es tatsächlich "nur" ein Hirntumor, der die Schizophrenie ihrer Mutter auslöste, und warum hortete ihre Großmutter Bücher über Okkultismus auf dem Dachboden?

"Zweistimmig" ist ein Roman, der seine Spannung ganz allmählich aufbaut. Fließt die Geschichte anfangs noch gemächlich dahin, sieht sich der Leser in der zweiten Hälfte zusehends mit Szenarien konfrontiert, die einem das Blut in den Adern gefrieren lassen. Die Autoren lassen ihre Protagonistin dabei stets auf einem hauchdünnen Grat zwischen Realität und Wahn balancieren. Gegen Ende nimmt die Geschichte dann dermaßen an Fahrt auf, dass es mir unmöglich war, das Buch aus der Hand zu legen. An Schlaf war - leider auch nach Beendigung der letzten Seite, angesichts der beklemmenden Bilder, die mir anschließend durch den Kopf spukten - nicht mehr zu denken.

Ein paar kleine Kritikpunkte habe ich dennoch vorzubringen, etwa die Tagebucheinträge von Alenas Mutter, aus denen man noch sehr viel mehr hätte rausholen können. Ich hatte die ganze Zeit über das intensive Gefühl, Tagebucheinträge einer Zwölfjährigen zu lesen, und nicht die einer zwanzigjährigen Erwachsenen. Außerdem bin ich immer wieder über ein paar kleine Stilblüten gestolpert, die mich zum Teil auch etwas schmunzeln ließen.

Nichtsdestotrotz haben Claudia Kolla und Werner Graf mit "Zweistimmig" ein spitzen Debüt vorgelegt, das ich gerne weiterempfehle.

Cover des Buches Zweistimmig (ISBN: 9783950367003)
T

Rezension zu "Zweistimmig" von Werner Graf

theresa_st
...daran sollte noch gearbeitet werden.

Das Cover zeigt eine Frau die in einen Wald geht. Der Inhalt beginnt ganz ähnlich.
Die Hauptfigur Alena zieht aufs Land zu ihrer Großmutter, um sich um sie zu kümmern. Als Ihre Großmutter kurz nach Ihrem Einzug stirbt, ist sie am Boden zerstört. Sie bekommt Depressionen und ihre werden Medikamente verschrieben.  Plötzlich geschehen seltsame Dinge. Sind das Nebenwirkungen der Medikamente oder wird Alena langsam verrückt. Auf dem Dachboden findet sie Tagebücher ihrer Mutter, die schon lange tot ist und wird plötzlich mit der  Vergangenheit konfrontiert....

Das Buch beginnt interessant und man wird in die Geschichte gezogen. Am Anfang ist es ziemlich gruselig...aber bald stockt das Buch irgendwie ein wenig. Die Geschichte wird immer seltsamer und verworrener. Plötzlich ist das Finale des Buches gekommen, ehe einem bewusst wird, dass es schun da ist....und dann ist es schon vorbei.


Irgendwie ging es mir zwischendurch etwas zu schnell und ich hatte das Gefühl etwas zu verpassen. Gegen Schluss hin wird es ziemlich verwirrend und als sie sich dann noch auf einer Art "Geisterebene" befindet ist es auch superschräg.
Mir persönlich hat der Schluss nicht wirklich gefallen, weil man mit so vielen Fragen, angefangenen Geschichtsfäden und einer gewissen Unbefriedigung zurückgelassen wird.

Die Autoren haben sich aber sehr bemüht. Der Schreibstil war flüssig und gut zu lesen.

Man hat aber trotz allem das Gefühl, dass die Geschichte noch in den Kinderschuhen steckt und ich bin sicher, wenn die Autoren weiter an sich und an ihren Geschichten arbeiten, werden wir bald vollkommen in den Bahn gezogen und am Schluss das Buch staunend zur Seite legen können.

Gespräche aus der Community

Hallo ihr Lieben!

Während die erste Leserunde zu einer Anthologie noch läuft, gibt es an dieser Stelle den ersten Roman aus dem Verlag ohneohren zu gewinnen.

"Zweistimmig" ist das Debüt der beiden österreichischen Jungautoren Claudia Kolla und Werner Graf. In dem E-Book schaffen die beiden es gekonnt, Horror, Fantasyelemente und eine Portion Lokalkolorit zu mischen. Weihnachten mit Gänsehautgarantie ...

Die Kurzbeschreibung:

Ein jeglich Reich, so es mit sich selbst uneins wird, das wird wüst; und ein Haus fällt über das andere." (Lukas 11, 17)

Alena Frei lebt im Waldviertel. Nichts trübt die dörfliche Idylle, bis eines Tages ihre demenzkranke Großmutter verschwindet. Was auf den ersten Blick wie ein tragischer Einschnitt in ihr Leben wirkt, entpuppt sich als Ereignis mit weitreichenden Konsequenzen. Ein streng gehütetes Familiengeheimnis bringt Unruhe in das Leben der jungen Frau. Auf der Suche nach ihren Wurzeln entdeckt Alena neue Seiten an sich selbst. Und die Stimmen in ihrem Kopf sind bei der Aufklärung dieser Geheimnisse nicht gerade hilfreich …

Wir verlosen 13 Exemplare bis zum 20. Dezember.
Alles, war wir für eine erfolgreiche Bewerbung brauchen:
  • Warum ihr "Zweistimmig" lesen wollt.
  • Das gewünschte Format (EPUB oder MOBI).
  • Versand per Mail oder ein hübsches Codekärtchen per Post?
  • Eine Rezension, um unsere Debütautoren zu unterstützen, wäre sehr nett.

Wir losen noch vor Weihnachten aus, damit ihr die ersten ruhigen Feiertage vielleicht schon zum Lesen nutzen könnt. Falls noch Fragen auftauchen sollten, beantworten wir diese natürlich. Autorin Claudia Kolla wird mitlesen und auch ab und zu mitdiskutieren.


Eine Leseprobe findet sich hier: Klick!

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T
Letzter Beitrag von  theresa_stvor 11 Jahren

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