Rezension zu Bella Italia von Werner Huber
Grand Tour auf literarischen Spuren
von Kuempeld
Kurzmeinung: Italien-Feeling mit teilweiße zu viel Rückblicken
Rezension
Kuempeldvor 6 Jahren
Werner Huber hat es sich zum Ziel gesetzt eine Grand Tour durch Italien zu machen. Dies soll anhand einer Route geschehen, wie sie schon berühmte Literaten wie Goethe, Rilke, Byron oder Wilde gemacht haben. Diese soll eine Bildungsreise sein, die den Horizont für die Kunst erweitern, viele Reize und Genüsse bieten und von diversen Krankheiten kurieren soll. Sehr anschaulich beschreibt Huber dabei die verschiedenen Stationen und zeigt dabei auf, was diese landschaftlich, kulturell und auch in Sachen Genüsse zu bieten haben. Als Orientierungshilfe für die anzusehenden Sehenswürdigkeiten nimmt er die Reisetagebücher verschiedener Literaten. Er besucht die gleichen Schauplätze wie sie, vergleicht Blickwinkel, Flora und Fauna zwischen den Zeiten und besucht die Orte, an denen die Künstler gelebt haben. Dabei führt er immer wieder Zitate oder Werke derselben an, wenn diese besonders bildlich die Eindrück widerspiegeln. Neben diesen bestehenden Reiseeindrücken nimmt Huber dabei auch immer wieder eigenen Erlebnisse und Erfahrungen mit in die Erzählung hinein, sodass der Eindruck zwischen Damals und Heute noch schärfer kontrastiert und dadurch vervollständigt wird. Eine weitere Art der Veranschaulichung findet sich in diversen Bildern, die die jeweiligen Orte in verschiedenen Zeitepochen zeigen.
Der Schreibstil von Werner Huber ist flüssig und anschaulich. Wie einem Reisegefährten erzählt er Wissenswertes und Interessantes. Einziger Makel an der Erzählweise besteht darin, dass die Sehenswürdigkeiten selbst teilweiße etwas zurücktreten, da der Fokus zu sehr auf die verschiedenen Eindrücke und Erlebnisse der Literaten gelegt wird. Vermutlich ist genau dies auch vom Autor beabsichtigt, für mich persönlich jedoch etwas viel.
Insgesamt eine schöne Reise durch Italien, 3.5 Sterne.