Werner Rosenberger

 4,3 Sterne bei 3 Bewertungen
Autor*in von Hietzing, Auf der Hohen Warte und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Werner Rosenberger, geboren in Kapfenberg, lebt in Wien. Er hat als Journalist u. a. für »GEO«, »profil«, »Trend« und das »Diners Club Magazin« geschrieben, ist seit 1994 Kulturredakteur beim »KURIER« und Autor zahlreicher Reisereportagen.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Werner Rosenberger

Cover des Buches Auf der Hohen Warte (ISBN: 9783993002213)

Auf der Hohen Warte

 (1)
Erschienen am 01.09.2015
Cover des Buches Hietzing (ISBN: 9783990501191)

Hietzing

 (1)
Erschienen am 11.09.2018
Cover des Buches Im Cottage (ISBN: 9783993001889)

Im Cottage

 (1)
Erschienen am 01.10.2014
Cover des Buches Die Villen vom Wörthersee (ISBN: 9783903217874)

Die Villen vom Wörthersee

 (0)
Erschienen am 21.02.2022
Cover des Buches Hinter fremden Fahnen (ISBN: 9783990502365)

Hinter fremden Fahnen

 (0)
Erschienen am 24.11.2022

Neue Rezensionen zu Werner Rosenberger

Cover des Buches Auf der Hohen Warte (ISBN: 9783993002213)
Bellis-Perenniss avatar

Rezension zu "Auf der Hohen Warte" von Werner Rosenberger

Flair & Mythos des berühmten Wiener Villenviertels
Bellis-Perennisvor 3 Monaten

Geografisch ist die Hohe Warte ein letzter Ausläufer des Wienerwaldes und liegt im 19. Wiener Gemeindebezirk Döbling. 

Den meisten Wienern ist die Hohe Warte wegen der ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik) , die vor Kurzem in Geosphere Austria unbenannt worden ist und den täglichen amtlichen Wetterbericht liefert, ein Begriff.  

Fußballfans kennen und lieben die Naturarena des Hohe-Warte-Stadions des allerersten Wiener Fußballklubs Vienna.  

Die Hohe Warte ist weiters, ähnlich wie das Wiener Cottage-Viertel, der Inbegriff der feudalen Villen, auch wenn vom Glanz des 19. Jahrhunderts nur mehr wenig übrig geblieben ist. Das Wiener Großbürgertum ließ sich von renommierten Architekten wie Josef Hoffmann und Heinrich von Ferstel zahlreiche Villen errichten. Zu den bekanntesten Namen zählen Carl Moll, Kolomann Moser, Alma Mahler-Werfel oder die Familie der Ankerbrotfabrik-Gründer Heinrich und Fritz Mendl. 

Während der NS-Zeit wurden die meist jüdischen Eigentümer enteignet, vertrieben und ermordet. Zahlreiche NS-Bonzen lebten anschließend in den requirierten Gebäuden. Das Bombardement des Zweiten Weltkriegs hat zahlreiche Villen zerstört, andere sind späteren Immobilienhaien zum Opfer gefallen. 

Meine Meinung: 

Werner Rosenberg nimmt seine Leser auf einen Erkundungsspaziergang auf eine teilweise vergessene Welt mit. 

Wer weiß denn noch, dass es hier ein Filmstudio („Dreamland“) gab, das recht bald pleite ging und auf dessen Grundstück die Gemeinde Wien das Städtische Sommerbad Hohe Warte angelegen ließ? Als Kind bin ich in den 1960er-Jahren mit meiner Mutter mit der heute nicht mehr existierenden Straßenbahnlinie G2 dorthin gefahren. (Heute hat die Linie 37 dort ihre Endstation.). Neben einem Kinderbecken gab es ein 25-Meter Schwimmbecken in einer verglasten Halle, das in meiner Erinnerung eiskalt war. Die Halle konnte auf einer der Längsseiten durch Schiebetüren fast zur Gänze geöffnet werden. Das, so erzählt Rosenberger, war die Aufnahmehalle des Filmstudios. Leider hat das Bad 1987 seinen Betrieb eingestellt.  

Die Naturarena des Fußballstadions der Vienna habe ich regelmäßig, fast jeden Sonntag, mit meinem Vater besucht.  Seinen Erzählungen nach, habe ich auf seinen Schultern sitzend, den Spielverlauf kommentiert. Die Hohe Warte ist voll mit Kindheitserinnerungen. Es ist an der Zeit, wieder einmal dorthin zu fahren und die Veränderungen zu betrachten. 

Fazit:

Zahlreiche Abbildungen ergänzen das Buch, dem ich gerne 5 Sterne gebe.

 

Cover des Buches Hietzing (ISBN: 9783990501191)
aus-erlesens avatar

Rezension zu "Hietzing" von Werner Rosenberger

Exklusive Anblicke
aus-erlesenvor 6 Jahren

Hietzing bei Hitze genießen – da muss man einen kühlen Kopf bewahren. Denn der Stadtteil der Donaumetropole Wien bietet eine Menge an historischen Schmeckerchen, die man auch auf den zweiten Blick nicht erkennen wird. Eine U-Bahn-Haltestelle nach dem Tourismusmassenphänomen Schönbrunn öffnet sich dem neugierigen Besucher eine fast schon als geheimnisvoll zu bezeichnende Welt. Prächtige Villen reihen sich neben unscheinbare Wohnhäuser, deren einstige Bewohner die Welt eroberten. Für Filmfans ein wahres El Dorado. 

Gleich schräg gegenüber der U-Bahnstation trifft man schon auf die erste Leinwandikone. Ein Platz ist nach diesem Filmschauspieler benannt. Im deutschsprachigen Raum eine Legende: Hans Moser. Das Haus, in dem er wohnte, befindet sich fußläufig ein paar Minuten entfernt. Dichte Hecken umgarnen die Stadtvilla. Kameras verraten, dass hier etwas zu beschützen ist. Auf den beliebten Volksschauspieler weist erst einmal nichts hin. Um die Ecke jedoch: Botschaft der Republik Aserbaidschan. Die hat die Villa des nuschelnden Schauspielers als ihre neue Heimat in der Fremde angenommen und eine Erinnerungstafel angebracht.

Leopoldine Konstantin ist sicher den wenigsten Filmfans ein Begriff. Doch ihre Rolle als Mutter eines glühenden Nazis in Hitchcocks „Notorious“ machte sie nach Jahren in der Bedeutungslosigkeit wieder bekannt. Sie lebte einst in der Trauttmansdorffgasse 29. An sie erinnert keine Tafel. 

Anders sieht es da in der Maxingstraße 18 aus. Hier komponierte Johann Strauss die „Fledermaus“, im selben Haus starb auch Franz Schubert, dem der Bauchtyphus das Leben kostete.  

Bleibt man in der Maxingstraße hat sich das Soll an sehenswerten Promi-Ex-Behausungen noch nicht erschöpft. Maria Lassnig, die Avantgardistin der österreichischen Malerei lebte auf der gleichen Straßenseite nur ein paar Häuser weiter stadteinwärts.

Nun ist sicher nicht jeder darauf erpicht, in seinem Urlaub Plätze zu besuchen, die mehr oder weniger berühmte Menschen mit ihrer Anwesenheit beglückten. Doch das Wissen darum, lässt so manche Fassade in anderem Licht erscheinen. Das Klimt-Haus, das erst nach dem Tod von Gustav Klimt erbaut und an der Stelle seines einstigen Ateliers um seine Wirkungsstätte herum gebaut wurde, ist dagegen ein Anziehungspunkt für alle Wien-Kultur-Reisenden. Hietzing hat gleich zwei Klimt-Orte vorzuweisen. Und einmal Schiele. Alles gut erkennen, wenn man weiß, wo man schauen soll. 

Werner Rosenberger setzt dem ehemaligen Wiener-Alltagsfluchtziel Hietzing die Krone auf. Je länger man durch diesen beschaulichen Stadtteil flaniert, und je mehr man in diesem Buch blättert, desto häufiger betritt man historischen Boden. Burgschauspieler, Musiker, Stadtplaner fanden hier den Ort, der sie gewähren ließ. 

Als Besucher und Leser findet man hier das Paradies. Die Promis von annodazumal sind nicht mehr. Ihre Häuser, das Dach überm Kopf von damals sind noch da. Man muss sie nur suchen. Nur einen Steinwurf von Sisi und Franz kann man das Wien von Johann, Rudolf, Alban und vielen anderen bedeutend gelassener erkunden als ein, zwei U-Bahn-Haltestellen zuvor. Und mit diesem Buch im Handgepäck entdeckt man Wien immer wieder neu.


Cover des Buches Im Cottage (ISBN: 9783993001889)
Bellis-Perenniss avatar

Rezension zu "Im Cottage" von Werner Rosenberger

Viele bekannte Namen , einige unbekannte - Villen in Wien-Währing
Bellis-Perennisvor 6 Jahren

Werner Rosenberger versucht in seinem Streifzug durch das Viertel rund um die Sternwartestraße, in Wien gerne als Cottage-Viertel bezeichnet, das Flair des Fin de Siècle aufleben zu lassen. Leider ist dies mit seinen Histörchen nur bedingt gelungen. Viele Anekdoten kenne ich aus anderen Büchern. Einiges ist nicht einmal korrekt zitiert bzw. ohne Quellenangabe, die sehr dürftig ausgefallen ist. Auch die Qualität der abgebildeten Fotos lässt ein wenig zu wünschen übrig. Da hätte sich bestimmt besseres finden lassen. 

Insgesamt 29 mehr oder weniger bekannte Namen nennt der Autor. Darunter die ohnehin bekannten Personen wie Arthur Schnitzler, Johannes Heesters oder die Familie Thimig, nennt er auch einige eher unbekannte Namen. Theodor Scheimpflug, der Pionier der Luftbildkartografie und Aerophotogrammetrie, ist ein solcher. Der ist wohl nur dem geodätischen Fachpublikum bekannt. 

Die Geschichten sind ähnlich aufgebaut: Neben der Adresse, ein bisschen etwas vom jeweiligen Architekten, wann das Haus in das Eigentum des Besitzers gelangte und wann und wie es ihm wieder abgenommen wurde. Dazwischen Bonmots und Klatschgeschichten sowie Details zu Emigration und Tod der Besitzer, zumal diese aus dem großbürgerlichen jüdischen Wien stammen.

Einige der Villen wurden im Krieg beschädigt und mussten anschließend modernen Mehrfamilienbauten weichen. Andere, wie die Villa Arik Brauers sind liebevoll renoviert und von der Familie noch heute bewohnt. Andere, wie die von Erzherzog Otto, sind heute Botschaften oder repräsentative Firmensitze. 

Fazit: 

Wer wirklich in die längst vergangene Welt eintauchen will, sollte sich einer Führung ins Cottage anschließen. 


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