Rezension zu Freund unter Feinden von Werner Schimke
Den Krieg überlebt
von Waschbaerin
Kurzmeinung: Ein Kriegsbericht, bei dem der Krieg in den Hintergrund tritt.
Rezension
W
Waschbaerinvor 6 Jahren
Das Cover dieses Romans "Freund unter Feinden" von Werner Schimke wirkt auf den Betrachter etwas altmodisch, aus der Zeit gefallen. Jedoch bekommt man als Leser auch dadurch eine schnelle Vorstellung dessen, was einen erwartet.
Werner Schimke schrieb diesen Roman nach Aufzeichnungen seines Vaters, der 1939 zur Wehrmacht eingezogen und in den WWII geschickt wurde. Wie dieser schreckliche Krieg endete, wissen wir ja alle. Viele Soldaten wurden an Leib und Seele verwundet oder verloren gar ihr Leben.
Es beginnt mit der Reichskristallnacht, als Max seinem jüdischen Schneider die letzte Rate zahlen will. Er muss mit ansehen, wie man diesen alten Mann demütigt, ihn die Treppe hinunter treibt. Dabei steht Max wie verteinert da und muss alles geschehen lassen, kann dem bittenden Blick des alten Mannes um Hilfe nicht entsprechen, wenn er nicht auch das gleiche Schicksal erleiden will. Dies ist eine der wenigen Szenen dieses Buches, die mit viel Emotion beschrieben wurde. Ansonsten sind die Beschreibungen eher nüchtern. Fast liest sich das Buch wie eine Reise quer durch Europa. Beschreibungen von Kampfhandlungen werden ausgespart. Vielleicht war das Erlebte auch einfach zu furchtbar, als dass es niedergeschrieben werden konnte. Zwar klingt immer mal wieder an, wer den dtsch. Soldaten wohlwollend begegnete und wer feindselig, doch dies bleibt mehr im Hinergrund. Die Schrecken dieses Krieges werden nur gestreift. Immer wieder kommt durch, jeder hangelte sich von einem Tag zum nächsten und wollte nur noch diesen Krieg überleben. Da hätte ich mir etwas mehr erwartet. Dafür ist aber viel von Läusen die Rede.
Doch Max hatte in dieser schrecklichen Zeit immer wieder Glück. Er wurde zwar verletzt, bekam schwere, lebensbedrohliche Krankheiten, aber er überlebte. Nicht nur das, er lernte auch seine spätere Frau kennen und es wird ihnen zusammen ein langes Leben beschieden. Grund genug, sehr dankbar zu sein. In jungen Jahren war er nicht sehr gläubig, erst später engagierte er sich zusammen mit seiner Frau in verschiedenen christlichen Kremien und findete seinen ganz persönlichen Weg zu Gott.
Ich würde dieses Buch in der Kategorie "sehr abgemilderter Zeitzeugenbericht" einordnen. Drei Sternchen sind mir zu wenig, aber vier wiederum zu viel.
Werner Schimke schrieb diesen Roman nach Aufzeichnungen seines Vaters, der 1939 zur Wehrmacht eingezogen und in den WWII geschickt wurde. Wie dieser schreckliche Krieg endete, wissen wir ja alle. Viele Soldaten wurden an Leib und Seele verwundet oder verloren gar ihr Leben.
Es beginnt mit der Reichskristallnacht, als Max seinem jüdischen Schneider die letzte Rate zahlen will. Er muss mit ansehen, wie man diesen alten Mann demütigt, ihn die Treppe hinunter treibt. Dabei steht Max wie verteinert da und muss alles geschehen lassen, kann dem bittenden Blick des alten Mannes um Hilfe nicht entsprechen, wenn er nicht auch das gleiche Schicksal erleiden will. Dies ist eine der wenigen Szenen dieses Buches, die mit viel Emotion beschrieben wurde. Ansonsten sind die Beschreibungen eher nüchtern. Fast liest sich das Buch wie eine Reise quer durch Europa. Beschreibungen von Kampfhandlungen werden ausgespart. Vielleicht war das Erlebte auch einfach zu furchtbar, als dass es niedergeschrieben werden konnte. Zwar klingt immer mal wieder an, wer den dtsch. Soldaten wohlwollend begegnete und wer feindselig, doch dies bleibt mehr im Hinergrund. Die Schrecken dieses Krieges werden nur gestreift. Immer wieder kommt durch, jeder hangelte sich von einem Tag zum nächsten und wollte nur noch diesen Krieg überleben. Da hätte ich mir etwas mehr erwartet. Dafür ist aber viel von Läusen die Rede.
Doch Max hatte in dieser schrecklichen Zeit immer wieder Glück. Er wurde zwar verletzt, bekam schwere, lebensbedrohliche Krankheiten, aber er überlebte. Nicht nur das, er lernte auch seine spätere Frau kennen und es wird ihnen zusammen ein langes Leben beschieden. Grund genug, sehr dankbar zu sein. In jungen Jahren war er nicht sehr gläubig, erst später engagierte er sich zusammen mit seiner Frau in verschiedenen christlichen Kremien und findete seinen ganz persönlichen Weg zu Gott.
Ich würde dieses Buch in der Kategorie "sehr abgemilderter Zeitzeugenbericht" einordnen. Drei Sternchen sind mir zu wenig, aber vier wiederum zu viel.