Cover des Buches Die Heimsuchung (ISBN: 9783865521439)
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Rezension zu Die Heimsuchung von Whitley Strieber

Rezension zu "Die Heimsuchung" von Whitley Strieber

von Katzenpersonal_Kleeblatt vor 11 Jahren

Rezension

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Katzenpersonal_Kleeblattvor 11 Jahren
Brian Kelly und seine hochschwangere Frau Loi verbringen einen Nachmittag auf dem Hügel nahe dem Dorf. Plötzlich hören sie unmenschliche Schreie, die direkt aus dem Hügel zu kommen scheinen. Brians Hund reagiert völlig irre darauf, auch die hinzugerufene Polizei kann nicht viel ausrichten. Der Hügel liegt auf dem Grundstück von Richter terBroeck und dieser unterbindet eine Grabung an dieser Stelle. Durch den Aufruhr neugierig geworden, versucht die Journalistin Ellen Maas, die eine große Story wittert, dem Geheimnis der Schreie auf die Spur zu kommen und schleicht sich nachts auf das Grundstück des Richters. Sie sieht, wie sich viele fremde Autos dem Grundstück nähern und auch ein seltsames violettes Licht in seinem Haus. Als sie plötzlich von Leuchtkäfern massiv angegriffen wird, gelingt es ihr nur durch einen Sprung ins Wasser ihr Leben zu retten. Brian, dessen Frau Loi kurzfristig ins Krankenhaus musste, merkt wie er nachts in seinem Auto wach wird. Er hat keine Ahnung, wie er dort hingekommen ist noch versteht er, warum es ihn so dringend zum Haus des Richters zieht. Mit übergroßer Kraft gelingt es ihm, dem Drang zu entgehen, ins Haus zu gehen. Brian und Ellen verbünden sich und wollen das Geheimnis gemeinsam aufdecken, nicht ahnend, welchem Schrecken sie gegenüberstehen werden ... Whitley Strieber führt in diesem Roman die unterschiedlichsten Charaktere zusammen. Brian Kelly, ehemaliger Physiker, der seit dem Tod seiner ersten Frau und seines Kindes nicht mehr in der Lage war, seinen Beruf auszuüben. Er ist in zweiter Ehe mit Loi verheiratet, die eine ehemalige Vietkong ist, die gegen die Amerikaner gekämpft hatte. Sie hatte es nie leicht, als Kind als "Tunnelratte" eingesetzt und später als Prostituierte beschäftigt. Sie hat mit Brian das große Los gezogen und die beiden sind in Liebe verbunden, gerade steht Loi kurz vor der Entbindung des ersten gemeinsamen Kindes. Sie ist zäh, eifersüchtig und weiß ganz genau, was sie will und das kann sie auch durchsetzen. Ellen Maas, eine Journalistin aus der Stadt, die alles aufgegeben hat und eine kleine, kurz vor dem Ruin stehende Zeitung aufgekauft hat. Sie hält sich über Wasser und wittert mit dieser Story ihre große Chance. Sie ist verbissen und hat den gewissen Killerinstinkt, um sich daran festzubeißen. Nach anfänglichem Zögern Lois bilden die drei eine feste Einheit, um dem Grauen, das sich dort im Hügel eingenistet hat, Einhalt zu gebieten. Loi wächst über sich selbst hinaus. Sie, die Vietkong-erprobte übernimmt die Führung, als keiner sich dazu in der Lage fühlt. Der Autor ist in der Lage, dem Leser die Gänsehaut über den Rücken jagen zu lassen. Aus einer anfänglichen Idylle wird der buchstäbliche Horror. Glühwürmchen oder besser Leuchtkäfer fangen an Menschen zu killen, Menschen werden zu furchtbaren Mutationen, violettes Licht bricht den Willen der Menschen auf bizarre Art und Weise. Für den Leser ist der Schrecken und das Grauen allgegenwärtig. Ich fühlte mich, als hätte mich Whitley Strieber an die Hand genommen und persönlich überall herumgeführt. Viel Fantasie war nicht nötig, um das Blut zu riechen, die Schreie zu hören und selbst gegen das Grauen anzukämpfen. Er hat eine ausgesprochen bildhafte Sprache verwendet, die sprachlich ausgereift ist. Striebers Erzählstil hat mich von Anfang an gepackt und nicht mehr losgelassen. Langsam baut er den Spannungsbogen auf und hält ihn kontinuierlich mit Steigerungen bis zur Auflösung. Es ist nicht klar, in welche Richtung der Roman gehen wird, so dass für mich die Herkunft und die Erklärung des Grauens völlig überraschend kam. Für Leser, die schon einige Horrorfilme gesehen haben, dürfte die Story an sich nicht außergewöhnlich oder überraschend sein, Striebers Umsetzung jedoch und seine lebendige und gewaltige Sprache machen dieses Buch zu einem grandiosen Leseerlebnis.
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