Rezension zu "Piraten, Swings und Junge Garde" von Wilfried Breyvogel
Resistenz, Nonkonformität, Widersinn, Protest. In 15 Beiträgen geht es um die vielen verschiedenen Formen, die Jugendwiderstand im Nationalsozialismus hatte. Dabei wird nicht idealisiert, sondern sehr differenziert über Alltagserfahrungen, kulturelle Wünsche und Bedürfnisse Jugendlicher berichtet. Die Vielfalt von Gründen und Motiven wird beschrieben, die junge Menschen dazu brachte, auf Distanz zu dem Terrorregime der Nazis zu gehen. Keine selbstlosen Helden werden auf das Podest gestellt.
Warum weiß man so wenig darüber: „Das Gegenkulturelle, das sich verweigernde, auf Autonomie und ‚Freizeit‘ setzende widerständige Verhalten vieler Gruppen entzog sich auch den nach 1945 herrschenden Ordnungsvorstellungen, war mithin zur Traditionspflege nicht geeignet.“
Ein absolut lesenswertes Buch.