Rezension zu "Hagen von Tronje. Eine Mär von Untergang, Freundschaft und Liebe" von Wilfried Träder
Ein LovelyBooks-NutzerEs ist keine neuartige Idee, die germanischen Heldensagen aus der Sicht des "grimmigen Hagens" zu schreiben. Und auch der hier vorgelegte Inszenierungsversuch des Nibelungenliedes, es also auf die Bühne zu bringen, glänzt nicht gerade vor Spektakel. Natürlich muss für Film & Theater ein so umfangreiches Werk oft vereinfacht und gekürzt werden, aber bei "Hagen von Tronje. Ein Mär von Untergang, Freundschaft und Liebe" kommt vieles viel zu kurz oder wird kurzzeitig so übertrieben, dass es unglaubwürdig wirkt. Und so kommt es auch vor, dass man Hagen in diesem Werk kaum wiedererkennt: so sehnt er sich nach Liebe, fühlt sich zu alt für den Kampf und wischt sich bittere Liebestränen aus dem Augenwinkel, bevor er dem Tode ins Auge sehen muss.
Vielleicht ist das Werk ganz nett für unmotivierte Schüler im Deutsch-Unterricht, um ihnen kurz und knapp die Nibelungensaga näher zu bringen. Aber für mehr ist es auch nicht wirklich zu gebrauchen.