Rezension zu Das Glück in glücksfernen Zeiten von Wilhelm Genazino
Rezension zu "Das Glück in glücksfernen Zeiten" von Wilhelm Genazino
von ninchen1809
Rezension
ninchen1809vor 13 Jahren
Gerhard Warlich ist promovierter Philosoph und arbeitet seit Jahren als Leiter in einer Wäscherei, in der er damalig als Ausfahrer begonnen hatte. Er lebt mit seiner Freundin Traudel zusammen, mehr oder weniger glücklich. Sie möchte ihn heiraten, weil ihre Mutter sich das wünscht, viel eher wünscht sie sich ein Kind von ihm. Damit ist er vollends überfordert und sein Leben gerät ins Wanken, bis er sogar seinen Job verliert. W. Genazino ist ein bemerkenswerter Autor. Mit der Figur des Gerhard Warlichs schafft er einen traurigen und einsamen Menschen, der allein durch Betrachtungen seiner Mitmenschen und der Welt lebt und bestimmte Vorstellungen von seinem Leben hat, ohne seine Wünsche oder Träume umzusetzen. Die alltäglichen Gegebenheiten werden mit viel Ironie und Sarkasmus beschrieben bzw. analysiert. Ganz neue Sichtweisen auf bestimmte Dinge werden geschaffen, die einen schmunzeln, aber auch manchmal erschrecken lassen. Die Lektüre dieses besonderen Buches war ein großes Vergnügen.