
Die Liebesblödigkeit
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Ménage à trois
Alira
10. October 2016 um 19:44Der Ich-Erzähler ist 52 und lebt den Traum vieler Männer: Er ist bereits jahrelang mit zwei Frauen liiert, die nichts voneinander wissen und kann ziemlich sicher sein, dass seine Bigynie nicht auffliegt. Der freischaffende Apokalyptiker hat aber trotzdem genug Probleme: zunehmende Potenzschwäche, Hypochondrie, Krampfadern und Grübelmanie. Schon das Angebot eines Schnellrestaurants “Zwei Pizzen zum Preis von einer” bereitet ihm Kopfzerbrechen: Freundin Sandra mag keine Pizzen, und Freundin Judith keine Steh-Imbisse. Um sein Liebesleben zu vereinfachen, entscheidet er sich letztendlich zur Trennung von einer der beiden Geliebten – ein Entschluss, der sich als hoffnungsloses Unterfangen herausstellt...Ein Mann will sich entscheiden und scheitert dabei
chaosbaerchen
27. September 2013 um 14:53Der intellektuelle Ich-Erzähler ist um die 50 Jahre alt und Apokalyptiker von Beruf. Er hält als solcher öffentliche Seminare und Vorträge, die ihn finanziell über Wasser halten. Seit etlichen Jahren führt er gleichzeitig zwei Beziehungen und die beiden Frauen wissen nichts voneinander. Da ist zum einen Sandra, Anfang 40 und Chefsekretärin, und zum anderen Judith, Anfang 50 und Pianistin. Aufgrund seines Alters und in Anbetracht seiner Vergänglichkeit hat der Protagonist plötzlich den Wunsch, in seinem Leben aufzuräumen und Ordnung zu schaffen. Er will nicht, dass sich die Frauen an seinem Krankenbett begegnen und fasst den Entschluss, sich von einer der beiden zu trennen. Letztlich handelt das Buch von Gedanken und Reflexionen rund um die Themen Alter, Krankheit, Lebenssinn und Sex. Es liefert einige Denkanstöße und interessante Ansätze, aber letztlich ist alles mehr oder weniger ernüchternd und ergebnisoffen und das fand ich irgendwie frustrierend. Ich schwanke zwischen drei und vier Sternen.Rezension zu "Die Liebesblödigkeit" von Wilhelm Genazino
Ein LovelyBooks-Nutzer
25. March 2011 um 11:17Ein Mann um die 50 steht zwischen zwei Frauen und kann sich einfach nicht entscheiden, mit welcher er seinen Lebensabend verbringen möchte oder ob eine Entscheidung überhaupt nötig ist. So überlegt er hin und her und zieht je nach momentaner Stimmung eine der beiden vor, aber ohne tatsächlich eine Entscheidung treffen zu können (wie sollte man auch einen geschätzten Menschen gegen einen anderen aufwiegen können?). Dabei geht er seinem Beruf Apokalypse-Spezialist nach und trifft auf Postfeinde, Panik-Berater und Ekel-Referenten. Alles wird sehr detailliert geschrieben, die Leute, die Umgebung, auch Stimmungsschwankungen, aber oftmals auf eine angenehm ironische Art, die mindestens zum Grinsen reizt.Rezension zu "Die Liebesblödigkeit" von Wilhelm Genazino
Jaja
21. March 2011 um 16:37Mein erster Genazino - und wahrscheinlich nicht mein letzter. Der Ich-Erzähler des Romans hat ansich ein geregeltes - wenn auch unkonventionelles - Leben. Als Experte für die Apokalypse hält er regelmäßig gut besuchte Seminare, zudem führt er eine Beziehung zu zwei Frauen, die selbstverständlich nichts voneinander wissen. Diese beiden Frauen sind unterschiedlicher Natur, weswegen der Protagonist sich von keiner der beiden so recht trennen mag. Jedoch spürt er eine zunehmende Unzufriedenheit. Er hofft diese beseitigen zu können, indem er sich für eine der Frauen - oder vielleicht auch keine - entscheidet. Die Entscheidungsfindung ist allerdings schwieriger als gedacht - aber gerade für solche Fälle gibt es ja den Panikberater... Den Gedankengänge und Beobachtungen des 53-jährigen Protagonisten bin ich gerne gefolgt, da sie fast immer von einem wunderbaren Humor durchzogen waren.Rezension zu "Die Liebesblödigkeit" von Wilhelm Genazino
luckyup
27. February 2011 um 21:30ER kann und will sich nicht entscheiden zwischen seinen beiden Beziehungen Judith und Sandra. Trotz des grosszügigen Angebots von Sandra bleibt es bei der Dreierbeziehung. Die Geschichte, die inneren Dialoge und die persönlichen Konflikte welche weder Leser noch Hauptfigur weiter bringen, ist unterhaltsam. Am meisten Freude bereiten die vielen unbekannten Berufe, welche neuen Perspektiven auf die Arbeitswelt werfen.Rezension zu "Die Liebesblödigkeit" von Wilhelm Genazino
Gilfaen
21. February 2011 um 20:08Ich muss ehrlich gestehen, anfangs war ich wenig angetan von den Beschreibungen des Autors. Seinen Schreibstil würde ich als anfänglich wenig fesselnd beschreiben; er beschreibt das Leben und dessen Banalitäten in Folge allerdings so ironisch, dass ich nicht umhin kam an der einen oder anderen Stelle zu lachen. Und doch... Die gesamte Handlung wirkt etwas konstruiert, die Figuren beinahe austauschbar. Er kann sich nicht zwischen den beiden Damen entscheiden, rühmt gleichzeitig Vor- und Nachteile einer Dreiecksbeziehung, merkt aber dennoch, dass in seinem Alter (51 Jahre) es vielleicht besser wäre monogam zu leben. Die beiden Damen erlebt man dabei mit ihren Unterschieden allerdings sehr blass, beinahe alles wird um den gemeinsamen Geschlechtsakt mit den Protagonisten aufgebaut. Vielleicht mag dies eine reale Beschreibung für fortwärende Beziehungen sein, aber ich denke, die Gefühlskomponente spielt im Leben des Protagonisten keine tragende Rolle und das, wo er von Emotionen geradezu durcheinander gebracht wird. Ich muss sagen, es ist nicht die erste Geschichte dieser Art, allerdings wurde hier, für meinen Geschmack zu konstruiert versucht, eine Liebesgeschichte zwischen drei Menschen zu gestalten, nebenher noch die Sicht des Protagonisten auf die Welt mit ihren Banalitäten und ihren "normalen" Tagesabläufen in einer Stadt. Doch dennoch gibt es Stellen zum Schmunzeln, wenn er z.B. sagt, er würde gerne frei sein wie ein Vogel und auch auf seinen Balkon scheißen, während er graziös sein Gefieder aufplustert. Sicherlich, ein großartiger Bestseller ist dies meiner Meinung nach nicht, dazu ist die Handlung einfach nicht innovativ genug. Für einen Nachmittag bestimmt sehr interessant, auf Dauer aber wird man erschlagen von Normalitäten und Banalitäten und dem Konstruktwahn des Autors.Rezension zu "Die Liebesblödigkeit" von Wilhelm Genazino
ninchen1809
30. December 2010 um 21:02Der Roman handelt von einem Apokalypsespezialist, der Reden zu diesem Thema hält und damit seinen Lebensunterhalt verdient. Sein Problem: Seit mehreren Jahren führt er zwei Beziehungen gleichzeitig, mit zwei Frauen, die er wirklich liebt, die nichts voneinander wissen und denen es genügt, ihren Geliebten von Zeit zu Zeit bei sich daheim zu verköstigen und zu verwöhnen. Eigentlich ein ganz zufrieden stellendes Leben. Wäre da nicht das Problem mit dem Alter. Denn langsam treten Krampfadern und Wackelerektionen auf. Die Angst im Krankenhaus liegen zu müssen und beide Freundinnen könnten aufeinander treffen und sehr groß. So groß, dass er abwägt sich von einer zu trennen. Aber von welcher? Des Weiteren droht seine Privatapokalypse aufgrund fehlender Rentenversicherung. Eigentlich müsste er sich nur dazu entscheiden, Sandras Heiratsantrag anzunehmen. Wilhelm Genazino ist ein weiser Beobachter und ein bemerkenswerter Schriftsteller, der Tragisches nicht hysterisch aufbereitet, sondern die leise Komik erkennt, die dem allem innewohnt. Seine detailgenauen Beschreibungen und seine Fähigkeit die passenden Worte zu finden und zu erfinden sind einzigartig. Die Protagonisten sind ganz „normale“ liebenswerte Menschen mit alltäglichen Problemen und Leiden. Das war mein zweiter Genazino und ich freue mich schon auf mein nächstes Aufeinandertreffen.Rezension zu "Die Liebesblödigkeit" von Wilhelm Genazino
Ritja
30. May 2009 um 14:52Ein Mann steht bzw. lebt zwischen und mit zwei Frauen. Die Frauen kennen sich nicht und wissen auch nichts voneinander. Sie leben seit Jahren in dieser (unbekannten) Dreierkonstellation und es klappt gut. Jedoch kommt er so langsam ins Grübeln, ob er sich nicht doch für die Eine entscheiden müsste. Aber welche soll es sein? Die, die ihn auch in den schlechten Zeiten pflegen würde? Oder, die Andere, die auch im Alter ihren Anspruch auf Sex fordern würde? Was ist aber, wenn er nicht mehr kann? Dann doch lieber die, die mit wenig zu frieden ist? Beide Frauen liebt er und dann passiertt es....er bekommt einen Heiratsantrag von einer der Frauen, was soll er tun?Rezension zu "Die Liebesblödigkeit" von Wilhelm Genazino
mannextdoor
20. December 2008 um 12:00Meine erste "Begegnung" mit Genazino zum jetzigen Zeitpunkt und ganz ohne Zweifel ist der Mann ein penibler Beobachter seiner Umwelt. Sein Erzähler kämpft mit den langsam auftretenden Tücken des Alterns, gelegentlich mit sehr hypochondrischen Anwandlungen und der Einsicht, dass er seinen derzeitigen Lebensstil - er pflegt langjährige Beziehungen zu zwei sehr verschiedenen Frauen - wohl nicht ewig so beibehalten kann. Daraus entsteht die Misere, sich für eine der Frauen entscheiden zu müssen und diese Problematik ist es auch, die den roten Faden des Büchleins und den Rahmen für seine Reflexionen, Betrachtungen und Sinnfragen darstellt. Teilweise gelingt es ihm, den Leser durch seine Betrachtungen für das Geschehen im eigenen Umfeld überhaupt erst zu sensibilisieren, teils möchte man unwillkürlich ausrufen, ja, genau so ist es, in den Momenten, in denen man selbst Erlebtes und Gesehenes in ähnlicher Form im Buch wiederfindet. Seine Hauptcharaktere sind ausgefeilt und interessant in ihren Eigenarten und vielfach habe ich Sätze mehrfach und mit Vergnügen gelesen. Eine Kritik auf dem Einband -"spannend bis zum Schluss"- kann ich so trotzdem nicht teilen. Interessant ja, die Frage, für welche seiner zwei so unterschiedlichen Gefährtinnen sich der Erzähler entscheidet, aber Spannung? Nein, für einen echten Spannungsbogen ist das Erzähltempo zu gemächlich, die Handlung zu wenig dramatisch, als dass man atemlos weiterläse. Als Fazit also, von meiner Warte, angenehm zu lesen, teils bemerkenswerte Sätze, die es zu entdecken lohnt, aber sicher keines dieser Bücher, die man vor der letzten Seite nicht wieder aus der Hand legen kann.Rezension zu "Die Liebesblödigkeit" von Wilhelm Genazino
Kossi
08. November 2008 um 22:50Das Leben auf seine detaillierte Art Während ich diese Rezension schreibe, surrt der Rechner unter meinem Schreibtisch. Ein Blick aus dem Fenster verrät mir, dass es ein regnerischer Tag werden wird. Also wieder nichts mit dem goldenen Herbst, auf den ich mich so freuen würde. Ein Mann geht gerade mit seinem Hund spazieren. Der Hund reißt an der Leine und würde sich wohl lieber losreißen und einen Marathon hinlegen, aber der Mann hält die Leine fest. Er trägt einen Schal beziehungsweise eine Mütze beziehungsweise beides. Ihr wundert Euch über den eigenartigen Wortlaut dieser Rezension? Kein Wunder, ist sie doch vom Klang her völlig anders als alles bisher von mir Dagewesene. Ich habe lediglich versucht, den Schreibstil des Autors in diesem Buch nachzuahmen. Was mir natürlich nicht gelingen wird, denn Genazino schreibt mit Sicherheit einzigartig. Ganz anders als alles, was ich bisher gelesen habe, ist dieser kleine Roman, der zwar lediglich 208 Seiten beinhaltet, jedoch mit soviel Handlung verführt, dass es mir leicht fiel, die Seiten zu lesen. Eigentlich mag ich Bücher nicht gerne, die mit wenig Absätzen auskommen und in denen die Seiten so arg voll geschrieben sind. Das ist auch in diesem Buch der Fall, aber dennoch schreibt Genazino so faszinierend, dass es dem Auge gar nicht auffällt. Sehr detailliert beschreibt er das Leben eines Apokalyptikers, der seinen Lebensunterhalt damit verdient, Reden über genau dieses Thema zu halten. Zudem liebt dieser Mann zwei Frauen und ist auch mit beiden von ihnen zusammen. Natürlich wissen die Frauen aber nicht, dass es jeweils noch eine Nebenbuhlerin gibt. Das schlechte Gewissen plagt ihn und er will sich von einer der beiden Frauen trennen. Nur, von welcher? Der hypochondrisch veranlagte Mann überlegt sich die positiven und negativen Seiten dieser Menage à trois und lernt dabei vor allem eines kennen: Sich selber. Sehr amüsant, mit genau der richtigen Portion Humor und Ironie beschreibt Genazino nun den "Leidens"-Weg des Mannes, der, zumindest mir, nie langweilig wurde. Auch wenn eben, wie oben beschrieben, sein Leben sehr detailliert aufgeführt wird. Dinge, die wir selber tagtäglich erleben, die aber immer unerwähnenswert bleiben, werden hier auf einmal interessant. Und für mich einer der besten Sätze in diesem Roman ist folgender, welchen Ihr auf Seite 121 finden könnt: "Dabei habe ich mir immer gewünscht, dass es meinem Vater einmal besser gehen sollte als mir." Ehrlich gesagt mußte ich den Satz zweimal lesen, weil ich kaum glauben konnte, wie herrlich Genazino diesen Satz umgestrickt hat. Chapeau für diese Art der Erzählweise, die mir bislang verborgen blieb. Es war mein erstes Genazino-Werk, aber ich schiele schon nach weiteren. Die Ausflüge in diese außergewöhnliche Art der Literatur möchte ich mir nun öfter gönnen!Rezension zu "Die Liebesblödigkeit" von Wilhelm Genazino
Wolkenatlas
09. September 2008 um 13:13Der einzige Roman von Wilhelm Genazino, in dem das Konzept seines Schaffens (das ich sehr schätze) nicht aufgegangen ist. Sein Konzept der Ereignislosigkeit, bzw. der Konzentration auf diese auf den ersten Blick irrelevanten Dinge. Leider ist die "Liebesblödigkeit" schlichtweg eine Enttäuschung, die Storyline (obwohl viel mehr passiert als in z.B. "Ein Regenschirm für einen Tag") trägt nicht, die Zweifel des Protagonisten überzeugen nicht. Wilhelm Genazinos Helden waren schon immer Verwandte von Oblomow, sie waren jedoch in ihren Handlungen immer konsequent, wenn auch (wie z.T. Abschaffel) in einer Art inkohärenten Inkonsequenz. Hier buhlt der Protagonist um Mitleid und sonnt sich in seinem glücklich-unglücklichen Entscheidungsunwillen. Ich freue mich schon auf "Mittelmäßiges Heimweh" und hoffe auf eine Rückkehr zu Wilhelm Genazinos Topform...

Eine Erzählung über Alter und Krankheiten, die aber mit Humor verpackt wurde. Denoch sehr langatmig
— SaSu13Die größte Verwirrung des Lebens ist die Liebe. Genazino beschreibt genau das mit gelungenen Charakteren und einem angenehmen Schreibstil.
— Poesiesoso