Rezension zu Die Liebesblödigkeit von Wilhelm Genazino
Rezension zu "Die Liebesblödigkeit" von Wilhelm Genazino
von Wolkenatlas
Rezension
Wolkenatlasvor 16 Jahren
Der einzige Roman von Wilhelm Genazino, in dem das Konzept seines Schaffens (das ich sehr schätze) nicht aufgegangen ist. Sein Konzept der Ereignislosigkeit, bzw. der Konzentration auf diese auf den ersten Blick irrelevanten Dinge. Leider ist die "Liebesblödigkeit" schlichtweg eine Enttäuschung, die Storyline (obwohl viel mehr passiert als in z.B. "Ein Regenschirm für einen Tag") trägt nicht, die Zweifel des Protagonisten überzeugen nicht. Wilhelm Genazinos Helden waren schon immer Verwandte von Oblomow, sie waren jedoch in ihren Handlungen immer konsequent, wenn auch (wie z.T. Abschaffel) in einer Art inkohärenten Inkonsequenz. Hier buhlt der Protagonist um Mitleid und sonnt sich in seinem glücklich-unglücklichen Entscheidungsunwillen. Ich freue mich schon auf "Mittelmäßiges Heimweh" und hoffe auf eine Rückkehr zu Wilhelm Genazinos Topform...