Leider hat das Cover mehr versprochen, als ich am Ende bekommen habe.
Inhalt: Daniel Knox bricht sein Aufenthalt bei einem laufenden Projekt ab, um nach Madagaskar zu reisen, wo ein Mann und seine Tochter vermisst werden. Er kennt die beiden und will helfen, weil auch er hofft, sie noch lebend wiederzufinden.
Zeitgleich bricht in London eine bekannte Fernsehmoderatorin in ihre Heimat Madagaskar auf. Auch sie ist wegen den verschwundenen Personen dort hin unterwegs, denn es sind Vater und Schwester.
In Madagaskar weiß sie zunächst nicht, wo sie genau das Suchen beginnen soll, lässt sich aber bereitwillig von Daniel Knox helfen. Bis die Lösegeldforderung eintrifft und neue Hoffnung aufkeimt, dass die beiden noch leben könnten. Zwar muss sie einen unmöglichen Kreditvertrag unterschreiben, um an das Geld zu kommen, aber in dem Moment ist ihr einfach alles recht.
Daniel Knox gibt sich der jungen Frau zunächst nicht als das zu erkennen, was er wirklich ist. Doch nachdem er außgerechnet hier in Madagaskar das gefunden hat, was er woanders vermutet hat, muss er sich ihr offenbaren, was zu einem persönlichen Drama führt.
Außerdem findet Daniel Knox seinen Sohn, von dem er nichts wusste und den er doch sofort ins Herz schließt.
Fazit: Ein Taschenbuch, welches schon 2012 erschienen ist und dem entsprechend schon vergilbtes Papier hatte. Ich selber habe es seinerzeit gebraucht erworben, weil ich total von damals überzeugt war. Nur mit dem Lesen hat es dann eben gedauert.
Das Cover hat mich aber total angemacht. Dieser Skorpion, der über das Papier mit den Schriftzeichen krabbelt, hat mich total neugierig gemacht. Und dann sind Titel, Autor und Skorpion noch etwas erhaben. Das fasst sich total toll an und gibt diesem einfachen Taschenbuch etwas sehr edles und Besonderes.
Die Handlung startet erst einmal mit einem Prolog, der menschlich dramatisch ist, mich aber noch nicht wirklich gefesselt hat. – Da sinkt ein Schiff, was zu Zeiten von Holzschiffen durchaus öfter vorgekommen ist. Einzig eine Frau mit Kind wird irgendwie in den Vordergrund gestellt. Ich dachte in dem Moment, dass diese Person wohl im Laufe der Handlung noch eine besondere Rolle bekommen sollte.
Dann startet die Handlung und die besteht erst einmal aus unzusammenhängenden Handlungssträngen. Ich habe das gelesen, wurde aber noch nicht wirklich gefesselt. Auch so blieb der erhoffte archäologische Teil erst einmal aus. Man war zwar auf der such nach einem gesunkenen chinesischen Schiff, aber ein Fund lies auf sich warten.
Dann tauchte eine Frau auf, hinter der scheinbar mehr steckte. Eine geborene Madagassin, die aber in England lebt und arbeitet. Die macht sich auf den Weg in ihre Heimat, weil Vater und Schwester verschwunden sind. – Hier kommen dann endlich zwei Stränge zusammen und die Handlung nimmt Fahrt auf, wechselt aber ihren Charakter. Aus der Suche nach dem Schiff wird jetzt eine Mischung aus Familiendrama und zärtlicher Liebe mit Hindernissen.
Ich konnte die Protagonistin zu einem großen Teil verstehen, dass sie wissen wollte, was aus ihrer verbliebenen Familie geworden ist, wo sie geblieben sind, aber ich konnte nicht verstehen, wie sie sich so vertrauensvoll in die Hände eines ihr unbekannten Mannes begibt, nur weil er an ihrem Elternhaus aufschlägt. Das hat mich ziemlich irritiert, war aber für die Handlung nötig.
Alles in allem war ich aber im Gesamten enttäuscht, denn am Ende ging es mehr um die menschliche Komponenten, als um das versunkene Schatzschiff. Interessante archäologische Entdeckungen bleiben irgendwie aus und ich habe das gesamte Buch zwar gelesen, konnte mich aber nicht zu einhundert Prozent darauf einlassen und bin am Ende auch dem entsprechend wenig begeistert.
Gerade im Prolog bin ich über die chinesischen Namen gestolpert, was mich schon ziemlich geärgert hat, und ich war stellenweise kurz davor, das Buch dann abzubrechen. Das habe ich dann zwar am Ende doch nicht getan, aber ich habe es auch nur noch gelesen, um es eben gelesen zuhaben.
Wie schon einmal erwähnt, habe ich das Buch gebraucht erworben. Dadurch war es leider sehr abgegriffen, hatte hässliche Leserillen im Buchrücken, lies sich aber sehr gut handeln dadurch. Ich konnte es bei einer Leseunterbrechung auch einfach mal aufs Gesicht legen, was ansonsten ein absolutes No-Go gewesen wäre.
Die Landschaftsbeschreibungen waren wunderbar. Ich hatte wirklich herrliche Landschaftsbilder vor meinem geistigen Auge und habe nach der Lektüre dieses Buches nicht übel Lust, einmal nach Madagaskar zu reisen. – Vielleicht passiert das auch irgendwann noch einmal.
Leider bin ich hier auf etwas hereingefallen, was meinen inneren Monk ziemlich in Aufruhr versetzt hat. Und zwar wusste ich nicht wirklich, dass es sich hier um den Teil einer Reihe handelt. Und ich habe sozusagen den vierten Band zuerst gelesen. Zwar habe ich verstanden, um was es ging, aber hin und wieder gab es Anspielungen auf vergangene Ereignisse, die sicher in einem der vorherigen Bücher erzählt worden sind. Ich würde das jetzt nicht als hinderlich bezeichnen, aber mich hat es ungemein geärgert. Reihen sind doch dazu da, dass man sie der Reihe nach liest.
Vorsicht! Es handelt sich hier um den vierten Band einer Reihe, wo an andere Bücher inzwischen sehr schwer heranzukommen ist, einfach weil sie schon so alt sind.
Herrliche Landschaftsbeschreibungen machen Reiselust, aber von der Handlung her ist nicht wirklich archäologisch. Der Part kommt einfach zu kurz.