Rezension zu Nordlich von Willi Zurbrüggen
Bedrückend ehrlich, aber nicht schwermütig..
von nonamed_girl
Kurzmeinung: Ein zuweilen bedrückend ehrliches Buch, dass mir mehr Verständnis für meine Großeltern aufbringen lässt.
Rezension
nonamed_girlvor 9 Jahren
Willi Zurbrüggen nimmt uns in seinem Debütroman mit in das fiktive Städchen Nordlich zu Beginn der 60er Jahre. Er erzählt die Geschichten um Aida Vössken, den jüngsten Spross einer kinderreichen Kleinbauernfamilie, Heinz Stein, den verkrüppelten Sohn des Eisenbahners Julius Stein, und Horst Srszprn, der ungeliebte Nachwuchs einer Flüchtlingsfamilie aus Litauen.
In drei Teilen lernen wir das Städchen Nordlich und seine Bewohner mit all ihren Eigenheiten kennen und erfahren, wie es Ihnen während des zweiten Weltkriegs ergeht. Zurbrüggen schreibt bedrückend ehrlich, entlässt die Leser aber nicht schwermütig.
Alles in allem ein Buch, dass schon allein durch die Grundthematik generationenübergreifend empfohlen werden kann. Die ein oder andere Anspielung auf Filme, Musik und Literatur aus vergangenen Jahren sind da ein schöner Bonus. Einen Stern Abzug gibt es von mir wegen der Masse an Nebenfiguren, die fast alle noch eine eigene Geschichte haben und mich leider hin und wieder verwirrt das ein oder andere Kapitel doppelt lesen ließen.