Rezension zu "Missgeburt" von William C. Gordon
Als der findige und aufstrebende Reporter Samuel Hamilton von seiner Freundin Melba erfährt, dass sie am Hafen zufällig einen menschlichen Oberschenken gefunden hat, ist er sofort Feuer und Flamme. Wer war der Tote? Und vor allem – wo ist der Rest von ihm abgeblieben? Denn auch als man ein weiteres Körperteil findet, bleibt die Identität des Opfers, das hier fachmännisch zerlegt wurde, noch immer im Dunkeln. Nur eines steht fest: der Tote war mexikanischer Herkunft.
Natürlich macht sich Hamilton sofort an die Ermittlungen und dringt dabei in das Territorium der mexikanischen Einwanderer ein. Schon bald gerät eine so genannte Heilerin, die nebenbei als Domina jobbt in Hamiltons Visier. Denn fest steht, dass sie und der Kleinwüchsige, in dessen selbst gegründeter Kirche sie ihre Heilkünste anbietet, irgendetwas zu verbergen haben. Doch wenigstens die Besitzerin eines mexikanischen Supermarkts hilft Hamilton, seine Ermittlungen voranzutreiben … ohne, dass er weiß, dass er dem Mörder so gefährlich nahe kommt …
Nachdem man es zur heutigen Zeit ja eigentlich gewöhnt ist, dass in scheinbar unlösbaren Fällen gleich das CSI anmarschiert kommt, ein bisschen hierhin, ein bisschen dorthin in seinem Labor schnippt und im Handumdrehen Täter und Motiv präsentiert, löst Samuel Hamilton seine Fälle noch ohne technisches Blabla, quasi mit harter Arbeit. Fast wie ein Erholungsurlaub von all dem High Tech und den Computern. Und noch dazu eine fesselnde Story, deren einziges Manko der Fakt ist, dass am Ende für meinen Geschmack doch ein wenig zu viele Fragen offen bleiben.