Cover des Buches Die Besteigung des Rum Doodle (ISBN: 9783954030118)
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Rezension zu Die Besteigung des Rum Doodle von William E. Bowman

Dada Rum Doodle Bergsteigersatire

von thursdaynext vor 10 Jahren

Kurzmeinung: Mit 153 Metern Abstand das beste Bergexpeditionsbuch das ich je gelesen habe! Darauf einen gegrillten Wharpel mit einer Flasche Champus!

Rezension

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thursdaynextvor 10 Jahren

Vorab. Ein wenig es reicht auch theoretische, angelesene, alpinistische Erfahrung sollte man schon mitbringen, wenn man dieses köstliche Buchschätzchen goutieren möchte.

Die Besteigung des Rum Doodle wurde 1956 von William E. Bowman geschrieben. Drei Jahre nach der Erstbesteigung des Everest auf den man sich heutzutage ja hochkaufen und, dank geschäftstüchtiger Sherpas, auch hochtragen lassen kann.

Nebenbei, dort oben ist eine wirklich ansehnliche Müllkippe zu bestaunen inklusive, der englischen Tradition folgend, vielfältiger Expeditionsteilnehmer - Schlangen – Bildung.

To queue hat hier nichs mit Snookern zu tun.

Bowman hat mit Rum Doodle wirklich in die Zukunft geblickt, obwohl er selbst über keinerlei Ambitionen in bergsteigerischer Hinsicht verfügte.

Seine fiktive Erstbesteigungs Expedition nach Yoginistan ist eine Mischung aus Monty Phyton, Douglas Adams und Slapstick der sich aus konsequent bizarrer Realitätsumbildung und herrlich albern karikierten Vorurteilen der bergsteigenden Engländer gegenüber der angeheuerten einheimischen Bevölkerung speist, dabei aber die alpinistische Sichtweise und ihre Querelen die aus verschiedenen Standpunkten resultieren immer grandios miteinbezieht.

Besonders wunderbar der gutmenschelnde, wohlmeinende Expeditionsleiter,

„Ich selbst blieb zurück um ein wenig über Führungsverantwortung zu meditieren, und bildete so die Nachhut.“

wobei mir alle Charaktere herrlich skizziert und gelungen erscheinen. Bowman trifft den Ton jederzeit. Diese Expedition könnte auch in der Realität stattgefunden haben. Hat sie so oder ähnlich sicherlich auch. Er karikiert und nimmt vorweg. Spitzen an spätere Generationen z. B. ; Messner lässt grüßen.

Die Ausrottung der Wharpel und der Einsatz von Champagner als Medikament – bei mir blieb beim lesen kein Auge trocken. Stilsichere Running Gags und der Expeditionsleiter Tagebuchton haben dafür gesorgt.

Dabei übertreibt er zwar vehement aber unaufgeregt. Englisch Humour vom Feinsten.Mit leisen Tönen, nie zu weit von der Wirklichkeit entfernt.

Eine hohe Kunst.

Bedauerlich, dass er zu Lebzeiten nie die Lorbeeren für sein Werk einheimsen konnte.

Immerhin hatte er unter Bergsteigern und Polarforschern eine eingeschworene Fangemeinde und wurde in mehrere Sprachen übersetzt.

Schön, dass er jetzt wieder zu haben ist.

Zugreifen.

Wie Sir Hugheley Havering , Vorsitzender des Rum Doodle Komitees schreibt:

„...Dies ist ein Buch, das von jedem Schuljungen wie auch von allen, denen menschliches Streben und Standhaftigkeit etwas gilt, gelesen und wiedergelesen werden sollte.“

Oder von jenen, welche sich hochkarätig über menschliche Schwächen und Befindlichkeiten amüsieren können/wollen.

8 Dodos von mir , oder in diesem Fall Wharpel.

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