Worum geht’s?
New York, Dezember 1941: Weltweit herrscht Krieg. Dennoch oder gerade deshalb möchte Roosevelt den Weihnachtsbaum vor dem Weißen Haus vor dem Volk entzünden. Präsenz zeigen und Hoffnung wecken. Seine Gegner sehen das als die Gelegenheit, ihn zu ermorden. Wird es ihnen gelingen?
Meine Meinung:
William Martins Thriller „Dezember ´41“ wirft einen direkt hinein das das damalige Jahrzehnt. Der Schreibstil ist fesselnd und dramatisch und man hat sich in einen Agentenstreifen versetzt gefühlt, als wäre man mitten drin, statt nur dabei.
Dabei begleiten wir unterschiedliche Charaktere wie den FBI-Agenten Frank Carter, die Möchtegern-Schauspielerin Vivienne/Kathy, Stella, Kevin Cusack, den deutschen Spion Martin Browning und treffen noch einige interessante Charaktere mehr. Alle haben mindestens eine Rolle inne. Das hat mir besonders gefallen, mitzuerleben, wie manche der Protagonisten als Doppelagenten agiert haben und immer wieder ihre Rolle wechseln mussten. Auf jeden Fall hat alles perfekt gepasst. Die Charaktere, die Kleidung, die Szenerien – direkt der damaligen Zeit entsprungen.
Und mit diesen Charakteren haben wir den Angriff auf Pearl Harbor erlebt, den Kriegseintritt der USA in den 2. Weltkrieg. Das Buch ist sozusagen gelebte Geschichte, auch wenn das meiste Fiktion ist. Anfangs dauert es kurz, bis wir wissen, wer wohin gehört, aber wenn man erstmal drin ist, ist es wirklich spannend. Wir haben Nazi-Zusammenkünfte erlebt. Mordpläne und das Vorbereiten von Mordanschlägen. Haben Spitzel begleitet und Zellen unterwandert. Die Kapitel selbst waren ziemlich lang, hatten aber viele einzelne Absätze, bei denen alle 2-4 Seiten Ort und Protagonisten gewechselt haben, sodass es beim Lesen wie ein geschickt abgekartetes Ping-Pong-Spiel gewirkt hat und das Lesetempo dadurch zusätzlich erhöht wurde. Es ging wirklich Schlag auf Schlag, wie in einem alten Hollywood-Streifen. Und bis zum Ende hätte noch alles passieren können. Wir hatten einige spannende Wendungen und besonders die letzten Kapitel waren nervenaufreibend und alles miterleben zu dürfen, hat wirklich Spaß gemacht. Es ist kein blutiger Thriller, aber ein richtiger Agententhriller mit jeder Menge Action und Wendungen – ich hatte viel Freude beim Lesen und von daher eine klare Leseempfehlung von mir!
Fazit:
Der Thriller „Dezember `41“ von William Marin ist absolut atmosphärisch geschrieben. Viele Personen, teilweise mit mehreren Rollen. Nazizellen. Geplante Anschläge. Vorgetäuschte Realitäten. Es ist spannend und durch die vielen Szenenwechseln wirkt das Lesen wie ein alter Hollywood-Film, bei dem es Schlag auf Schlag geht und man aufpassen muss, nichts zu verpassen. Einige geschichtliche Fakten vermengt mit einer Menge Fiktion, aber dennoch eine absolut realistische Darstellung der damaligen Zeit, in die ich komplett hineinsinken konnte, die mich gefesselt und mitgerissen hat.
5 Sterne von mir!