Hardboiled Krimi im Cthulhu-Universum
von Soeren
Kurzmeinung: Hardboiled Krimi im Cthulhu-Universum
Rezension
Die meisten Geschichten über H.P. Lovecrafts Cthulhu-Mythos spielen in den 1920er und 1930er Jahren. Der Roman „Das Amulett“ des Schotten William Meikle stellt da eine angenehme Abwechslung dar und verlegt die Handlung in die schottische Gegenwart. Ein paar Reminiszenzen an die Vergangenheit gibt es allerdings trotzdem. Und das nicht nur in Form eines uralten Amuletts und jahrhundertalter Beschwörungsformeln. Der Privatdetektiv Derek Adams ist großer Fan der Hardboiled-Geschichten von Raymond Chandler und Dashiell Hammett und lebt diese Leidenschaft vor allem in seinem Beruf aus. Er hat ein einsames Büro, trägt billige Anzüge und ist sowohl dem Alkohol als auch den Zigaretten sehr zugetan. Als er von der reichen Fiona beauftragt wird, ein gestohlenes Amulett wiederzufinden, mutet das zunächst nach einem typischen Noir-Krimi-Auftrag aus. Doch schon bald sterben die Menschen um ihn herum unter mysteriösen Umständen und die Handlung wird immer phantastischer, inklusive Monster und schwarzer Messen.
Die Geschichte ist aufgezogen wie ein Hardboiled-Krimi, wird aus der Ich-Perspektive erzählt und die meiste Zeit über spannend erzählt. Über gelegentliche Längen und gewisse Genre-bezogene Klischees habe ich da gerne hinweggesehen. Nicht ganz so passend fand ich allerdings die zwar gut betonte, aber nicht wirklich stimmige (knapp sieben Stunden lange) Hörbuchfassung von Markus Pol, die im besten Fall solide war.