Cover des Buches Jackaby (ISBN: 9783570310885)
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Rezension zu Jackaby von William Ritter

Dreamteam Jackaby/Rook im Einsatz

von katiandbooks vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Tolle historische Fantasy-Krimikomödie mit Mystery-Thriller-Elementen und einem Hauch Romantik.

Rezension

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katiandbooksvor 7 Jahren
1892 hat die Engländerin Abigail Rook keine Lust, sich nach dem College brav zu verheiraten. Eigentlich will sie nicht einmal aufs College und zieht in die Welt hinaus, um ein Abenteuer zu erleben, das jedoch ordentlich in die Hose geht. Als sie mit eingezogenem Schwanz wieder zurück nach Hause fahren will, entschließt sie sich spontan dazu, dass ihr Abenteuer noch nicht vorbei ist. Statt das Schiff nach England zu nehmen, fährt sie kurzerhand nach Amerika und geht in New Fiddleham von Bord. Abgebrannt trifft sie auf den Detektiv Jackaby, der behauptet, Übersinnliches wahrnehmen zu können, und für den Mord, der kürzlich an einem Reporter verübt wurde, so sagt er, sei kein menschlicher Täter verantwortlich.


Ach, diesen wahnsinnigen Mix aus Krimi, Thriller, Mystery, Horror, Historie, Humor und skurrilen Gestalten mit einem Schuss Romantik habe ich einfach nur genossen! William Ritter hat all diese merkwürdigen Dinge zu einem tollen Roman verarbeitet, der wunderbar flüssige Schreibstil tut sein übriges.


Natürlich ist die Figur des Jackaby ganz klar auf Sherlock Holmes angelegt. Der Autor macht daraus überhaupt keinen Hehl. Es werden zwar keine Namen genannt, aber es gibt eine ganz eindeutige Textzeile dazu. Und so steht der Detektiv im Fokus der Geschichte und erhält die meiste Aufmerksamkeit. Von allen skurrilen Figuren in diesem Roman steht er an der Spitze.


Und dennoch ist es die Ich-Erzählerin Abigail Rook, die mir am meisten gefallen hat. Ein starker Frauencharakter am Ende des 19. Jahrhunderts muss niemand sein, der sich in ein Paar Hosen schießt und feministische Sprüche klopft, das beweist der Autor in diesem Buch: Abigail ist einfach eine junge Frau, die mit der Zeit geht. Etwas kürzere Röcke, eine Arbeitsstelle und ein kleiner aber feiner Seitenhieb auf den schicken Hut einer älteren Lady genügt, um das verstaubte Frauenbild zu schwächen, aber in Ohnmacht fallen, darf sie auch.


Außerdem ist sie dem Übersinnlichen nicht völlig abgeneigt, was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat. So haben wir hier keine anstrengende "Moulder und Scully"-Situation, sondern ein "Was wäre, wenn", so dass die Geschichte sofort losgehen kann.


Ich hoffe wirklich inständig, dass die im Englischen bereits erschienen beiden Folgebände auch übersetzt werden und das möglichst bald. Es wäre ein Jammer, wenn es hier nicht weitergehen würde.


Fazit: Toller Schreibstil, tolle Charaktere, tolle Dialoge und ein grandioser Genre-Mix. Von diesem Team will ich mehr lesen und vergebe 5*****.
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