Rezension zu "wise guys: Wir hatten eine gute Zeit" von Verena Koll
Die Biografie der Wise Guys von Verena Koll ist was für Fans, ganz klar und für das Team selbst. Eine super Erinnerung für alle, die dabei gewesen sind, Wegbegleiter, Freunde, Fans – und so auch für mich.
Ich gehöre nicht zu den alteingesessenen Fans, die schon unzählige Konzerte besucht haben... Leider nicht. Und zwar aus genau dem Grund, den Dän auch auf Seite 242 anspricht:
„Ich habe mir immer mehr Öffentlichkeit gewünscht […], Ich höre immer wieder von Leuten, die zum ersten Mal ein Konzert besuchen, dass sie gar nicht gewusste hätten, dass es uns gibt.“ (S. 242) Als ich diese Aussage lesen, möchte ich laut schreien „Jaaa!“ Genau so war das!
Erst als 2014 das Lied vom Sägewerk Bad Segeberg erscheint, bekomme auch ich als gebürtige Segebergerin davon etwas mit. Zu spät! Ganz schnell merke ich, was ich da in meinem Leben verpasst habe. Was wäre gewesen, wenn ich die Jungs vorher gekannt hätte? Wahrscheinlich wäre ich wie eine Verrückte durch Deutschland gereist, soweit mein Budget den Besuch von Konzerten hergegeben hätte. Ich wäre bestimmt mal im Tanzbrunnen gewesen oder hätte mir das Kölner „Weiß-Geist“-Büro angeschaut.
Und ganz sicher wäre ich hier oben im Norden mehr Rad gefahren, in der Hoffnung, die Wise Guys mal auf einer ihrer Fahrradtouren zu treffen... Leider ist daraus nichts geworden, weil ich einfach nichts davon wusste. Jetzt weiß ich es – dank dieses Buches... dass die Jungs quasi bei mir vor der Haustür vorbei gefahren sind.
Ob man diese Infos braucht? Sicher nicht, um die Musik zu mögen – aber wenn man wie ich das Gefühl hat, ich hätte diese Menschen einfach gern mal kennen gelernt, ein paar Worte gewechselt, meinen Dank ausgesprochen, für die Gefühle, die ihre Stimmen in mir wecken, dann freut man sich über so ein winziges Stück „kennenlernen“ und mitfühlen.
Klar, hätte ich meine Wertschätzung auch in einem der Afterglows zum Ausdruckbringen können, aber dazu bin ich viel zu schüchtern... ich will nicht eine von den unzähligen weiblichen Fans sein, die mit Herzklopfen stotternd vor ihren Idolen stehen... und eben auch zwischen hunderten anderer Fans, die alle ein Autogramm oder ein Handyfoto wollen.
Schade, so ein Foto hätte ich auch nett gefunden, aber lieber in einem etwas persönlicheren Rahmen.
So halte ich mich an das Buch, grinse über die Fotos und über die Kommentare der Weggefährten, die auch zu Wort kommen dürfen.
Die Kapiteleinteilung erschließt sich mir nicht so ganz, chronologisch ist es auch nicht - macht aber nichts, dadurch ist es lockerer und der rote Faden ist erkennbar. Das Buch hat mich inspiriert, manches Musikvideo oder manchen Clip nochmal anzuhören... und vielleicht ein bißchen anders zu sehen und zu hören.
Leider konnte ich weder die erwähnte Afterglow-Extra-Zugabe "Ruf Fa La La" finden, noch Saris Kopfstand neben Ranga Yogeshwar im Netz finden...
Dafür weiß ich jetzt ein bißchen mehr über Christine Großmann aus dem Wise Guys Büro, mit der ich selbst schon ein paar emails gewechselt habe und die alle Wünsche und Anfragen meinerseits stets freundlich und unglaublich schnell bearbeitet hat.
Danke für die kleinen Anekdoten in diesem Buch, die liebevolle und unterhaltsame Rückschau – und danke, liebe Wise Guys, für eure Musik!