Cover des Buches Bewahrer des Chaos (ISBN: 9783492267458)
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Rezension zu Bewahrer des Chaos von Wladimir Wassiljew

Auftritt für die Kiewer Wache

von annlu vor 7 Jahren

Kurzmeinung: genauso gut wie die "originale" Reihe

Rezension

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annluvor 7 Jahren

„Piter hasst einfach alle. Es ist eine Zombiestadt, eine Vampirstad, es verschlingt alle, ohne Ausnahme, Dunkle, Lichte, Andere, Nicht-Andere. Und wie ein echter Vampir betört dich Piter, bevor es dich aussaugt. Die Petersburger verlieren ihre Seele mit einem Lächeln auf den Lippen und in tiefer Liebe für eine Stadt, die ihnen Tag für Tag die Seele aussaugt.“

eine Geschichte aus der Welt der „Wächter“-Reihe von Sergej Lukianenkow


Seit jeher bekriegen sich die Mächte des Lichts und der Finsternis. Ihr Kampf aber ist reguliert, hält sich an den Vertrag und wird von der Inquisition überwacht. Als in St. Petersburg wilde Dunkle auftauchen, die von niemandem überwacht werden und sich nicht an die Regeln halten, wird der Moskauer Chef der Tagwache dazu angehalten, sich um die Sache zu kümmern. Er selbst kann als Moskauer nicht in Petersburger Angelegenheiten eingreifen und schickt einen alten Freund. Laik ist der Chef der ukrainer Tagwache, der sich mit einem Team aus Landsleuten aufmacht, den Ereignissen auf den Grund zu gehen. Da sie dabei sowohl von einem lichten Beobachter, als auch von einem der Inquisition begleitet werden, müssen sie die Sache so effizient wie möglich regeln.


Es wird schon vorangekündigt, dass es sich bei diesem Roman um einen handelt, der in der Welt der Wächter-Reihe spielt. Damit bleiben viele Erklärungen aus, der Beginn widmet sich aber der Vorstellung der Ukrainer. Hier werden manche Zusammenhänge kurz erwähnt, sodass sich auch der Leser ein Bild machen kann, der die bekannte Serie nicht gelesen hat. Anders als bei der Wächter-Reihe sind es hier die Dunklen, die im Mittelpunkt stehen und oft auch ihre anderen Ansichten zeigen. Die Lichten treten immer unter dem Aspekt der Verabscheuung auf, den ihnen die Dunklen entgegenbringen. Mir hat dieser Wechsel gut gefallen, ebenso die Tatsache, dass es hier keine Russen sind, die die Anderen stellen.

Laik und seine Männer – eine Hexe ist zwar dabei, wird aber von den anderen nicht gerade gemocht – sind Magier, Tierwandler und Zauberer unterschiedlichen Niveaus. Gemeinsam ist ihnen aber eine unkomplizierte Art, die sie auch kurz vor der Mission beim Feiern zeigen. Der Auftrag beginnt nicht gleich. Erst einmal werden sie davon in Kenntnis gesetzt. Dabei lernt der Leser das Team aber auch Kiew kennen. Ein kleiner Wermutstropfen dabei war – in Anbetracht der kürzlich stattgefundenen Konflikte - die Beschreibung der Ukraine als friedlichen Staat, der ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen den unterschiedlichsten Völkern und Anderen bildet.

Schon in Kiew treten alte Bekannte auf. Auch der kurze Abstecher nach Moskau bringt einige Charaktere aus der Reihe mit ins Spiel, sodass die Verbindung ganz eindeutig gezogen werden kann. Erst einmal in Petersburg (hier meist als Piter bezeichnet), kommen die Kräfte, die das Zwielicht beherrschen, vermehrt ins Spiel. Es kommt zwar zu Kämpfen – ich hatte aber eher das Gefühl, dass die ältesten der Anderen durch Intrigen und Vorhersehen der Wahrscheinlichkeitslinien an ihr Ziel kommen.

Fazit: Die Ereignisse waren anders, als ich sie erwartet hatte, weniger actiongeladen als gedacht und mehr mit den Gedanken und Überlegungen der Charaktere unterlegt. Dennoch fand ich das Buch ebenso gut, wie schon die Wächter-Reihe.

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