Cover des Buches I shall kill - Ich werde töten (ISBN: 9783944667294)
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Rezension zu I shall kill - Ich werde töten von Wolf Kursch

Keine leichte Kost

von esposa1969 vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Keine leichte Kost

Rezension

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esposa1969vor 9 Jahren
Liebe Leser,

an dieser Leserunde habe ich gerade teilgenommen:

== I shall kill - Ich werde töten ==

Autor: Wolf Kursch

== Buchrückentext: ==

Jo, einer Journalistin werden Unterlagen zugespielt, in denen jemand einen geplanten Mord und die Beweggründe schildert. Jo entschließt sich, einem Walter die Geschichte aufs Auge zu drücken. Ist es für Walter die Story und soll er damit an die Öffentlichkeit treten? Soll er die Unterlagen der Polizei übergeben? Tut er Gutes damit oder ist Schweigen die bessere Lösung?

Dann gibt der Täter seine Identität preis. Es ist jemand, mit dem Walter nicht gerechnet hat. Ein spannendes, zum Nachdenken anregendes Buch über Wirtschaft, Politik und Moral und die Unzufriedenheit der Bürger.


== Der Autor über die Entstehung des Romanes: ==

Die Geschichte ‘I shall kill - Ich werde töten’ ist nicht die, die ich ursprünglich im Kopf gehabt habe – zumindest nicht in dieser Art. Angefangen hat es mit der Frage: Was beschäftigt Leute, einen Mord zu begehen. Einen Mord an jemand, den man nicht persönlich kennt. Die Geschichte sollte mit dem Mord anfangen oder mit der Beschreibung der Tat aufhören. Gedanklich war alles bis ins Detail fertig. Zudem sollten die Vorbereitungen und Überlegungen beschrieben werden. Auch für sie hatte ich ein gedanklich inhaltlich fertiges Konzept mit ausgearbeiteten Details.

Dann kam die Suche nach dem Anfang der Geschichte. Wo steige ich ein? Journalist und Täter standen fest. Beide kannten sich nicht. Ich fing mit dem Schreiben an. Bis zur Hälfte wusste ich nicht, wer der Täter ist. Ein Satz ergab den nächsten. Erst in der zweiten Hälfte der Geschichte wurde mir klar, dass ich die Tat für die Geschichte nicht zwingend brauchte. So fiel die Ausführung der Tat den Gegebenheiten des Schreibens zum Opfer. Ich entschuldige mich nicht, dass aus den Seiten kein Blut tropft, und hoffe, dass die Spannung trotzdem ausreicht, das Buch zu lesen. Wichtiger finde ich jedoch, dass man sich Gedanken macht. (quelle: w-portal.de/index.php/i-shall-kill)

== Leseeindrücke: ==

Nachdem ich vom Autor Wolf Kursch bereits "Der Kein-Fall Fall" gelesen hatte und dieser mich gefangen nahm, war ich neugierig auf sein neues Werk und wurde nicht enttäuscht. Es ist kein einfach zu lesender Roman! Ich selbst musste ihn zweimal lesen und auch zwischen den Zeilen lesen, um ihn zu verstehen.

Zu Beginn der Handlung lernen wir kurz Jo kennen. Sie findet ein Päckchen vor ihrer Haustüre, vermutet dieses von ihrer Nachbarin Karin, mit der zuvor in Streit geraten war. Es ist ein sehr ominöses Paket mit ebenso ominösen Inhalt. Sie fährt ins Büro, wo sie eine Geschichte darüber schreiben möchte. Lieber möchte sie aber diesen Fall jemand anderen überlassen und "erfindet" einen Walter, den sie diese Geschichte durchspielen lässt. Also lesen wir ab da von Walter, der dann das von Jo gerade erlebte, noch einmal durchlebt: Päckchen finden, ominöse Nachricht abhören und dann
nimmt die Geschichte seinen weiteren Verlauf eben mit Walter als Protagonisten, der lt. Anweisungen einen Mord ausüben soll….

Die Geschichte handelt davon, dass sie mitteilen und zum Nachdenken anregen möchte, was Menschen dazu veranlasst zu töten, was in deren Gedanken vorgeht, wenn sie den Befehl erhalten, töten zu sollen.

Wie bereits erwähnt musste ich zweimal lesen, da der gesamte Inhalt eben sehr komplex ist und nicht eben als Lektüre für zwischendurch gedacht ist. Die Schrift war augenfreundlich groß verfasst, wechselt aber im Laufe des Romanes, je nachdem ob gerade aus der Ego-Perspektive berichtet wird oder beispielsweise Anweisungen beschrieben werden. Wir finden hier viel wörtliche Rede und auch Gespräche mit sich selbst vor. Eine auflösendes Ende wird der Leser vergeblich suchen, was lt. Autor auch so beabsichtigt ist. Er schreibt: "Das Buch bietet keine Lösung und kein Ende einer Geschichte – soll es auch nicht! Es hat sich aus der Frage entwickelt: Warum rasten Leute aus, Menschen wie du und ich. Warum begehen sie Taten bis zum Mord? Sind ihre Taten nicht die Konsequenz aus ihrem Denken und nachvollziehbar? Vielleicht sogar berechtigt?"

In 12 Kapiteln, verteilt auf 106 Seiten kommen wir Walter und dem Täter und dessen Umtrieb sehr nahe und müssen tief tief hinein in seine Seele und Gedankenwelt blicken, um zu verstehen, was sein Tun antreibt.

Ich vergebe 4,5 Sterne, weil ich eben einige Sätze sogar mehr als zweimal lesen musste, um sie zu verstehen, was ich hier dann wieder auf volle 5-Sternenzahl aufrunde.

© esposa1969
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