Rezension zu Der Puppenkönig von Wolf Serno
Rezension zu "Der Puppenkönig" von Wolf Serno
von Huebner
Rezension
Huebnervor 13 Jahren
Julius Klingenthal zieht mit seinem Karren durch die Mark Brandenburg des 18.Jh. und wird während einer Zeitspanne von nur 3 Wochen von ominösen Vorfällen in einem kleinen Städtchen geanntt. Der Held verliebt sich, das kann ja nicht anders sein und verstrickt sich, was auch nicht anders sein kann, selbst sehr tief hinein in die von Schizophrenie angetriebenen Verzweiflungstaten eines Wissenschaftlters. Wie so oft wird der Leser mit einem rafinierten, findigen Gelehrten konfroniert, der mit seiner Genialität überfordert scheint und einzig durch einen bodenständigen Fahrenden in Schach gehalten werden kann. Wie so oft in der Flut an historischen Romanen wird die Gerßdorffsche Anatomie zurate gezogen, wenn es darum geht, den biologischen und metaphysischen Phänomenen in einer Zeit vor der Industrialisierung auf den Grund zu gehen. Wie so oft sind die Begebenheiten nur allzu vorhersehbar. Wie so oft nimmt die schlüpfige Intimität zwischen dem Helden und seiner Holden Überhand vor den eigentlichen Handlungsabläufen.