Wolfgang Bartuschat

 4 Sterne bei 1 Bewertungen
Autor*in von Politischer Traktat.

Lebenslauf

Wolfgang Bartuschat (geboren 1938 in Königsberg, gestorben 2022 in Hamburg) war ein deutscher Philosoph. Er studierte von 1958 bis 1963 Philosophie, Soziologie und Germanistik in Hamburg, Heidelberg, Wien, Bonn und FU Berlin. Nach der Promotion 1964 in Heidelberg bei Hans-Georg Gadamer mit einer Arbeit über Nietzsche hatte er von 1964 bis 1970 einen Lehrauftrag am Philosophischen Seminar Heidelberg. Von 1966 bis 1969 war er Habilitationsstipendiat der DFG. 1970 wurde er wissenschaftlicher Assistent an der Universität Hamburg. Nach der Habilitation 1971 in Hamburg mit einer Arbeit über Kants „Kritik der Urteilskraft“ wurde er 1977 Professor für Philosophie an der Universität Hamburg. 1994 lehrte er als Gastprofessor an der Humboldt-Universität Berlin. 2001 lehrte er als Gastprofessor an der Universität Bordeaux Montaigne. 2002 trat er in den Ruhestand. Seine Forschungsschwerpunkte sind Geschichte der Philosophie von Descartes bis Hegel, Spinoza und Kant. Er war Übersetzer und Herausgeber der Werke Spinozas in der Philosophischen Bibliothek.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Wolfgang Bartuschat

Cover des Buches Politischer Traktat (ISBN: 9783787319602)

Politischer Traktat

 (1)
Erschienen am 01.03.2010

Neue Rezensionen zu Wolfgang Bartuschat

Cover des Buches Werke in drei Bänden (ISBN: 9783787318148)
Micha_Ms avatar

Rezension zu "Werke in drei Bänden" von Benedictus (Baruch) de Spinoza

Rezension zu "Werke in drei Bänden" von Benedictus (Baruch) de Spinoza
Micha_Mvor 13 Jahren

Band 1:
In Band 1 findet man Spinozas´ Werke "Kurze Abhandlung von Gott, dem Menschen und dessen Glückseligkeit" und "Ethik in geometrischer Ordnung dargestellt". Die Themen sind in beiden Werken diegleichen, wobei die kurze Abhandlung nicht so genau ist, wie die Ethik. Außerdem wiederholt Spinoza sich nicht in seinen Formulierungen, obwohl dieselben Themen behandelt werden, was ich sehr gut finde
Erstaunlich ist Spinozas´ Wissen. Er führte schon vieles an, was Forscher erst Jahrhunderte später belegen konnten (und führte seine eigenen Beweise, auch wenn sie keine wissenschaftlichen Fakten enthielten, die er belegen konnte). Sprachlich ist das Buch leicht zu lesen (bis auch die Einführungen, siehe unten). Erleichtert wird das lesen auch, weil die Absätze sehr kurz sind und alles gut gegliedert wurde von Spinoza.
Die Einführungen des Herausgebers sind definitiv NICHT lesenswert: erstens, weil sie so kompliziert geschrieben sind, dass man länger an einer Einführung hängt, als an dem Buch selbt und zweitens, weil die Einführungen den Leser NICHT auf das Werk vorbereiten bzw. nur indirekt, sondern mehr von der Entstehung der Werke handeln (wobei es sich da auch eher um Mutmaßungen handelt, weil das heutzutage ja niemand mehr nachvollziehen kann (auch so von dem Herausgeber selbst zugegeben)).

Band 2:
"Theologisch-Politischer Traktat": In meinen Augen sehr zäh zu lesen, da die Sprache doch sehr kompliziert ist (lange und verworrene Sätze). Zunächst spricht Spinoza über Propheten, die Bibel und wie man sie zu verstehen hat und geht erst am Ende auf den Staat ein. HIerbei nimmt er das damalige Israel (zur Zeit Mose) als ständiges Musterbeispiel, denn das war in seinen Augen das "Reich Gottes".
Dennoch ist das Buch auch religionskritisch, da Spinoza der Meinung ist, dass die damaligen Staaten (Könige als auch Priester) sich die Bibel zu sehr nach ihren Belieben ausgelegt haben. Nichtsdestotrotz sollte dennoch jeder das Recht haben, seine Religion so zu leben, wie es ihm beliebt und die Bibel so auslegen, wie es ihm passt - vorausgesetzt, man hält die Grundsätze der (Nächsten-) Liebe und Gerechtigkeit ein. Denn dies sind die Hauptaspekte der Religion. Außerdem klärt Spinoza die Herkunft der Bibel, die von den Pharisäern selbst "zusammengestellt" wurde.
Ich finde auch dieses Buch lesenswert, auch wenn es wirklich keine leichte Lektüre ist.

Band 3:
"Descartes´ Prinzipien der Philosophie in geometrischer Weise dargestellt": Hier handelt Spinoza von Descartes´ Werk "Prinzipien der Philosophie" und setzt sich mit D. Ansichten kritisch auseinander. Dabei verwendet er, wie der Titel es schon verrät, geometrische Beispiele, um seine Ansichten zu verdeutlichen. Der Aufbau des Buches ist ziemlich einfach gehalten. Zunächst wird ein Lehrsatz aufgestellt (der aus D. Werk entnommen ist bzw. in Anlehnung an sein Werk aufgestellt wurde) und dann der entsprechende Beweis geliefert. Ggf. wird ein Folgesatz aufgestellt und auch wieder bewiesen. (Da ich D. Werk noch nicht gelesen habe, weiß ich nicht, in welchen Punkten Spinoza mit D. übereinstimmt und in welchen nicht.) Von der Sprache her ist es teils einfach zu verstehen, teils aber auch sehr schwer. Außerdem gibt es einen Anhang mit Anmerkungen zur Metaphysik, indem Spinoza Themen wie den menschlichen Geist, seine Tätigkeit oder Gottes Tätigkeit behandelt. Hier ist es wirklich in Textform gehalten (ohne Lehrsätze).
Auch hier gilt die Feststellung, lesenswert - ja, leichte Lektüre - nein.

"Abhandlung über die Verbesserung des Verstandes": Das erste Buch, das von Spinoza nicht fertiggestellt wurde, da er vor Fertigstellung verstarb. Das Werk hat somit lediglich 51 Seiten. Aber die haben es in sich.
Spinoza versucht hier zu erläutern, wie die Menschen ihren Verstand verbessern können. Dazu müssen sie sich zunächst wahre Ideen schaffen, die möglichst einfach sind bzw. sich aus mehreren einfachen Ideen zusammensetzten. Außerdem dürfe man sich nicht Hörensagen oder auf seine Sinne verlassen. Wobei man letzteren schon vertrauen kann, wenn man sich bewusst ist, dass auch Sinne einen täuschen können (z.B. in Bezug auf die Größe eines Gegenstandes, wenn er weiter entfernt ist).
Leider ist zu dem Buch nicht so viel zu sagen. Aber die Gedankengänge an sich sind wirklich interessant und gewiss nicht so schwer zu verstehen, wenn man sich wirklich die Zeit nimmt und ggf. manche Sätze mehrmals liest oder Stück für Stück liest, weil auch dieses Buch nicht zu den leichten Lektüren gehört.

"Politischer Traktat": Hier handelt Spinoza von verschiedenen möglichen Formen des Staates und welche Bedingungen die Staatsformen benötigen.
Wichtige Merkmale eines funktionierenden Staates sind demnach Freiheit und Gleichheit. Außerdem darf die Regierungsgewalt nicht auf eine einzige Person übertragen und vieles mehr.
Ich finde es sehr bedauerlich, dass dieses Werk nicht vollendet wurde. Es ist wirklich interessant und bietet eigentlich auch schöne Grundlagen.

Gespräche aus der Community

Starte mit "Neu" die erste Leserunde, Buchverlosung oder das erste Thema.

Community-Statistik

in 1 Bibliotheken

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks