Cover des Buches Aber Mutter weinet sehr (ISBN: 9783813505030)
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Rezension zu Aber Mutter weinet sehr von Wolfgang Brenner

Rezension zu "Aber Mutter weinet sehr" von Wolfgang Brenner

von tintenmaedchen vor 11 Jahren

Rezension

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tintenmaedchenvor 11 Jahren
“Marie nahm sich vor, hart zu sein und sehr genau zu beobachten, was um sie herum geschah. Sie kämpfte nun an zwei Fronten. Gegen den Mann mit der Mickie-Mouse-Maske und gegen die, die glaubten, ohne sie besser zum Ziel zu kommen.” (Seite 61) Eines Abends kommt Maries Sohn Johann nicht vom Spielen nach Hause. Ihr Mann informiert die Polizei. Doch Marie selbst bekommt immer mehr das Gefühl dass es der polizei nicht vorrangig darum geht das Leben ihres Kindes zu retten und so beschließt sie selbst etwas zu unternehmen und nimmt dafür sogar heimlich Kontakt mit dem Entführer auf und lässt sich auf ein unheimliches Katz-und-Maus-Spiel mit ihm ein. Der Alptraum aller Eltern wird für Marie bittere Realität. Man sollte eigentlich meinen Mutter und Vater halten in der Zeit zusammen, geben sich gegenseitig Halt und stützen einander. Hier ist das nicht der Fall da Marie und ihr Mann sich immer mehr entzweien. Während ihr Mann die ganze Zeit mit der Polizei zusammen arbeitet sondert Marie sich immer mehr ab, misstraut zunehmend allen und ist davon überzeugt dass die ganze Polizeiarbeit ihren Sohn nur noch mehr gefährdet. Ansich ist das auch alles nachvollziehbar, hat doch jeder Mensch seine eigene Art mit Extremsituationen umzugehen und welche Mutter würde wohl seelenruhig alles verfolgen wenn ihr eigenes Kind entführt wurde? Doch Marie scheint über allem zu verdrängen wie sehr sie selber immer wieder das Leben ihres Kindes gefährdet. Mit ihren Alleingängen stört sie immer wieder die Arbeit der Polizei und behindert so die Ermittlungen. Obwohl die Entführung eines Kindes natürlich etwas sehr grauenvolles ist konnte mir das Buch diese Sache nicht wirklich näher bringen. Marie als Protagonistin hat mich mit der Zeit immer mehr genervt damit dass sie alles und jenen zurückstößt und immer wieder auf eigene Faust handelt ohne dabei wahrzunehmen dass sie vieles nur verschlimmert. Beim großen Showdown konnte ich schließlich nur noch den Kopf schütteln denn spätestens da erschien mir die ganze Geschichte nur noch absurd und fernab jeder Realität. Richtige Spannung kommt leider gar nicht erst auf und man schleppt sich eher durch die Geschichte. Die Geschichte zieht sich irgendwann wie Kaugummi, obwohl das Buch nicht einmal sehr viele seiten besitzt. Ein Buch mit einer tollen Grundidee aber leider schlechter Umsetzung die immer weiter von der Realität abweicht. Nett gemeint aber leider nicht gelungen.
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