Wolfgang Eicher

 4,5 Sterne bei 2 Bewertungen
Autor von Die Insel und Mäandertal.
Autorenbild von Wolfgang Eicher (©privat)

Lebenslauf

1991 begann ich zu schreiben, Romane, Gedichte, usw. 2010 Veröffentlichung Die Insel im Eigenverlag 2016 Veröffentlichung Die Insel bei Duotincta

Neue Bücher

Cover des Buches Mäandertal (ISBN: 9783946086604)

Mäandertal

Neu erschienen am 12.01.2024 als Taschenbuch bei Verlag duotincta GbR.

Alle Bücher von Wolfgang Eicher

Cover des Buches Die Insel (ISBN: 9783946086086)

Die Insel

 (2)
Erschienen am 10.08.2017
Cover des Buches Mäandertal (ISBN: 9783946086604)

Mäandertal

 (0)
Erschienen am 12.01.2024

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Neue Rezensionen zu Wolfgang Eicher

Cover des Buches Die Insel (ISBN: 9783946086079)
Bsirbich_Goethes avatar

Rezension zu "Die Insel" von Wolfgang Eicher

Liebe und Erzählen
Bsirbich_Goethevor 6 Jahren

Wolfgang Eicher hat einen geheimnisvollen Roman geschrieben, der einen mitnimmt auf eine Reise ans Meer, zur Liebe, zu einer entfernten Insel und zum Sinn des Erzählens.

Liebe besteht nicht zuletzt darin, dass zwei Geschichten zueinanderfinden. In der Psychiatrie trifft der Ich-Erzähler Sabine. Sie erzählt von dem „Paradies ohne Leben“, in dem sie aufgewachsen ist. Eltern, Lehrer oder Ärzte sehen kein Problem in diesem goldenen Käfig, außer dem einen: Sabine denkt nicht wie sie. Bereits zweimal hat sie versucht sich zu töten, nicht, um sich zu töten, sondern um aus einem Diskurs herauszukommen, in dem niemand wirklich mit ihr redet.

Im Gegenzug erzählt der Protagonist, wie er nach dem Unfall-Tod seiner Eltern mit einem Segelboot um die Welt reiste, um den Traum seines Vaters zu verwirklichen. In einer zweiten Seereise machte er sich auf, um seinen eigenen Traum zu verwirklichen, die Suche nach Atlantis. Nicht, um es tatsächlich zu finden, aber irgendein Ziel muss man sich ja setzen.

Was mögen Vater und Sohn gesucht haben? In romantischer Tradition (Tieck, Novalis) besteht das (utopische) Ziel einer Reise darin, aus dem bisherigen Leben herauszukommen. Ist man draußen, beginnen die Probleme mit dem Sinn.

Atlantis findet der Ich-Erzähler zwar nicht, aber eine Insel im Schwarzen Meer, die auf keiner Karte verzeichnet ist und dort in einer Grotte habe er den Sinn des Lebens gefunden, leider, denn der sei schrecklich.

Sein Leben hat vorher, ähnlich wie das von Sabine, keinen Sinn gehabt, stand aber unter einem Sinn-Diktat, vermittelt durch Eltern und Großeltern. Wir leben ja inzwischen in einer Welt voller Besserwisser. Ob Fernsehen, soziale Medien oder Freundeskreis, ein jeder posaunt heraus, wie das Leben angeblich sei und erwartet ein „Gefällt-mir“. Ambivalenz, Sensibilität, Empathie oder vorsichtiges Erzählen sind nicht die Stärken dieses allgegenwärtigen Geredes.

Auf der Insel, so fährt er fort, habe er Skelette und Aufzeichnungen entdeckt: Einst trafen sich dort im Auftrag dreier großer Kirchen offenbar drei Geistliche, um endgültig zu klären, welche Religion die einzig wahre wäre. Vergeblich versuchten sie, sich gegenseitig zu missionieren.

Die Geschichte mag stimmen oder gelogen sein, jedenfalls brechen die beiden Liebenden auf ins Schwarze Meer, und … Das liest man am besten selbst.

Ich habe diese wunderbare Liebesgeschichte inzwischen zweimal gelesen und werde sie wohl auch in den nächsten Urlaub mitnehmen.

Wolfgang Eicher, Die Insel, Verlag duotincta Berlin,

978-3-946086-07-9

Leseprobe und mehr unter: https://duotincta.de/kulturgut/die-insel/

Cover des Buches Die Insel (ISBN: 9783946086079)
19angelika63s avatar

Rezension zu "Die Insel" von Wolfgang Eicher

Die Wahrheit
19angelika63vor 8 Jahren

Rückentext
Da liegt einer. Es ist ein Krankenhaus. Er weiß etwas. Darum ist er hier. Die Insel hat ihn entwurzelt. Ich mag ihn küssen. Ich hab mich verliebt.
Er ist vom Meer gekommen. Ich war noch nie am Meer. Ich werde ihm meine Geschichte erzählen, und er mir die seine. Dann werden wir aus unseren Geschichten ausbrechen. Wir werden Abenteuer wagen. Das Abenteuer trägt den Namen Liebe und Leben.
Noch glaubt er daran nicht. Er ist neu hier. Er muss noch schlafen. Er muss sich erholen. Ich lausche seinen Atemzügen. Wenn er mir das Meer zeigt, werde ich ihn heiraten. Er wird mir ganz sicher das Meer zeigen. Das Meer ist nämlich schön, wunderschön.
Ob ich mich ein wenig zu ihm legen kann?
Achtung, da kommt die Schwester!



„Stellt euch vor: In all diesen Fabriken scheinbar hirnkranker Idioten lagert nichts anderes als die Wahrheit, die im Stande ist, die ganze Welt in die Luft zu sprengen! Und das nur, weil sie sich nicht das Leben nehmen konnten und keinen anderen Weg mehr wussten als hierher! Genau wie ich!“ (Seite 13)

Ein junger Mann wird in eine Klinik eingeliefert. Es kann nicht mehr. Seine einzigen Gedanken sind, dass er sich umbringen muss, um die Wahrheit zu schützen. Doch er kann sich nicht umbringen. Er schafft es nicht den letzten Schritt zu tun. Und doch muss er es tun, um die Wahrheit zu schützen, denn er ist der Besitzer der Wahrheit.

In Gesprächen versucht der Arzt herauszubekommen was passiert ist. Doch der junge Mann verschließt sich dem Arzt gegenüber. Einzig einer jungen Frau, die ebenfalls in der Klinik ist erzählt er Fragmente aus seinem Leben, aber nicht, warum er sich umbringen muss, aber nicht kann.

Bis vor kurzem war er auf den Meeren unterwegs und hat den Traum seines verstorbenen Vaters gelebt … die Meere zu besegeln. Auf seinem letzten Törn hat er sie dann gefunden die Wahrheit, die niemand erfahren darf.

„Liebe ist die Unmöglichkeit, das Leben mit sich selbst zu führen.“ (Seite 22)

Da ist die junge Frau, Sabine. Sie ist in der Klinik, weil sie schon mehrfach versucht hat sich umzubringen. Sie hört sich die Geschichte des jungen Mannes an und erzählt ihm irgendwann ihr. Ihr Vater ist ein berühmter Anwalt und hatte nie Zeit für sie. Die Mutter das Gegenteil ... überfürsorglich. Sabine versucht dem zu entfliehen, in dem sie mehrere Selbstmordversuche unternimmt.

Er hat die Meere besegelt, sie war noch nie am Meer. Eines Tages brechen die beiden auf, weil er ihr das Meer zeigen möchte.

„Es gibt viele magische Plätze auf dieser Welt. Das sind Orte, die Kraft geben. Das vorher mühsame Leben wird wieder einfacher. Jede Stadt, jedes Dorf, jeder Ort, wo Menschen wohnen, besitzt solche Plätze. Man muss sie nur suchen, und wird sie finden.“ (Seite 158)

Dieser Roman von Wolfgang Eicher ist nicht leicht zu lesen, er hat mich echt gefordert. Ich war an manchen Stellen soweit, dass ich abbrechen wollte. Doch ich habe nicht und bin auch froh darüber. Warum war es nicht einfach ...

Am Anfang habe ich gedacht, was ist das für ein Spinner ... hat der seinen Verstand verloren, weil er zu lange auf dem Meer und der Sonne ausgesetzt war? Hat er Wahnvorstellungen? Was hat er erlebt, was so "furchtbar" war, dass er dieses "Wahrheit" für sich behalten muss, weil es die Menschheit sonst in den Abgrund stürzen würde? Für mich war nie so richtig klar, ist es Wahrheit oder Wahn, was der Protagonist erlebt und/ oder erzählt. Im weiteren Verlauf erfahre ich natürlich was passiert ist und bin selbst sprachlos. Wolfgang Eicher hat sich an diesem Punkt der Geschichte unter anderem mit einem Thema beschäftigt, was im Moment sehr aktuell ist ... die Religionen und ihr Ausmaß in unserer Welt.

Aber das ist nicht das einzige Thema des Buches. Hier sind zwei Menschen, die ein wenig unserer Gesellschaft widerspiegeln. Im Überangebot und dem ständigen alles machen und haben zu wollen, scheinen die beiden überfordert zu sein. Sind somit auf der Suche nach dem Sinn ihres des Lebens. Und dann passiert etwas, das mir persönlich sehr gut gefallen hat ... die, die sich mehrfach umbringen wollte holt ihn zurück ins Leben, macht ihm Mut sich der "Wahrheit" zu stellen.

"Die Insel" von Wolfgang Eicher ist ein Appell an das Leben und die Liebe ... das jedes Leben seine eigene Wahrheit um den Sinn des Lebens hat ...

„Unser Ziel, die Tiefen des Schwarzen Meeres.
Mit an Bord, die Wahrheit um den Sinn des Lebens.
Sie hat sich nicht verändert.
Sie wird immer da sein.
Sie wird Krisen verursachen.
Immer wieder.
Sie wird mich erzittern lassen.
Es ist eine schreckliche Geschichte.
Dennoch werde ich leben können.
Weil es eine Liebesgeschichte ist.“ (Seite 234)

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Zusätzliche Informationen

Wolfgang Eicher wurde am 23. Februar 1975 in Vöcklabruck (Österreich) geboren.

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