Rezension zu "Nie wieder New York: 2 Jahre in New York City von Wolfgang Ga(e)bler" von Wolfgang Gabler
Der Autor bricht in 2012 seine Zelte in Deutschland ab und zieht mit Frau und drei Kindern nach New York City, um hier mittels Einwanderervisum sein Glück zu machen. Die Realität der etwas abweichenden „amerikanischen“ Lebensumstände in dieser Stadt und ihre nachhaltigen Auswirkungen auf Körper und Geist lassen die anfängliche Euphorie des großen Aufbruchs zunehmend verblassen und führen nach zwei Jahren zur Erkenntnis „Schnauze voll“ sowie zu erneutem Aufbruch, diesmal Richtung Miami Beach, wo er heute mit seiner Familie lebt. Im Buch hat Gäbler seine Erfahrungen und Erlebnisse aus zwei Jahren NYC niedergeschrieben.
Als NY-Fan mit eigenen erkenntnisreichen Erfahrungen aus einem vor Jahren gestarteten und noch andauernden Aufenthalt eines Familienmitglieds in dieser Metropole bin ich auf das Buch natürlich sofort angesprungen. Ja, was der Autor hier alles zum Besten gibt, trifft den Kern und es macht von daher totalen Spaß, hierüber zu lesen: Extreme Mieten und Lebenshaltungskosten, buchdicke Verträge, teils unverständliche Regeln des öffentlichen Lebens, regelmäßiges Chaos im öffentlichen und privaten Nahverkehr, aber auch fantastische Restaurants, Bars und Parks, herzerweiternde Freundlichkeit im direkten Miteinander, pulsierendes rasantes Leben, und nicht zuletzt wunderbare kleine Orte und Strände direkt nebenan (Montauk!).
Leider lagen der etwas eigenartige Humor, die vielen platten Anmerkungen und Abschweifungen und der sich unablässig wiederholende spezielle Schreibstil des Autors nicht so ganz auf meiner Wellenlänge, haben mich spätestens ab Buchmitte dann nur noch genervt und damit einen guten Teil meines Lesevergnügens gekostet. Schade drum. Ansonsten aber ein unterhaltsames Buch mit vielen begleitenden Bildern.