Rezension zu "Alte-Säcke-Politik" von Wolfgang Gründinger
Im ersten Moment könnte man meinen, der Autor möchte die junge gegen die alte Generation „aufhetzen“. Besonders die im Titel enthaltene Bezeichnung „Alte Säcke“ klingt bereits sehr provokant. Beim Lesen stellt man aber schnell fest, dass dieser erste Eindruck täuscht. Der Blick wird viel eher auf die Dinge gerichtet, bei denen wir hier in Deutschland teilweise doch sehr erheblich hinterhinken.
Unsere Gesellschaft wird immer älter und überall ist vom demografischen Wandel die Rede. Man könnte leicht den Eindruck bekommen, dass Politik fast nur noch für Menschen ab 40-50 Jahre aufwärts gemacht wird. Und wenn man sich unseren Bundestag mal ansieht… Dem würde eine Verjüngungskur doch wirklich nicht schaden. Klar, man muss sich erst einmal nach oben arbeiten und eine gewisse Lebenserfahrung ist selbstverständlich als führender Politik auch sehr wichtig. Es ist aber doch auch so, dass man mit zunehmenden Alter doch immer weniger offen für Neuerungen wird. Und gerade Neuerungen sind es doch, die wir hier dringend brauchen würden. Ein bisschen frischer politischer Wind würde unserem Land sicher sehr gut tun. Jemand, der sich gut in die Wünsche und Bedürfnisse junger Menschen hineinversetzen kann. Jemand, der sich nicht dafür einsetzt, dass die Renten fair bleiben, sondern vor allem dafür, dass junge Menschen überhaupt erst einmal in der Lage sind, auch etwas für ihre Rente zutun.
Anstatt den Bürgern eine jährliche Steuerentlastung von 170,00 € in Aussicht zu stellen (lächerlich!), sollten diese jährlichen 170,00 € doch lieber in eine Schulreform gesteckt werden. Da fängt unsere Zukunft an und wie könnten wir unser Geld besser investieren, als in unsere Kinder!?
Gründinger spricht in diesem Buch so einige Themen an und regt sehr zum Nachdenken an. Nicht alle seine Überlegungen kann ich teilen, aber er thematisiert viele gute Ansätze und ruft die Jugend dazu auf, aktiv zu werden und nicht nur zuzusehen. Einer alleine natürlich nicht die Welt verändern. Einer alleine kann aber den Anfang dazu machen, dass eine Bewegung entsteht, die etwas erreicht.