Cover des Buches Der algerische Hirte (ISBN: 9783958190030)
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Rezension zu Der algerische Hirte von Wolfgang Haupt

Abwarten, auch wenn es schwerfällt...

von RebekkaT vor 10 Jahren

Rezension

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RebekkaTvor 10 Jahren

Wolfgang Haupt war mir bis dahin völlig unbekannt, aber ich werde ihn im Auge behalten.

Cover:
Durstiger, aufbrechender Wüstensand und eine männliche, schlanke Gestalt; im nachhinein sehr passend, da es für mich doch ein paar "Durststrecken" gab aber eben auch weil es Einsamkeit zeigt, auf sich allein gestellt zu sein, aber eben auch Neubeginn...

Inhalt:
Komissar François Ranfort wird verdächtigt seinen Freund Auguste ermordet, nein mit zwei Genickschüssen, hingerichtet zu haben. Ranfort erinnert sich nur leider an gar nichts, da auch er dem Alkohol nicht abgeneigt ist. Ranfort ermittelt selber, geheim und auf sich alleine gestellt.
Und dann ist da die zweite Geschichte um Pedro Ramon, einem französischen Legionär. Von da an switchet der Autor zwischen Vergangenheit mit dem Algerienkrieg 1960, und der Gegenwart. Ich musste ein paar Mal neu lesen und ab und an war es schwer das Buch nicht doch wegzulegen, den nicht jeder mag so detailierte Kriegsgeschichten/Terroristen. Gerade Pedro liebt es brutal und ein ums andere Mal fragt sich der kritische Leser, was mit dieser Welt los ist, da wir das alles knallhart in Film/Fernsehn/Presse jeden Tag geliefert bekommen... Ich schweife an ;-)

Das Ende, die Mordaufklärung kam für mich nicht wirklich überraschend, es waren die Wörter und Sätze die mich gerade zum Schluss gefesselt hatten: "Ein netter Zufall. So einer hat mir gefehlt, Ramon. Petrus. Auguste, Pedro. Wie auch immer" Verwirrung pur

"Ranfort liest das Tagebuch, Seite für Seite. Jedes Detail, jedes Stück Leben, saugt er in sich auf, bis er nur noch Abscheu empfindet für diese traurige Gestalt. Ein Mörder, Attentäter und Folterknecht. Aber vor allem eines: ein Egoist."

Ich habe noch kein vergleichbares Buch gelesen, als Leser musste ich viel behalten, ich musste mich sehr auf das Buch konzentrieren, zeitweise war das Anstrengend. Ich hätte auch dieses eher nicht gelesen, einfach weil sich der Klappentext für mich nicht so gut anliest. Nun bin ich aber gespannt auf mehr, die Schreibweise ist gewöhnungsbedürftig, direkt, nicht verschönert, eher dominat, hart und grausam, wie das Leben eben manchmal auch!

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