Cover des Buches Tschick (ISBN: 9783499259913)
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Rezension zu Tschick von Wolfgang Herrndorf

Ohne Kompass aber mit einem Stapel Tiefkühlpizzas!

von TanzendeWorte vor 11 Jahren

Rezension

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TanzendeWortevor 11 Jahren

Der Roman „Tschick“ von Wolfgang Herrendorf erzählt die Gesichte zweier Jungs, die sich mit einem geklauten Lada, auf eine ungewisse Reise durch das Ihnen unbekannte Deutschland, begeben.

„Es war ein euphorisches Gefühl, ein Gefühl der Unzerstörbarkeit. Kein Unfall, keine Behörde, kein physikalisches Gesetz konnte uns aufhalten. Wir waren unterwegs, und wir würden immer unterwegs sein.“

Inhalt

Maik Klingenberg, Schüler der 8. Klasse des Hagecius-Gymnasiums in Berlin, fällt wohl am meisten dadurch auf, dass er seiner Umgebung gar nicht erst auffällt. Doch ganz im Geheimen, hat er sich unsterblich in die schöne Tatjana verliebt, die ihn gar nicht wahrzunehmen scheint. Tatjanas Geburtstagsfeier ist das Gesprächsthema der Klasse, jedoch sind die Langweiler und Asis nicht eingeladen, darunter auch Maik. So kommt es, dass er die Sommerferien nun alleine in der Villa seiner wohlhabenden Eltern verbringen soll. Die Mutter ist mal wieder in einer Entzugsklinik, der Vater mit seiner Assistentin auf „Geschäftsreise“. Da taucht vor seiner Haustür der Neue der Klasse auf. Andrej Tschiachtschow, kurz „Tschick“, kommt aus einer Asi Gegend Berlins und hat es von der Förderschule aufs Gymnasiums geschafft. In der Schule ist er meistens betrunken, schläft oder schreibt zur Abwechslung mal gute Noten. Außerdem hat er einen geklauten Wagen. Ein paar Spiele und Flaschen Bier später, entschließen die beiden einfach mal Urlaub zu machen. Mit dem geklauten Lada, einem Stapel Tiefkühlpizzas und ohne Kompass oder Karte, starten Tschick und Maik eine unvergessliche Reise ins Ungewisse.

Meine Meinung

Was für ein Roadmovie! Der Jugendroman „Tschick“ nimmt den Leser mit auf eine Reise durch die sommerliche Provinz Deutschlands, erzählt aus der Perspektive eines 14-jährigen Jugendlichen. Mit Maik kann man zu Beginn der Geschichte nur Mitleid haben. Unglücklich verliebt, zerrüttete Familienverhältnisse und dann soll er die ganzen Sommerferien auch noch alleine verbringen. Er wirkt sehr unscheinbar und schüchtern und findet deswegen kaum Anschluss. Bis plötzlich Tschick in sein Leben tritt. Wer von uns hätte nicht gerne einen Tschick in seinem Leben? Er ist so ganz anders als Maik, interessiert sich nicht dafür was andere von ihm halten, er ist spontan, ein bisschen kriminell, aber eben doch liebenswert. Er schafft es, Maik von einem Abenteuer zu überzeugen, dass er alleine wohl nie gewagt hätte. Die Beziehung der Beiden entwickelt sich im Laufe der Geschichte zu einer richtigen Freundschaft, die nichts mehr trennen kann. Sie sind so unterschiedlich, aber bestreiten doch jedes Abenteuer gemeinsam und lassen den anderen nicht hängen.

Herrendorf gelingt es mit den knappen Sätzen und dem authentischen Jugendslang eine Geschichte zu erzählen, die genau den Ton der Jugend trifft. Die Geschichte ist so leicht zu lesen und enthält immer wieder urkomische und zugleich traurige Momente. Man fühlt die Freiheit der Beiden und möchte gerne ein Teil ihrer Geschichte miterleben.

Es ist für mich trotz allem keine besonders fesselnde oder tiefgründige Geschichte, sondern viel mehr etwas leichtes für Zwischendurch, gerade an einem schönen Sommertag. Ich habe die Geschichte gerne gelesen, aber im Nachhinein nicht viel darüber nachgedacht. Es hat viele schöne und traurige Momente, jedoch konnte ich mich nicht ganz in der Geschichte verlieren. Trotz allem ist es ein gelungener Roman für Jung und Alt.

Fazit

„Tschick“ ist eine komische und leichte Geschichte, die durch die jugendliche Sprache und dem Leichtsinn der beiden Freunde eine besondere Würze erhält. Für einen warmen Sommertag ist es genau das Richtige!

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