Cover des Buches Das Buch (ISBN: 9783570306420)
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Rezension zu Das Buch von Wolfgang Hohlbein

Treffender Titel – Was eine Schwarte

von TanteGhost vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Ausschweifend geschrieben - typisch Hohlbein. Aber trotzdem gekonnter Mix aus Fiktion und Wirklichkeit.

Rezension

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TanteGhostvor 7 Jahren
Ausschweifend geschrieben – typisch Hohlbein. Aber trotzdem gekonnter Mix aus Fiktion und Wirklichkeit

Inhalt:
Leonida mag ihren Namen nicht. Sie sieht ihn als Strafe und nennt sich lieber Leonie.
Ihre Eltern sehen in ihr die nachfolgende Besitzerin des Buchladens, den schon ihre Großmutter geführt hat. Aus diesem Grund soll sie in der Bibliothek ein Praktikum machen. In der Bibliothek beginnen die seltsamen Ereignisse. Sie entdeckt die verborgene Tür in einen seltsamen Raum, in dem ihr eine noch seltsamere Maus begegnet.
Als kurz darauf die Großmutter unglücklich ums Leben kommt, verändert sich auch ihr Vater. Er hat plötzlich Geheimnisse vor ihr. Er betrügt sie quasi um ihr Erbe und beansprucht ein altes Buch, was vorher Großmutter gehört hatte, für sich.
Leonie forscht nach und entdeckt im Keller eine Tür, die da vorher noch nicht war. Sie führt in eine unheimliche Welt. In ein Archiv mit abermillionen Schicksalsbüchern. Wo Scriptoren das Leben eines jeden Menschen minutiös aufzeichnen und alles im „Leimtopf“ entsorgt wird, was nichtmehr benötigt wird.
Leonie entdeckt Stück für Stück ihre Gabe. Sie lernt schmerzhaft, dass es unrecht ist, was ihr Vater da gerade tut und begreift alles erst, als es fast zu spät ist.
Und dann begeht sie den Fehler ihres Lebens. - Am Ende muss sie nicht nur ihre Familie, sondern die ganze Welt retten.

Der erste Satz:
„“Hier?“ Irgendwie hatte Leonie das Kunststück fertig gebracht, ihren Gesichtsausdruck auf ein bloßes missbilligendes Stirnrunzeln zu reduzieren. - das ihre Großmutter wahrscheinlich nicht einmal bemerkte, denn sie stand seit einer geschlagenen Minute da, starrte auf die Fassade des alt ehrwürdigen Gebäudes, und auf ihrem Gesicht hatte sich ein Ausdruck ausgebreitet, den Leonie nur noch als Verzückung bezeichnen konnte; auch wenn sie diese Begeisterung beim besten Willen nicht verstand.“

Der letzte Satz:
„Aber diesmal war es nicht das Scharren einer Schreibfeder auf Papier, sondern etwas, das sich wie das Zuschlagen eines sehr großen, sehr alten Buches anhörte.“

Fazit:
Immer wenn er seine Frau in den Büchern mit rummachen lässt, werden das übelst seitenintensive Schinken. Dazu noch der ausschweifende Schreibstil von Herrn Hohlbein, und mich wundern diese 859 Seiten so gar nicht mehr.
Aber davon abgesehen war die Story wieder ein sehr gekonnter Mix aus Realität und Fiktion. Kaum ein anderer hat das so gut drauf wie Hohlbein. Also ich möchte nun schon an das Archiv mit den Schicksalsbüchern glauben...
Klar war das Buch mächtig dick und unhandlich, aber das hat die Spannung wieder wett gemacht. Mein Rücken war, aufgrund meiner Haltung, weniger glücklich darüber. Aber ich weiß endlich, wie die Story endet. Nur das zählt im Moment, Lesepausen waren zwar nicht gerade willkommen, aber leider auch nicht zu vermieden. Anschließend bin ich immer wieder gut in die Handlung hinein gekommen.
Der Film in meinem Kopfkino war allererste Sahne. Ich habe die seltsamsten Kreaturen vor meinem geistigen Auge gesehen. Denen wollte ich lieber nicht im Dunkeln begegnen.
Wolfgang Hohlbein ist aus der deutschen Literaturszene wohl kaum wegzudenken. Und so ist es auch dieses Buch durchaus wert, dass man es liest!
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