Rezension
darkchyldevor 12 Jahren
Landvermesser Coppelstone merkt sehr schnell: es geht nicht mit rechten Dingen zu im kleinen Ort Maggoty in Neuengland. Und ich merke schnell, es geht nicht mit rechten Dingen zu bei Wyrm von Wolfgang Hohlbein. ---------- Wyrm ist ohne Frage ein Buch von großem Potential. Potential, das verschenkt wurde. Auf 286 Seiten mit relativ großer Schrift lässt Wolfgang Hohlbein der Handlung kaum Raum, sich wirklich zu entwickeln. Auf den ersten Seiten sogar noch einigermaßen interessant, stürzt der Protagonist Coppelstone danach schon bald einfach nur von einer lebensbedrohlichen Situation in die nächste. Ohne, dass seine scheinbar wundersame Wandlung vom Schreibtischhengst zum wackeren Wurmjäger in Bruce Willis-Manier irgendwie erklärt würde. Schon allein deswegen wirkt die Gesamthandlung oft unlogisch und „unrund“. Am Ende kann man sich dann zu allem Überfluss des Eindrucks nicht erwehren, dass Hohlbein schlichtweg nichts mehr eingefallen ist, wie er seinen Helden zum x-ten mal aus der Bredouille rettet. So entfuhr mir beim großen Finale, wenn der Held und der als ach so böse, übermächtig und weltenvernichtend beschriebene Wyrm zum Showdown aufeinandertreffen ein: „Du willst mich wohl verarschen!?" ---------- Von Hohlbein hab ich so ziemlich alles gelesen, was es gibt. Ich vermisste hier durchgehend seinen fesselnden und charakteristischen Schreibstil, die Magie und die wirklichen Geheimnisse. Obwohl die Meinungen zu Wyrm ja doch sehr auseinander gehen, würde ich vermuten, wer Bücher wie Märchenmond, Midgard oder Unterland mochte, kann mit Wyrm ebenso wenig anfangen, wie ich.