Rezension zu Die blinden Flecken der RAF von Wolfgang Kraushaar
Super Analyse
von seschat
Kurzmeinung: Ein insgesamt sehr gut aufbereitetes Sachbuch über die RAF, dessen Lektüre sich für Kenner und Laien gleichermaßen lohnt.
Rezension
seschatvor 7 Jahren
Der Deutsche Herbst bzw. der RAF-Terror in Deutschland ist gleichermaßen ein spannendes wie erschütterndes Kapitel bundesdeutscher Geschichte.
Nun, im Jahr 2017 jährt sich der innerdeutsche Terror, der bis ins Jahr 1998 andauerte, zum 40. Mal, was Historiker und Terrorismusforscher Wolfgang Kraushaar zum Anlass genommen hat, noch einmal die bisher ungelösten Sachverhalte, die sog. weißen Flecken, genauer zu betrachten. In seiner umfassenden und gut verständlichen Analyse widmet er sich den verschiedensten Aspekten dieser keineswegs einheitlichen linksradikalen Vereinigung. So geht es u.a. um die Rolle der Frauen (Gudrun Ensslin, Ulrike Meinhof etc.), die Faszination bzw. Verehrung von Andreas Baader, die Ziele und die historische Komponente der RAF, den diametralen Umgang mit den Opfern (Polizisten, Prominente aus dem Wirtschafts- und Finanzwesen) sowie um die pikante Rolle der Anwälte und Strafverteidiger (Otto Schily, Hans-Christian Ströbele etc.) und um die besonderen Haftbedingungen in der JVA Stammheim. All diesen Schilderungen ist gemein, dass Kraushaar sie pointiert, quellengesättigt und einfach spannend erzählt. Auf diese Weise wird der historisch interessierte Leser schnell warm mit der Materie. Mir hat die Lektüre dieses Sachbuchs sowohl einige neue, bisher wenig bekannte Einblicke in die Struktur und die Historie der RAF geliefert als auch gezeigt, dass es trotz zahlreicher wissenschaftlicher Studien und Bücher zum Thema immer noch allerhand Ungeklärtes gibt, weil Zeitgenossen, Anhänger und vor allem Mitstreiter sich ausschweigen.
Das passende Zitat zur Grundauffassung der RAF lieferte ausgerechnet Rosa Luxemburg mit folgenden Worten: "Die Revolution sagt: ich war, ich bin, ich werde sein."
FAZIT
Ein insgesamt sehr gut aufbereitetes Sachbuch über die RAF, dessen Lektüre sich für Kenner und Laien gleichermaßen lohnt, da es mit einem umfassenden Anhang zur Vertiefung aufwartet.
Nun, im Jahr 2017 jährt sich der innerdeutsche Terror, der bis ins Jahr 1998 andauerte, zum 40. Mal, was Historiker und Terrorismusforscher Wolfgang Kraushaar zum Anlass genommen hat, noch einmal die bisher ungelösten Sachverhalte, die sog. weißen Flecken, genauer zu betrachten. In seiner umfassenden und gut verständlichen Analyse widmet er sich den verschiedensten Aspekten dieser keineswegs einheitlichen linksradikalen Vereinigung. So geht es u.a. um die Rolle der Frauen (Gudrun Ensslin, Ulrike Meinhof etc.), die Faszination bzw. Verehrung von Andreas Baader, die Ziele und die historische Komponente der RAF, den diametralen Umgang mit den Opfern (Polizisten, Prominente aus dem Wirtschafts- und Finanzwesen) sowie um die pikante Rolle der Anwälte und Strafverteidiger (Otto Schily, Hans-Christian Ströbele etc.) und um die besonderen Haftbedingungen in der JVA Stammheim. All diesen Schilderungen ist gemein, dass Kraushaar sie pointiert, quellengesättigt und einfach spannend erzählt. Auf diese Weise wird der historisch interessierte Leser schnell warm mit der Materie. Mir hat die Lektüre dieses Sachbuchs sowohl einige neue, bisher wenig bekannte Einblicke in die Struktur und die Historie der RAF geliefert als auch gezeigt, dass es trotz zahlreicher wissenschaftlicher Studien und Bücher zum Thema immer noch allerhand Ungeklärtes gibt, weil Zeitgenossen, Anhänger und vor allem Mitstreiter sich ausschweigen.
Das passende Zitat zur Grundauffassung der RAF lieferte ausgerechnet Rosa Luxemburg mit folgenden Worten: "Die Revolution sagt: ich war, ich bin, ich werde sein."
FAZIT
Ein insgesamt sehr gut aufbereitetes Sachbuch über die RAF, dessen Lektüre sich für Kenner und Laien gleichermaßen lohnt, da es mit einem umfassenden Anhang zur Vertiefung aufwartet.