Wolfgang Schreyer

 3,5 Sterne bei 47 Bewertungen
Autor*in von Das grüne Ungeheuer, Der Mann auf den Klippen. Roman und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Wolfgang Schreyer wurde 1927 in Magdeburg geboren und lebt seit 1972 in Ahrenshoop. Er debütierte 1952 mit dem Roman „Großgarage Südwest“, damals dem ersten Kriminalroman, der in der DDR ver-öffentlicht wurde. 1956 erhielt er den Heinrich-Mann-Preis für seinen Kriegsroman „Unternehmen Thunderstorm“. Schreyer zählt zu den produktivsten und erfolgreichsten Autoren spannender Unterhal-tungsliteratur in der DDR und verfasste auch politische Sachbücher. Mehrere seiner Romane wurden verfilmt. Seine mehr als 40 Bücher erreichten bis heute eine Gesamtauflage von 6 Millionen Exemplaren.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Wolfgang Schreyer

Cover des Buches Das grüne Ungeheuer (ISBN: 9783935171281)

Das grüne Ungeheuer

(4)
Erschienen am 01.09.2000
Cover des Buches Die Entführung (ISBN: 9783899540154)

Die Entführung

(3)
Erschienen am 01.12.2002
Cover des Buches Schwarzer Dezember (ISBN: 9783899542226)

Schwarzer Dezember

(3)
Erschienen am 01.06.2006
Cover des Buches Der Adjutant (ISBN: 9783935171496)

Der Adjutant

(2)
Erschienen am 01.12.2001
Cover des Buches Der Feind im Haus (ISBN: 9783360021182)

Der Feind im Haus

(1)
Erschienen am 15.02.2011

Neue Rezensionen zu Wolfgang Schreyer

Cover des Buches Die Legende (ISBN: 9783360012890)
karatekadds avatar

Rezension zu "Die Legende" von Wolfgang Schreyer

karatekadd
Top Roman-Idee

Was am 11. September geschah – DIE LEGENDE – so lautet der vollständige Titel des Romans, den der Verlag als „atemberaubend spannend und überraschend faktenreich“ bezeichnet. 

In Erinnerung der vor Jahrzehnten gelesenen Schreyer-Romane war ich skeptisch. Ein Roman über den 11. September? Aus dem Verlag DAS NEUE BERLIN von der EULENSPIEGEL VERLAGSGRUPPE? 

Ich hatte die Romane gern verschlungen, zum Beispiel ENDZEIT DER SIEGER, in dem es um den Abschuss des KAL-Jumbos 1983 durch einen sowjetischen Jagdflieger aus dem Jahr 1989. 

Hier aber erwartete ich irgendwie eine Art Verschwörungserzählung nach dem Motto, dass die USA den 11. September provoziert wenn nicht verursacht hätten um in Afghanistan einzumarschieren. So ähnlich wie die Idee, dass Roosevelt den Angriff auf Pearl Harbor zuließ um einen Kriegsgrund gegen Japan zu haben. Oder ganz aktuell, Netanjahu lässt das Massaker am 7.10. 23 durch HAMAS -Terrorosten zu um im Anschluss einen Genozid an der palästinensischen Bevölkerung im Gaza-Strefen umzusetzen.

Schmarrn alles.

Schreyer hatte die USA und ihre Geheimdienst schon „immer“ auf dem Schirm, sei es in PRELUDIO 11 (Kuba) oder die United Fruits in DAS GRÜNE UNGEHEUER.

Trotzdem griff ich zu – und wurde nicht enttäuscht, denn Romaninhalt und Romanaufbau überzeugten tatsächlich.

Der erste Teil des Buches besteht aus vier Kapiteln und beginnt damit, wie George W. Bush in einer Grundschule in Florida von den Flugzeugen erfährt, die in die Zwillingstürme des World Trade Center geflogen wurden. Wer er innert sich daran nicht? Die Bilder aus New York und auch das Gesicht des US-Präsidenten gingen um die Welt. Michael Moor schrieb später THE WHITHE STUPID MAN und ließ sich darüber aus.

Hier nun erzählen Bush, sein Leibwächter Edward Jackson vom Secret Service, Daniel Shaw, ein Top-Berater Bushs, Brenda Delano, eine Journalistin der Washington Post und Linda Jackson, Edwards Ehefrau von den Ereignissen.

Für Jackson steht die Frage, ob zusätzlich zum schwarzen Dienstag, ein Attentat auf „Dabjah“ (abfällig benutzter Kosename Bushs) geplant gewesen sei, er wird dieser Idee alleinermittelnd folgen.

Delano, in der Tradition von Woodward und Bernsteins Berichterstattung zur Watergate-Affaire stehend, betreibt investigativen Journalismus und geht dabei eine Affare mit Shaw ein. Also der Stoff, aus dem Romane sind.

Am Ende wird Jackson in Afghanistan landen und Delano ein Buch schreiben. Aber eben keine alles enthüllende Reportage über Nebenbegebenheiten des 11. September, sondern einen Roman. Diesen hier.

Das ist der Trick, mit dem der alte Profi Wolfgang Schreyer „die Felder Emotion, Perspektive und gelassene Sprache“ abarbeitet, während Sohn Paul umfangreiche Recherchen und Faktenchecks erledigt. Linda Jackson gibt Delano (Schreyer) den Tipp ein, einen zweiten Teil, überschrieben mit „Fallout“ (Was übrig bleibt) anzufügen und so lesen wir einige sehr authentisch klingende Berichte rund um den die Welt verändernden Terroranschlag. Im übrigen geht es auch darum, ob die Russen in Afghanistan mit des US-Amerikanern zusammenarbeiten könnten – der Roman erschien 2006!

Wem das nicht genügt, der kann sich ja mit den 31 genannten Publikationen beschäftigen, die Schreyers drangehängt haben. Da ist der erste 9/11 COMMISSION REPORT genauso aufgeführt wie zwei Reportagen Bob Woodwards. Und vieles mehr.

Etwas ausführlicher auf Litterae-Artesque- wie so oft


Cover des Buches Unternehmen Thunderstorm (ISBN: B0000BUL49)
Jens65s avatar

Rezension zu "Unternehmen Thunderstorm" von Wolfgang Schreyer

Jens65
Rezension zu "Unternehmen Thunderstorm" von Wolfgang Schreyer

Der Hintergrund: Im August 1944 bricht in der Polnischen Hauptstadt Warschau ein Aufstand aus. Die Heimatarmee, die mit 380.000 Soldaten stärkste Untergrundarmee Polens, greift Stellungen der deutschen Besatzer an, tötet feindliche Soldaten und versucht, die Stadt in ihre Hände zu bringen. Im Rahmen des Unternehmens Thunderstorm wird sie dabei von englischen Fallschirmspringern und Waffenlieferungen aus der Luft unterstützt. Doch die Zahl der englischen Soldaten ist gleich null, und auch die meisten Hilfsgüter gelangen nicht an ihr Ziel. Es dauert zehn Wochen, dann ist der Aufstand blutig niedergeschlagen, und die einstmals schmucke Stadt Warschau ist eine Ruinenstadt, ein Fünftel der Bevölkerung stirbt - vor Hunger, an Epidemien, im Kampf - oder wird von den Nazis getötet.

In diesem fast 900 Seiten starken Roman erzählt Schreyer die Geschichte mehrerer Personen, darunter auch tatsächlich existierender. Viele von ihnen werden den Aufstand nicht überleben. Zu denen, die es am Ende schaffen, gehört der etwas naive, aber ehrliche englische Captain Roberts, der nichts weiter will als die Nazis zu bekämpfen. Doch dann sind da die Führer der Freiheitsarmee, besonders ein Mann namens Broinitzki, der jahrelang für die deutsche Besatzungsmacht gearbeitet und im Auftrag der Polizei Verhöre vorgenommen und sich an den Qualen der Opfer ergötzt hat. Er gehört zu einer kleinen, aber einflussreichen faschistischen Untergruppe innerhalb der Armee. Sein Ziel - und auch das des Grafen Bor-Komorowski, der den Aufstand anführt: Die Stadt zu erobern, bevor die Rote Armee da ist, und eine funktionierende Regierung einzusetzen, die schon in London wartet. So haben sie denn den gesamten Aufstand mit den Nazis vereinbart, um die Besetzung Warschaus durch die Sowjets zu verhindern, doch dann gerät er ihnen aus der Hand. Da sind der amerikanische Major Dixey, der Funktionär der IG Farben, Dr. Müsch, und der Gouverneur Fischer, die einen Deal planen, bei dem die Aktien der fast zerstörten Wisla-Werke in Warschau an ein amerikanisches Bankenkonsortium verscherbelt werden sollen. Und da sind die Soldaten einer Flakabteilung aus Berlin, die eigentlich nichts mehr wissen wollen vom Krieg, die sich aber darauf freuen, es den polnischen Untermenschen mal so richtig zu zeigen. Fast keiner von ihnen wird den Aufstand überleben. Und da sind schließlich die vielen deutsche Politiker und Generale, die von einem letzten Sieg träumen und die nichts weiter wollen, als den Sowjetischen Vormarsch auf Deutschland endlich zu Stoppen... Was Schreyer im Alter von gerade mal 27 Jahren veröffentlicht hat, gehört für mich zu den spannendsten Kriegsromanen der Deutschen Literatur. Schreyer hat ein unglaubliches Gespür für Details, er setzt die Spannungsmomente gezielt, lässt dem Leser kurze Zeit zum Luftholen und bereitet schon wieder die nächste Spannungsszene vor. Dabei ist der Roman sehr intelligent, und die Geschichte ist schlüssig erzählt. Vor allem verzichtet Schreyer auf die üblichen Klischees - der tumbe Nazi, der kluge Unterdrückte usw. Er arbeitet heraus, dass es auf beiden Seiten gutmütige Menschen und Verbrecher gab, und er schreibt über die vielen Deutschen Mitläufer, für die er Verständnis aufbringt: Spannung, Action, Gefühl (ja, es gibt einige Liebesgeschichten), Dramatik - all dies vereint Schreyer in diesem Roman auf brillante Weise. Unglaublich spannender und realistischer Kriegsroman.

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