Rezension zu "Zeugin des Schweigens: Ein Irland-Krimi" von Wolfgang Wiesmann
Einige Jugendliche brechen in Villen, um dort eine Party zu feiern. Einer von ihnen stößt dabei auf alte Tagebücher von Lady Cameron. Dieser gibt sie an den Reporter Jack Mitchell, der darüber berichten soll. Dabei kommt der Journalist einem großen Geheimnis auf die Spur, über die das ganze Dorf bis heute schweigt. Und schon bald schwebt Jack in Gefahr, denn auch der IRA steigt er auf die Füße.
Das Cover des Buches ist gut gemacht und passt zum Buch.
Der Schreibstil gefiel mir leider nicht wirklich. Orte und v. a. Charaktere werden nur sehr mangelhaft beschrieben - dies fängt meist schon beim Alter an. Zudem wird man von der ersten Seite in die Handlung gestoßen, sodass man erst einige Kapitel lesen muss, damit man einigermaßen durchblickt. Die Charaktere blieben insgesamt farblos und eher uninteressant.
Der Spannungsbogen ist zwar von Beginn an spürbar, allerdings bleibt er das ganze Buch eher lau.
Insgesamt würde ich das Buch auch eher als Drama mit leichten Krimieinflüssen beschreiben, als als "richtigen" Krimi. Zwar ist die Auflösung ein wenig überraschend, aber eben nur wenig, denn der Täter steht ja schon früh fest - und es geht dann schließlich auch um 3 Morde, die schon einige Jahrzehnte zurückliegen.
Auch sind die Reaktionen nicht immer ganz nachvollziehbar. So ist Jack nach der Folterung weder ängstlich, noch körperlich beeinträchtigt, was das ganze unglaubhaft macht.
Fazit: Mehr Drama als Krimi, dazu kaum Spannung und uninteressante Charaktere. 2 von 5 Sternen