Wolfram Fleischhauer

 4 Sterne bei 995 Bewertungen
Autorenbild von Wolfram Fleischhauer (©: Terri Potoczna )

Lebenslauf

Der Kult-Autor der Tangotänzer: Der im Juni 1961 in Karlsruhe geborene Wolfram Fleischhauer studierte in den 80er-Jahren Literaturwissenschaften, Spanisch, Französisch und Englisch. Seinen Durchbruch als Schriftsteller erzielte er 1996 mit seinem Krimi „Die Purpurlinie“. In diesem erzählt er eine fiktive Geschichte um das Gemälde „Gabrielle d'Estrées und eine ihrer Schwestern“, das im Pariser Louvre hängt. Für dieses Buch führte er über mehrere Jahre hinweg ausführliche Recherchen durch. Mittlerweile pendelt Wolfram Fleischhauer zwischen seiner beruflichen Tätigkeit als Dolmetscher in Brüssel und seiner schriftstellerischen Arbeit in Berlin hin und her und unternimmt häufige Reisen. Große Aufmerksamkeit erregte er im Jahr 2001 mit seinem in zahlreiche Sprachen übersetzten Tango-Roman „Drei Minuten mit der Wirklichkeit“. Zu seinen weiteren Erfolgsromanen zählen unter anderem „Das Buch, in dem die Welt verschwand“ (2003), „Schule der Lügen (2006) und „Schweigend steht der Wald“ (2013), der zweite Teil eines auf drei Bände ausgelegten Projekts. Im Jahr 2017 kam der Film „Fikkefuchs“ in die Kinos, für den Wolfram Fleischhauer das Drehbuch schrieb.

Alle Bücher von Wolfram Fleischhauer

Cover des Buches Drei Minuten mit der Wirklichkeit (ISBN: 9783426416709)

Drei Minuten mit der Wirklichkeit

 (205)
Erschienen am 02.05.2012
Cover des Buches Das Buch in dem die Welt verschwand (ISBN: 9783426414736)

Das Buch in dem die Welt verschwand

 (165)
Erschienen am 03.02.2012
Cover des Buches Die Frau mit den Regenhänden (ISBN: 9783426416723)

Die Frau mit den Regenhänden

 (94)
Erschienen am 02.05.2012
Cover des Buches Torso (ISBN: 9783426304945)

Torso

 (79)
Erschienen am 01.10.2015
Cover des Buches Die dritte Frau (ISBN: 9783426306543)

Die dritte Frau

 (68)
Erschienen am 02.05.2022
Cover des Buches Schweigend steht der Wald (ISBN: 9783426309209)

Schweigend steht der Wald

 (66)
Erschienen am 04.10.2022
Cover des Buches Die Purpurlinie (ISBN: 9783426416716)

Die Purpurlinie

 (52)
Erschienen am 02.05.2012
Cover des Buches Das Meer (ISBN: 9783426307076)

Das Meer

 (46)
Erschienen am 02.12.2019

Neue Rezensionen zu Wolfram Fleischhauer

Cover des Buches Die Frau mit den Regenhänden (ISBN: 9783426416723)
Kleine-Mamis avatar

Rezension zu "Die Frau mit den Regenhänden" von Wolfram Fleischhauer

Ein Dauerbrenner in meinem Bücherregal.
Kleine-Mamivor 4 Monaten

Heute möchte ich endlich eines meiner Lieblingsbücher bewerten...

Der historische Roman „Die Frau mit den Regenhänden“ von Wolfram Fleischhauer erschien laut meiner Recherche bereits 1999 und fand vor fast 20 Jahren ein neues Zuhause in meinem Bücherregal. Seit dem habe ich das Buch immer und immer wieder gelesen; es hat sich tief in mein Herz und meine Seele gebrannt, und die Handlung begleitet mich seither wie ein nebulöser Schatten. Immer, wenn die Sehnsucht nach dieser Geschichte zu groß wird, nehme ich den Roman wieder zur Hand, beginne zu lesen und – obwohl ich die Handlung in- und auswendig kenne – entdecke ich stets Neues und bin überrascht über die anhaltende Faszination, welche dieses Werk in mir auslöst. Auch die Spannung nimmt mit keinem erneuten Lesen ab, sondern ich bin immer wieder gefangen im Strom der Ereignisse, fiebere mit und möchte das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Mehrfach habe ich es weiterempfohlen, jedoch immer mit negativem Feedback: die Geschichte scheint nicht jeden abzuholen, zu berühren, gefangenzunehmen, oder schlichtweg erreichen zu können. Die meisten Leser brachen den Roman sogar nach wenigen Seiten ab. Woran könnte das liegen?

Den Schreibstil des 1961 geborenen Literaturwissenschaftlers und später als Konferenzdolmetscher tätigen Wolfram Fleischhauer kann man nicht unbedingt als „leicht und flüssig“ bezeichnen. Er formuliert präzise und ohne „Schnickschnack“, dennoch entstehen beim Lesen seiner Worte unglaubliche Bilder im Kopf. Problemlos tauche ich in das Zeitalter dieser Geschichte ein und bin ein Teil von ihr. Die knapp 490 Seiten sind prall gefüllt mit Informationen zu dem Paris des mittleren 19. Jahrhunderts, aber auch der ein oder andere Hinweis auf unser aktuelles Zeitgeschehen ist zu finden. Wie mag das  gehen? Ein Roman der späten Neunziger enthält Anspielungen auf unsere heutige Welt? Und ob das geht... Nicht nur die Modetrends kehren in schöner Regelmäßigkeit wieder, auch die  Geschichte wiederholt sich laufend.

Wir schreiben das Jahr 1867, ganz Paris träumt von der Liebe (kleiner Scherz am Rande...) und ist in heller Aufregung ob der anstehenden Weltausstellung. London hat bereits im Jahre 1851 als erster Ausrichter eine atemberaubende „Great Exhibition“ auf die Beine gestellt, dieser wollte Napoleon III. nun in nichts nachstehen. Sein ganzes Regime ist auf Repräsentation ausgerichtet: endlose Feste, Prunkbauten, halb Paris lässt er abreißen und neu aufbauen. Napoleon III. ist nicht nur ein Diktator, er ist auch ein Visionär. Innenpolitisch gleitet ihm das Ruder mehr und mehr aus den Händen, ab hier hat er nun die Chance der Welt zu zeigen, was Frankreich vermag. Fast alle Staatsoberhäupter der Welt würden nach Paris kommen, ganz zu schweigen von den Millionen von Besuchern, um das Zentrum der Welt und des Wissens zu sehen...

Auf einer zweiten Zeitebene, nämlich im Jahr 1992 sitzt Bruno, der deutsche Doktorand der Architekturgeschichte in der historischen  Bibliothek in Paris und recherchiert zu den zeitgenössischen Hintergründen der damaligen Weltausstellung. Vom Zweiten Kaiserreich hatte er bislang nicht die leiseste Ahnung, denn das wirre Durcheinander von Kaisern und Königen, von Kabinettskriegen und Bündnispolitik interessierte ihn eher wenig. Doch man kann das Weltausstellungsgebäude von 1867 architektonisch nicht verstehen, wenn man keine Kenntnis von den damaligen Zeitumständen hat. Und so begibt sich Bruno auf Spurensuche und taucht anhand Zeitungsberichten, Kartenmaterial sowie alter Pläne und Photographien in das Paris des mittleren 19. Jahrhunderts ein. Bald jedoch bemerkt er an einem der Nachbartische eine Frau in ungefähr seinem Alter, die ihrerseits ebenso in eine zeitaufwendige Nachforschung vertieft ist. „Recherche speciale“ heißt es auf einem Schild auf ihrem Tisch. Bruno versucht, die junge Frau näher kennenzulernen, denn sie scheint sich für die gleiche Zeitepoche zu interessieren wie er. Auf ihrem Tisch befinden sich Bücher über Geschworenengerichte und alte Prozessakten. Ist sie Juristin? Oder Historikerin? Oder vielleicht beides?

Der Roman besteht aus zwei Handlungssträngen, von denen sich der erste in weitere „feine Fäden“ verzweigt. Schnell erkennt man zwischen den einzelnen Ereignissen des Jahres 1867 erste Zusammenhänge und stellt Vermutungen an; hat Ahnungen, Befürchtungen. Manchmal ist man wieder ratlos und einfach schockiert. Gern möchte man im historischen Teil verweilen und sich weiter auf Spurensuche begeben, doch immer wieder reißt das plötzliche „Aufploppen“ der zweiten Zeitebene rund um Bruno und die mysteriöse Frau den Leser aus seiner atemlosen Anspannung. „Warum nur schon wieder?“, fragt man sich und möchte manchmal verzweifeln ob der (bewusst eingebauten) Längen, die sich immer wieder einstellen, während Bruno recherchiert und gleichzeitig versucht, der jungen Französin näherzukommen.

Mag sein, dass es dem ein oder anderen Leser zu verworren ist, den Fokus auf beide Zeitebenen zu legen, die scheinbar rein gar nichts miteinander zu tun haben. Gerade der historische Aspekt ist so vollumfänglich, dass einem das „träge Dahinplätschern“ in der Bibliothek der zweiten Zeitebene wie ein „Herunterbremsen von 100 auf 0“ vorkommt. Zum Glück kommen zu Beginn die Wechsel der Perspektiven nicht ganz so häufig vor, sondern mehren sich erst dann, wenn man bereits so tief in dem historischen Teil steckt, dass man „alles andere“ als Beigabe einfach als gegeben hinnimmt. Bis man entdeckt, dass es tatsächlich einen Zusammenhang zwischen beiden Zeitebenen gibt, der den Leser sprachlos macht...

Für mich ist dieses Buch etwas ganz Besonderes und ich werde es noch ganz oft lesen. Ich kann mich den Pressestimmen zu diesem und seinen anderen Werken nur anschließen: Wolfram Fleischhauer ist ein großartiger Erzähler, der es versteht, ein Geschehen zu entwickeln, das bis zum Schluss nicht nur spannend sonder auch zeitgeschichtlich faszinierend daherkommt.

Übrigens ist dies mein bislang einziges Buch des Autors. Zu gern würde ich eine weitere Geschichte aus seiner Feder lesen, aber ich scheue mich davor aus Angst, dass ein anderes Werk von ihm nicht an „Die Frau mit den Regenhänden“ heranreichen kann und ich ihn von dem  imaginären Thron“, auf den ich ihn gesetzt habe, wieder herunterholen müsste.

Wen speziell der ungewöhnliche Titel nun neugierig gemacht hat, dem sei das Gedicht von E.E. Cummings empfohlen („somewhere i have never travelled, gladly beyond any experience, your eyes have their silence...“) - ich finde, ein besseres erstes Kennenlernen mit diesem Buch kann es nicht geben.

Cover des Buches Drei Minuten mit der Wirklichkeit (ISBN: 9783426416709)
PetraKerstens avatar

Rezension zu "Drei Minuten mit der Wirklichkeit" von Wolfram Fleischhauer

Super spannend
PetraKerstenvor 4 Monaten

Selten so ein spannendes Buch gelesen. Man weiß nie, wie es weitergeht. Wenn man eine Seite umblättern, wird man immer wieder überrascht. Das Buch ist aber auch relevant inhaltlich, denn es geht um lateinamerikanische Militärdiktatur. Ich fand das Buch absolut großartig. Wenn das kein "lovely Book" ist, dann weiß ich auch nicht.

Cover des Buches Das Buch in dem die Welt verschwand (ISBN: 9783426627754)
Lilli33s avatar

Rezension zu "Das Buch in dem die Welt verschwand" von Wolfram Fleischhauer

Klasse Anfang, aber dann eher langweilig
Lilli33vor 6 Monaten

Taschenbuch: 496 Seiten

Verlag: Knaur (1. November 2004)

ISBN-13: 978-3426627754


Klasse Anfang, aber dann eher langweilig


Inhalt:

Nürnberg, 1780. Der junge Arzt Nicolai Röschlaub wird hinzugezogen, um den mysteriösen Tod des Grafen Alldorf zu untersuchen. Die Situation ist sehr undurchsichtig, und Nicolai weiß nicht, wem er trauen kann. 


Meine Meinung:

Der Anfang dieses Buchs hat mich positiv überrascht. Er war (für einen historischen Roman) ziemlich flott und spannend geschrieben . Besonders die Darstellung der damaligen medizinischen Kenntnisse und Unkenntnisse hat mich begeistert. 


Nicolai hat mir als Protagonist gut gefallen. Er hat das Herz am rechten Fleck und versucht, in jeder Situation sein Bestes zu geben, ohne ein Superheld zu sein. 


Bis etwa zur Hälfte konnte mich der Roman richtig gut fesseln, doch dann wurde alles ziemlich unscharf. Es wird wild hin und her überlegt und philosophiert. Es folgen weitere Verbrechen und Verschwörungen, deren Auflösung und Zusammenhang erst am Schluss offenbart wird - und selbst dann nicht ganz. Hier fühlte ich mich vom Autor im Stich gelassen, und das Durchhalten fiel mir schwer. Viele Gedanken waren für mich einfach nicht greifbar.


★★★☆☆

Gespräche aus der Community

Bisher gibt es noch keine Gespräche aus der Community zum Buch. Starte mit "Neu" die erste Leserunde, Buchverlosung oder das erste Thema.

Zusätzliche Informationen

Wolfram Fleischhauer wurde am 09. Juni 1961 in Karlsruhe (Deutschland) geboren.

Wolfram Fleischhauer im Netz:

Community-Statistik

in 1.167 Bibliotheken

auf 71 Merkzettel

von 12 Leser*innen aktuell gelesen

von 9 Leser*innen gefolgt

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks