Auch diese Geschichte ist wieder eher mittelmäßig. Jüngere Kinder haben daran sicher ihren Spaß und finden sie spannend. Ich jedoch finde sie inhaltlich eher schwach mit wenig bis kaum Spannung. Von einem Strandtag hätte ich mir grade bei Conni etwas ganz anderes und Spektakuläreres erwartet. Daher auch nur 3 von 5 Sternen.
Wolfram Hänel
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Die Rauhnächte, die zwölf Nächte, die vom 25. Dezember bis zum 5. Januar angesiedelt sind, sind die magische Zeit des Jahres. Es geht um Rückschau, innehalten, Ruhe und zu sich finden. Doch es gibt auch die andere Variante, denn zu dieser Zeit steht das Geisterreich offen und die Seelen der Verstorbenen haben "Ausgang". Und zur Mitte der Zwölfnächte, nämlich zu Silvester, soll die Wilde Jagd aufbrechen. Diesem Thema widmen sich die Autorin Ulrike Gerold und der Autor Wolfram Hänel in diesem Thriller/Krimi. Deshalb hat mich auch der Klappentext sofort angesprochen. Ich liebe die Berge bei uns in Österreich, das Brauchtum zum Thema Krampus oder den Schiach-Perchten, die die bösen Geister des Winters austreiben sollen.
Der Einstieg war auch gelungen. Lisa kommt nach einigen Jahren in München zu den Weihnachtsfeiertagen wieder zurück in das Dorf in Salzburg, wo sie gelebt und von ihren Großeltern aufgezogen wurde. Schon immer hat sie die besondere Zeit zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag fasziniert. Im Rahmen ihrer Professur recherchiert sie über die Rauhnächte und kehrt noch einmal nach Oberalmdorf zurück, obwohl sie kein gutes Verhältnis zu ihren Großeltern hat.
Immer wieder verschwinden im kleinen Dorf in diesen Tagen junge Frauen, die nach acht Tagen verwirrt und völlig verstört zurückkehren. Das Dorf sucht weder nach ihnen, noch sprechen die Frauen darüber, was vorgefallen ist. Manche ziehen danach weg oder verüben sogar Selbstmord - und die Dorfbewohner schweigen dazu.
Auch Lisas Familie wirkt geheimnisvoll, denn sowohl ihre Mutter, als auch ihr Vater sind unabhängig voneinander verunglückt und das Schicksal ihrer Schwester Kathi bleibt unklar.
Da wird ein Mann, aufgespießt mit einem Horn einer Perchtenmaske, tot aufgefunden. Als Ermittler kommt Max, ein alter Freund von Lisa, von Salzburg in ihr Heimatdorf. Gemeinsam versuchen sie herauszufinden, was hinter diesen mysteriösen verschwinden der Frauen steckt und wer den Mann ermordet haben könnte....
Die Geschichte wird aus der Sicht von Lisa erzählt. Dabei gibt es immer wieder kurze Einschübe einer jungen Frau, die anscheinend von den Perchten entführt wurde. Man weiß nicht wer sie ist und auch nicht, ob die Erzählung bereits vergangen oder gerade aktuell ist. Dies bringt noch einen Hauch mehr Spannung in den Thriller. Denn auch im selben Jahr, als Lisa nach Oberalmdorf zurückkehrt, ist wieder eine junge Frau verschwunden.
Und das erste Drittel wird auch sehr spannend erzählt, während in der Mitte die Spannung etwas abflaut. Hier hatte ich das Gefühl, dass sich die Autoren etwas verloren haben in ihrer Geschichte. Was bleibt, ist die düstere und beklemmende Stimmung, die von Beginn an anwesend ist.
Die Nebenfiguren, allen voran Moni, Lisas beste Freundin, und Max bleiben undurchsichtig. Man rätselt die gesamte Zeit fleißig mit und hat seine eigenen Verdächtigen. Bei manchen Aktionen musste ich allerdings auch den Kopf schütteln und habe mich gefragt, ob das in Wirklichkeit überhaupt durchführbar wäre. Aber hier kann man getrost ein Auge zudrücken, denn dieses "Phänomen" hat man doch sehr oft in diesem Genre.
Was ich richtig gut fand war, wie das norddeutsche Autorenpaar diese mystische Atmosphäre und das Dorfleben eingefangen haben. Ich hatte als Österreicherin nie das Gefühl, dass hier etwas nicht stimmen und nicht in die salzburgische Bergwelt passen könnte. Die Eigenheiten der Dörfler wurden lebendig beschrieben und man hatte laufend das Gefühl, dass jeder der Einwohner Dreck am Stecken hat. Die Bedrohung war konstant durch die Zeilen zu spüren. Authentische Ermittlungsarbeit gibt es hingegen eher weniger, denn auch der Dorfpolizist unterschlägt jegliche Beweismittel und wird auch nicht wirklich aktiv.
Die Auflösung fand ich hingegen etwas oberflächlich und es bleiben einige Fragen offen. Hier haben es sich die Autoren etwas leicht gemacht. Trotzdem hat mich dieser atmosphärische Krimi gut unterhalten und vor allem die unheimliche Stimmung im Dorf hat mir gut gefallen.
Fazit:
Ein sehr atmosphärischer Thriller/Krimi, der vom Brauchtum und die Eigenheiten eines kleines Dorfes in den Bergen, das sich ihre eigenen Gesetze schafft, erzählt. Einige ungelöste Fragen und ein Abfallen der Spannung im Mittelteil begründen meine Bewertung.
Alle Jahre während der Rauhnächte verschwinden Frauen und kehren regelrecht zerstört nach diesen 12 Tagen zurück. Sie sprechen nicht darüber, was ihnen geschehen ist. Als Lisa ihre Großeltern über Weihnachten besucht, ist erneut eine junge Frau verschwunden. Warum darf darüber nicht gesprochen werden?
Die Rauhnächte, jene magischen Tage zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag, sind das Zentrum dieses Romans, der sich mit alten Bräuchen, unheimlichen Ritualen und einer tief in der Dorfgemeinschaft verwurzelten Verschwiegenheit auseinandersetzt. Bereits im Vorwort wird deutlich, dass die Autoren sich hier sehr frei an den Mythen und Traditionen orientieren, um eine fesselnde Geschichte zu kreieren. Das empfand ich als kreativen Ansatz, der mich von Anfang an neugierig machte.
Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt. Lisa, die nach vielen Jahren in ihr Heimatdorf zurückkehrt, um Antworten zu finden, und eine mysteriöse junge Frau, die offenbar von Perchten entführt wurde. Während Lisas Geschichte stark von ihrer Vergangenheit mit ihrer Familie geprägt ist, bleibt lange unklar, wie sich die zweite Erzählebene in das Gesamtbild einfügt. Die Frage, ob es sich dabei um ein vergangenes oder aktuelles Geschehen handelt, sorgt für eine unterschwellige Spannung.
Lisas Familie selbst birgt viele Rätsel. Vater und Mutter verunglückten unabhängig voneinander und das Schicksal ihrer Schwester Kathi bleibt lange unklar. Erst nach und nach fügen sich die Teile zusammen, dabei steht die Frage im Raum, ob es wirklich nur unglückliche Zufälle waren.
Besonders reizvoll ist die Frage, was Lisa damals zur Flucht aus dem Dorf bewogen hat und wie ihre Familie in die Geschehnisse verwickelt ist. Dass der Thriller nicht von Action, sondern eher von leiser, unterschwelliger Spannung lebt, hat mir sehr zugesagt. Die Enthüllungen werden langsam gestreut, wodurch die Geschichte eher an einen atmosphärischen Krimi als an einen klassischen Thriller erinnert.
Die brauchtumsschwangere Kulisse ist fühlbar beschrieben. Gerade wer selbst schon einmal in einem verschneiten Alpendorf war, wird sich sofort in die Szenerie hineinversetzt fühlen. Es gibt Touristenhotels, Liftanlagen, kleine Pensionen und ein engmaschiges Dorfgefüge, in dem jeder jeden kennt. Dabei werden Geheimnisse äußerst gut gehütet. Die Mischung aus Urlaubsromantik und spürbarer Bedrohung ist eines der stärksten Elemente des Romans.
Je tiefer Lisa in die Geschehnisse eintaucht, auf desto mehr Widerstand stößt sie. Niemand spricht über die verschwundenen Frauen, über die mysteriösen Unfälle oder die wahre Bedeutung der Wilden Jagd. Insbesondere die Figur der Moni, Lisas beste Freundin aus der Kinder- und Jugendzeit, sorgt für Misstrauen. Zuerst ist sie zugänglich, verschließt sich aber plötzlich, als bestimmte Namen fallen. Ihre Motivation bleibt lange undurchsichtig.
Als ein Ermittler ins Dorf kommt, ausgerechnet eine frühere Bekanntschaft von Lisa, gestaltet sich die gemeinsame Suche nach Antworten schwierig, denn kaum jemand scheint an einer Aufklärung interessiert zu sein.
Die Nebenfiguren, besonders Moni und der Ermittler, bleiben bis zum Schluss undurchsichtig und werfen immer wieder neue Fragen auf. Moni wirkt zunächst wie eine Verbündete, doch ihr Verhalten ist zunehmend widersprüchlich. Der Major aus Salzburg sorgt für eine weitere Ebene der Unsicherheit: Ist er wirklich auf Lisas Seite oder verfolgt er eigene Ziele?
Der Schluss des Buches ist stimmungsvoll und hat mir ausgezeichnet gefallen. Dennoch bleiben zu viele Fragen offen. Der Enthüllung, wer hinter den Taten steckt, fehlt es an manchen Stellen an genaueren Erklärungen. Warum das Dorf so beharrlich schweigt, wird nicht ausreichend thematisiert, was unter anderem ein Ungleichgewicht in der Auflösung hinterlässt. Dennoch empfand ich das Buch fesselnd bis zur letzten Seite.
„Rauhnächte“ ist ein atmosphärischer Thriller, der sich eher wie ein Krimi liest. Die dörfliche Gemeinschaft, das ungesagte Wissen und die winterliche Kulisse erzeugen ein bedrückendes Ambiente. Die Enthüllungen zum Ende hin bleiben allerdings etwas vage, und etliche Fragen werden nicht zufriedenstellend beantwortet. Wer subtile, vom Brauchtum inspirierte Spannungsgeschichten mit regionalem Flair mag, wird das Buch vermutlich dennoch mögen.
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Vielen Dank an alle Autorinnen und Autoren und natürlich an Frau Prechtel für dieses wundervolle Buch! Wir würden uns sehr über Fortsetzung(en) freuen :-)
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